Neuigkeit | Forschungsprojekt

Revival: Die Manufaktur im 21. Jahrhundert

Sie ist der Gegenentwurf zur globalen, auf Kosteneffizienz getrimmten Fertigungskette: die Manufaktur. Wie sie sich am Markt behaupten kann, untersucht Kirsten Kohlhaw, Gastdozentin an der HWR Berlin.

08.04.2020

© tdub303/E+/Getty Images

Titel des Forschungsprojektes:
Die moderne Manufaktur als Geschäftsmodell für das 21. Jahrhundert

Beginn und Dauer:
Januar 2021 bis Dezember 2023

Projektleitung/-beteiligte
Kirsten Kohlhaw, M.A.
Betreuung an der HWR Berlin: Prof. Dr. Sven Ripsas

Welches ist die zentrale Fragestellung des Forschungsprojektes/-vorhabens?

Das Vorhaben lässt sich auf drei Analyseebenen skizzieren.

Makroebene: WelchenBeitrag leisten moderne Manufakturen in einem ökonomischen Gesamtgebilde, das von der Notwendigkeit eines Umbaus der bisher vorwiegend wachstumsgetriebenen kapitalistischen Ökonomie in Richtung einer unternehmerischen Verantwortung für Nachhaltigkeit und Suffizienz beeinflusst sein wird?

Mesoebene:  Wie befördert der Einsatz digitaler Werkzeuge moderne Manufakturen in ihrer ökonomischen Tragfähigkeit und welche Rolle spielen diese Instrumente dabei, die Relevanz von Manufakturen in Zeiten digitalisierter Ökonomie zu stärken?

Mikroebene:  Hier schwingt bei jeder Geschäftsmodellanalyse das Mindset der Gründer/innen mit und die Frage danach, wie ganzheitliche, sinnstiftende (Lohn)Arbeit im Zeitalter der Digitalisierung zu einem gelingenden Leben beitragen kann.

Wie können die Ergebnisse in der Praxis Anwendung finden?

Diese Untersuchung trägt zum besseren Verständnis des Geschäftsmodells Manufaktur bei und zur Beantwortung der Frage, wie Manufakturen ihre ökonomische Tragfähigkeit und Gesamtperformance im Zeitalter der Digitalisierung verbessern können.

Was war die überraschendste Erkenntnis?

Meine Beforschung des Themas wird aktuell stark geprägt durch die Beobachtung, wie sehr eine globale, rein auf Kostenoptimierung ausgelegte Fertigungskette, welche die Produktion auf wenige Akteure in bestimmten Ländern konzentriert, zu Marktirritationen und Versorgungsengpässen führen kann. Dadurch bekommt die Frage, wie wir Ökonomie besonders in Zeiten möglicher globaler Krisen anders denken müssen, zusätzliche Relevanz.

Was möchten Sie unbedingt noch herausfinden?

Ich stehe ja noch relativ am Anfang meiner Forschung und befinde mich mitten auf einer spannenden Erkenntnisreise.