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Mobilitätsumfrage: So pendeln wir an die Hochschule

Die Umfrage der HWR Berlin liefert Einblicke in die Mobilitätsgewohnheiten von Hochschulangehörigen. Sie zeigt, dass Mobilität ein wesentlicher Treiber der CO2 Emissionen der Hochschule ist.

06.02.2025

Illustration Menschen mit Fahrrad
Grafik: © Irina_Strelnikova/iStock/Getty Images Plus

Ziel der Befragung war es, die Motivation und Hindernisse bei der Nutzung klimafreundlicher Verkehrsmittel zu verstehen und Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Mobilität abzuleiten.

Im Erhebungszeitraum vom 21. Mai bis zum 27. Juni 2024 wurden insgesamt 1.182 Fragebögen ausgewertet. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie die Hochschulmitglieder ihre täglichen Wege gestalten und welche Potenziale für den Ausbau umweltfreundlicher Mobilitätsangebote bestehen.

Hohe Beteiligung 

Die Mobilitätsumfrage, die vom 21. Mai bis zum 27. Juni 2024 stattfand, erfreute sich einer regen Teilnahme: Insgesamt wurden 1.182 gültige Fragebögen ausgewertet. Dank der hohen Rücklaufquote konnten repräsentative Ergebnisse für die meisten Fragestellungen ermittelt werden.

Wie die HWR pendelt: Verkehrsmittel im Überblick

Die Auswertung zeigt, dass ein Großteil der Hochschulangehörigen der HWR Berlin mit öffentlichen Verkehrsmitteln an den Campus kommen. Im Wintersemester 2023/24 wählten fast 50 % dieses Verkehrsmittel, im Sommersemester etwas weniger. Immer noch spielt das Auto eine wichtige Rolle für das Pendeln zum Campus, insbesondere am CL. Dort nutzen gut 20 % der Befragten Auto, E-Auto oder Fahrgemeinschaft häufig oder sehr häufig - am CL sind es ca. 13 %. Fahrrad und der Weg zu Fuß folgen in der Beliebtheit der Verkehrsmittel, dabei ist die Fahrradnutzung im Sommersemester ausgeprägter als im Wintersemester, bei Beschäftigten beliebter als bei Studierenden und am Campus Schöneberg häufiger genutzt als am Campus Lichtenberg.  Insgesamt kommen ca. 70 – 75 % der Befragten i.d.R. umweltfreundlich (öffentliche Verkehrsmittel, zu Fuß, mit dem Fahrrad) zum Campus, weitere 11 % multimodal.

Im Vergleich mit anderen Hochschulen im städtischen Umfeld zeigen sich Unterschiede. So nutzen an der TU Dresden 4 % der Studierenden den motorisierten Individualverkehr – an der HWR sind es ganze 17 %.  An der Hochschule Bochum im Ruhgebiet wiederum ist das Auto das mit 58 % das mit Abstand am häufigsten genutzte Verkehrsmittel. 

CO₂-Emissionen des Pendelverkehrs

Der Pendelverkehr der Hochschulangehörigen verursacht jährlich 6.268,87 Tonnen CO₂. Dabei fallen 57 % der Emissionen im Wintersemester anfallen, was auf die Wetterbedingungen als entscheidenden Faktor bei der Verkehrsmittelwahl hinweist. 

Durchschnittlich liegt der pro-Kopf Fußabdruck der pendelbedingten Mobilität der Hochschulangehörigen bei 0,45 t / Jahr. Dieser ist neben der Verkehrsmittelwahl stark abhängig von der Länge des Anfahrtsweges (i.d.R. länger am Campus Lichtenberg als am Campus Schöneberg) und von der Häufigkeit des Pendelns. Vergleicht man den Durchschnittswert mit den Ergebnissen von Befragungen an anderen Hochschulen, so liegt die HWR Berlin im Mittelfeld: während an der Universität Hamburg oder der Carl-von Ossietzky Universität in Bremen die Werte halb so groß oder noch kleiner sind, berichtet beispielsweise die Universität Ulm von Werten >1 t/Jahr.

Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Mobilität

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass 37% der Befragten bereit wären, auf eine umweltfreundlichere Alternative des Pendelns umzusteigen, wenn es dafür bessere Bedingungen gäbe. Insbesondere sicherere Fahrradwege, sichere überdachte Fahrradabstellplätze, vergünstigte Ausleihmöglichkeiten für Nextbike, ein Fahrrad-Leasing-Modell oder Ladestationen für E-Bikes und E-Autos würden zu umweltfreundlicher Mobilität motivieren. 

Ausblick

Die Möglichkeiten der Umsetzung ausgewählter Maßnahmen (insbes. Fahrradkeller am Campus Schöneberg, sichre Fahrradabstellplätze oder Mobilitätsstationen) werden derzeit intern und mit den Verantwortlichen am Campus Lichtenberg diskutiert. Im Rahmen eines „Mobility Innovation Work Retreats“ als ein Format des Verbundprojekts Zukunft findet Stadt im März 2025 sollen gemeinsam mit relevanten Stakeholdern weitere Ideen für nachhaltige Mobilität entwickelt werden.

Die Ergebnisse der Mobilitätsumfrage, das „Mobility Innovation Work Retreat“ und eine  Ideenkampagne sollen außerdem in das Klimaschutzkonzepts der HWR Berlin einfließen.