Engagieren für Nachhaltigkeit
An der HWR Berlin gibt es viele Möglichkeiten, wie sich Studierende, Lehrende und Mitarbeitende im Hochschulalltag für mehr Nachhaltigkeit einsetzen können. Hier sind nur einige Tipps, wie wir täglich Umwelt und Ressourcen schonen.
Inhalte:
- Klimafreundlich zum Campus: 700 Kilogramm CO2 sparen durch Umstieg aufs Fahrrad
- Weniger heizen im Winter: Mit einem Grad weniger 160 Kilogramm CO2 jährlich einsparen
- Hände kalt statt warm waschen: Bis zu 177 Kilo CO2 pro Jahr sparen mit kaltem Wasser
- Digitalen Fußabdruck vermindern: Mit Ecosia Bäume pflanzen und CO2 binden
- Verzicht auf Standby: 28,5 Kilo CO2 jährlich einsparen bei fünf abgeschalteten Geräten
- Mehrweg statt Einweg: 7,7 Kilo Kohlendioxid pro Jahr mit Mehrwegbecher einsparen
- Klimafreundlich essen: Rund 50 Prozent CO2 sparen durch vegetarische Ernährung
- Treppe statt Aufzug: 5,2 Kilo Kohlendioxid jährlich durch Treppensteigen einsparen
- Leitungs- statt Mineralwasser: 148 Kilo Kohlendioxid sparen durch Wasser aus dem Hahn
- Community Gardening: Lebensräume gestalten und 400 Gramm CO2 pro Quadratmeter binden
01
Klimafreundlich zum Campus: 700 Kilogramm CO2 sparen durch Umstieg aufs Fahrrad
Schon auf einer vergleichsweise kurzen Strecke vom Schlesischen Tor bis zum Campus Schöneberg der HWR Berlin zeigen sich gravierende Unterschiede − je nach Transportmittel. Während das Fahrrad mit circa 33 Minuten Fahrweg und der Fußmarsch mit circa 8,5 Kilometern klimaneutrale Fortbewegungsmethoden darstellen (Kohlendioxid-Ausstoß = 0), entstehen beim Auto und mit einem Fahrweg von 25 Minuten ohne Stau oder des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) mit circa 23 Minuten Fahrweg Emissionen.
Das Auto belegt in der Klimabilanz den hintersten Platz: Für 25 Minuten Fahrtweg ohne Stau werden 2,23 Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt. Auf das Jahr gerechnet entstehen so für Hin- und Rückfahrt (dreimal wöchentlich) ganz nebenbei knapp 700 Kilogramm Kohlendioxid. Dagegen schneidet die U-Bahn nicht nur zeittechnisch, sondern auch klimatechnisch deutlich besser ab. Zwei Minuten weniger und nur knapp ein Viertel an CO2-Ausstoß (0,54 Kilogramm) bringt der Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr.
02
Weniger heizen im Winter: Mit einem Grad weniger 160 Kilogramm CO2 jährlich einsparen
Durch steigende Energiepreise überdenken immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher ihr Heizverhalten: Wenn Sie Ihre 70-Quadratmeter-Wohnung auf 20 statt auf 21 Grad heizen, sparen Sie 40 Euro und 160 Kilogramm Kohlendioxid im Jahr.
Aber auch für andere Wohnungsgrößen können Sie die Einsparung leicht berechnen: Indem Sie die Temperatur um ein Grad senken, sparen Sie durchschnittlich 6 Prozent Heizenergie.
03
Hände kalt statt warm waschen: Bis zu 177 Kilo CO2 pro Jahr sparen mit kaltem Wasser
Wenn Sie Ihre Hände mit warmem Wasser waschen – und das Wasser dabei auf circa 40 Grad erhitzen – stoßen Sie pro Waschgang rund 14 Gramm Kohlendioxid aus. Das summiert sich bei durchschnittlich zehn Mal Händewaschen pro Tag auf 14,74 Kilogramm CO2 im Monat, die Sie unkompliziert vermeiden können.
Wenn Sie annehmen, dass Ihre Hände durch kaltes Wasser weniger sauber werden, irren Sie sich. Denn nicht das warme Wasser sorgt für saubere Hände. Vielmehr kommt es auf die Dauer des Händewaschens und auf gründliches Einseifen an.
04
Digitalen Fußabdruck vermindern: Mit Ecosia Bäume pflanzen und CO2 binden
Die Recherche für die nächste Hausarbeit oder das Streamen einer Doku kann einen negativen Fußabdruck verursachen, der nicht zu unterschätzen ist. So rechnet die Lancester-Studie der Informations- und Kommunikationstechnologie 2,1 bis 3,9 Prozent der gesamten globalen Treibhausgasemissionen zu. Das würde in etwa dem Ausstoß des gesamten Flugverkehrs gleichkommen, der je nach Studie für 2,5 bis 3,01 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.
Die nachhaltige Suchmaschine Ecosia arbeitet gegen diesen Trend und pflanzt durch die durch Suchanfragen generierten Einnahmen Bäume auf der ganzen Welt. So konnten mit den über Ecosia durchgeführten Suchanfragen bereits über 150.000.000 Bäume an über 13.000 Standorten weltweit gepflanzt werden.
05
Verzicht auf Standby: 28,5 Kilo CO2 jährlich einsparen bei fünf abgeschalteten Geräten
Allein der Standby-Betrieb aller Elektrogeräte in Deutschland verbraucht im Jahr so viel Strom wie Berlins jährlicher Bedarf an Energie. Schon fünf Geräte sorgen ohne Abschalten für 28,5 Kilogramm CO2-Ausstoß pro Jahr, sofern Sie keinen Ökostrom nutzen. Auch im abgeschalteten Modus glimmen Trafos weiter vor sich hin und sorgen damit für einen unnötigen Stromverbrauch.
Schon ab fünf Minuten lohnt sich das Ausschalten des Monitors – ab fünfzehn Minuten sollten Sie sogar Ihren Computer ganz herunterzufahren. Mit einer einfachen Mehrfachsteckdosenleiste mit praktischem Ein- und Ausschalter schonen Sie in Sekundenschnelle die Kohlendioxid-Bilanz.
06
Mehrweg statt Einweg: 7,7 Kilo Kohlendioxid pro Jahr mit Mehrwegbecher einsparen
Stündlich wurden in Deutschland 2015 um die 320.000 Heißgetränke in Einmalbechern konsumiert − das macht in Summe 2,8 Milliarden Einwegbecher im Jahr. Davon sind 1,66 Milliarden Pappbecher, für deren Herstellung 17.500 Tonnen Papier notwendig sind. Dieses Papier wird aus 43.000 gefällten Bäumen gewonnen, die 80 bis 120 Jahre wachsen, um dann in 15 Minuten für den Kaffee to go benutzt zu werden.
Nicht nur der Müll, der hierbei entsteht, ist problematisch, sondern auch, dass die Produktion der Becher sehr viel Wasser benötigt. Für ein Kilogramm Papier werden 50 Liter Wasser gebraucht, was bei den oben genannten Zahlen einen Wasserverbrauch von 875 Millionen Litern bedeutet. Durch Nutzen eines Mehrwegbechers oder dem Genießen Ihres Getränks vor Ort können Sie natürliche Ressourcen wie Wasser und Papier schonen.
Auch Ihre CO2-Bilanz können Sie so verbessern: Etwa 21 Gramm Kohlendioxid sparen Sie ein, wenn Sie einen Mehrweg- statt eines Einwegbechers verwenden. Trinken Sie Ihren Kaffee tagtäglich aus einem selbst mitgebrachten Becher, vermeiden Sie einen CO2-Ausstoß von circa 7,7 Kilo pro Jahr.
07
Klimafreundlich essen: Rund 50 Prozent CO2 sparen durch vegetarische Ernährung
Im Hochschulkontext ist die erste Anlaufstelle fürs Mittagessen die Mensa oder Kantine. Dabei wird CO2 nicht nur während der Nahrungsmittelproduktion und in Form der Zutaten für das Essen verursacht, sondern auch durch den Betrieb der Kantine, beispielsweise durch Arbeitskleidung, Kochuntensilien und Betriebsmittel wie Herde und Kühlanlagen.
Auch wenn du auf diese betriebsbezogenen Faktoren beim täglichen Mittagessen nur begrenzt Einfluss hast, kannst du deine jährliche CO2-Bilanz maßgeblich beeinflussen, indem du dich häufiger für das vegetarische Angebot entscheidest. Ob du bei jeder Mahlzeit Fleisch isst, dich flexitarisch oder vegetarisch ernährst, hat großen Einfluss auf den CO2-Verbrauch. Nachstehende Tabelle zeigt exemplarisch das Einsparpotenzial für Mitarbeitende beziehungsweise Studierende, die regelmäßig am Campus Mittag essen.
08
Treppe statt Aufzug: 5,2 Kilo Kohlendioxid jährlich durch Treppensteigen einsparen
Expertinnen und Experten empfehlen Ihnen, täglich um die 10.000 Schritte zu laufen. Neben dem Kalorienverbrauch trainiert Treppensteigen unter anderem Ihr Herz-Kreislaufsystem, Ihre Bein- und Gesäßmuskulatur und beugt Bluthochdruck vor. 400 gemeisterte Stufen entsprechen dabei einer 15-minütigen Joggingeinheit.
Aber auch für das Klima ist Treppensteigen förderlich. Pro Person und Fahrt stößt ein Aufzug mit vier Personen über drei Etagen etwa 10 Gramm Kohlendioxid aus. So kann Ihr Weg ins Büro oder in die Wohnung an fünf von sieben Tagen schnell 100 Gramm CO2 pro Woche verursachen, die Sie durch Treppensteigen vermeiden können.
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Leitungs- statt Mineralwasser: 148 Kilo Kohlendioxid sparen durch Wasser aus dem Hahn
Wenn Sie Leitungswasser trinken, vermeiden Sie nicht nur das Schleppen von Flaschen und Kästen. Auch Ihre CO2-Bilanz verbessert sich deutlich. Ihr Geldbeutel wird geschont, denn Wasser in Flaschen ist um die 140 Mal teurer als Leitungswasser.
Bei einem Verbrauch von 2 Litern Wasser pro Tag, sparen Sie durch den Umstieg 507,35 Euro im Jahr. Zugleich verringern Sie Ihren ökologischen Fußabdruck um 148 Kilo Kohlendioxid im Jahr.
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Community Gardening: Lebensräume gestalten und 400 Gramm CO2 pro Quadratmeter binden
Urban Gardening, das Revival von Kleingartenanlagen unter jüngeren Leuten und Diskussionen um begrünte Dächer – was nach aktuellen Trends klingt, hat durchaus guten Grund: Gerade im urbanen Raum erhöhen Gärten und Grünflächen die Lebensqualität im Viertel, bieten Insekten wichtigen Lebensraum, sind ein sozialer Treffpunkt und Ort des gemeinsamen Gestaltens.
Die nachhaltige Wirkung von Blühwiesen und Gärten lässt sich auch in eingespartem CO2 ausdrücken, denn Wiesen binden Kohlendioxid effektiv – und zwar doppelt so gut wie landwirtschaftlich genutzte Ackerflächen. Je nach Bepflanzung können rund 400 Gramm CO2 pro Quadratmeter gebunden werden – zugleich wird Sauerstoff produziert. Auch an der HWR Berlin gibt es Gärtnerprojekte: Der AStA kümmert sich um Hochbeete an Haus 5 am Campus Lichtenberg und am Campus Schöneberg entsteht in Kooperation mit der benachbarten Kleingartenkolonie „Am Stadpark I“ eine ökologische Blühwiese an der Kufsteiner Straße.
Freiwilligenarbeit in ehrenamtlichen Vereinen und NGOs
Interesse bekommen, selbst aktiv zu werden? Mehrere Vereine und Nichtregierungsorganisationen arbeiten für eine nachhaltige Entwicklung, Gleichberechtigung und mehr Teilhabe.
Auch wenn die CO2-Einsparung hier nicht klar zu beziffern ist, können Sie durch Ihre Mitarbeit viel bewegen. Hier eine Auswahl:
Fragen oder Anregungen zum Thema Nachhaltigkeit?
Prof. Dr. Silke Bustamante
Vizepräsidentin
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