Forschungsprojekt Flexship: Flexible Arbeitsmodelle für Führungskräfte

Teilzeit, Jobsharing, Homeoffice - für viele Führungskräfte in Deutschland sind flexible Arbeitsmodelle attraktiv. Sie fördern die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und die Gleichstellung von Frauen und Männern. Bislang sind örtlich und zeitlich flexible Arbeitsmodelle für Führungskräfte jedoch wenig verbreitet.

Was sind die Erfolgsfaktoren innovativer Arbeitsmodelle in Wirtschaft und Wissenschaft? Welche Barrieren gilt es zu überwinden? Diese Fragen untersucht das Forschungsprojekt Flexship: Flexible Arbeitsmodelle für Führungskräfte. Es wird von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin gemeinsam mit der EAF Berlin durchgeführt. Praxispartner sind die Deutsche Bahn, die Deutsche Post DHL, die Deutsche Telekom, die Max-Planck-Gesellschaft sowie die Leibniz-Gemeinschaft.

Interview-Workshops

Kernstück des Projektes sind Fokusgruppen-Workshops bei den Praxispartnern: In jeder Organisation findet ein halbtägiger Workshop statt. Nach einem wissenschaftlichen Input zu Arbeitsmodellen werden Führungskräfte, die in einem flexiblen Arbeitsmodell arbeiten (z.B. reduzierte Vollzeit, Homeoffice oder Jobsharing) sowie Vorgesetzte, Kolleg/innen und Personalverantwortliche in Gruppeninterviews zu ihren Erfahrungen befragt. Auf dieser Grundlage wird ein Leitfaden zu flexiblen Arbeitsmodellen entwickelt. Die Ergebnisse werden in anonymisierter und aggregierter Form präsentiert.

Flexibles Arbeiten in Führung. Ein Leitfaden für die Praxis

Die in diesem Flexship-Leitfaden präsentierten Ergebnisse beruhen auf qualitativen und quantitativen Untersuchungen. Den Kern des Forschungs-Praxis-Projektes bildeten Interview-Workshops in den fünf beteiligten Organisationen, in denen Erfolgsfaktoren und Barrieren für flexible Arbeitsmodelle in Führungspositionen ermittelt wurden. Es wurde eine neue empirische Methode entwickelt, indem das in der sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung gängige Format der Fokusgruppe mit dem in der Personalentwicklung verbreiteten »360°-Feedback«, das eine Reflexion aus der Perspektive verschiedener Akteursgruppen ermöglicht, kombiniert wurden.
Die Ergebnisse der Fokusgruppen-Interviews wurden für den vorliegenden Leitfaden analysiert und aufbereitet; ausgewählte Zitate finden sich mit Angabe der jeweiligen Akteursgruppe im Text. Zusätzlich wurde in Zusammenarbeit mit dem Führungskräfteverband ULA Anfang 2016 eine quantitative Erhebung unter 793 Befragten im Rahmen eines Manager Monitors mit dem Titel »Arbeiten 4.0, Führen 4.0« durchgeführt. Die zentralen Erkenntnisse zur Inanspruchnahme von und Erfahrungen mit flexiblen Modellen finden sich ebenfalls in diesem Leitfaden. Die Projektergebnisse wurden im Rahmen der Fachkonferenz "Flexibles Arbeiten in Führung" am 17. März 2016 in Berlin diskutiert und wichtige Rückmeldungen der Teilnehmer/innen in diesen Leitfaden aufgenommen.

Der Flexship-Leitfaden ist auch in englischer Sprache erhältlich.