07.06.2018 — Pressemitteilung 41/2018Pressemitteilung 41/2018 | 07.06.2018

Im Sinkflug

Studium Generale an der HWR Berlin

Die spektakulären Insolvenzfälle von Air Berlin und NIKI Luftfahrt GmbH gingen durch alle Medien. Die Defizite des europäischen Insolvenzrechts durchleuchten am 13. Juni 2018 ab 17 Uhr Richter, Rechtsanwälte und Wissenschaftler in einer öffentlichen Podiumsdiskussion unter dem Titel „Im Sinkflug?!“ an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin).

Im Dezember 2017 stellte die NIKI Luftfahrt GmbH (Wien) aus dem AirBerlin-Konzern ihren Geschäftsbetrieb ein und meldete Insolvenz an. Dabei sollteNIKI eigentlich aus der AirBerlin-Insolvenz herausgehalten und an einen Interessenten verkauft werden. Das AG Charlottenburg erließ Sicherungsmaßnahmen, entzog NIKI die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über ihr Vermögen und setzte einen vorläufigen Insolvenzverwalter ein.

Diese Maßnahmen des Gerichts wurden durch den Gläubiger Fairplane angegriffen. Die Begründung: Das Amtsgericht sei nach den Vorschriften des Europarechts nicht zuständig. Es folgte eine intensive rechtliche Auseinandersetzung. Schließlich wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der NIKI in Österreich am Satzungssitz der Gesellschaft eröffnet, während in Berlin – am Ort der tatsächlichen Geschäftsführung – lediglich ein untergeordnetes Sekundärinsolvenzverfahren blieb.

Zwei Insolvenzverwaltungen in zwei EU-Mitgliedstaaten entscheiden über die Geschicke einer Schuldnerin und einer Insolvenzmasse. Kann so etwas gutgehen? Es fehlt Klarheit und Rechtssicherheit im europäischen Insolvenzrecht als Rahmen für Sanierungsverhandlungen. Bisher müssen rechtliche Defizite durch persönliche Schlüsselkompetenzen der beteiligten Kompetenzträger kompensiert werden.

Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos, eine vorherige Anmeldung nicht erforderlich.

Medienvertreter/innen sind herzlich eingeladen. Die Referenten stehen für Interviews zur Verfügung.

Öffentlicher Vortrag:   
Im Sinkflug?! Defizite des europäischen Insolvenzrechts im Insolvenzfall Air Berlin und NIKI Luftfahrt

Termin:                        Mittwoch, 13. Juni 2018, 17 Uhr

Ort:                              Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin

                                      Campus Schöneberg, Haus B, Alte Bibliothek (Raum B 2.20)

                                     Badensche Str. 50–51, 10825 Berlin

Auf dem Podium:        

Martin Horstkotte, Richter am Amtsgericht Charlottenburg, Berlin

RA Stefan Denkhaus, BRL BOEGE ROHDE LUEBBEHUESEN, Hamburg

Prof. Dr. Christoph Paulus, LL.M. (Berkeley), Humboldt-Universität zu Berlin

RA Oliver Sietz, Voigt Salus Rechtsanwälte, Berlin

Prof. Dr. Matthias Nicht, HWR Berlin

Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin)
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ist mit über 12 000 Studierenden eine der großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften – mit ausgeprägtem Praxisbezug, intensiver und vielfältiger Forschung, hohen Qualitätsstandards sowie einer starken internationalen Ausrichtung. Das Studiengangsportfolio umfasst Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts- und Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurwissenschaften in über 60 Studiengängen auf Bachelor-, Master- und MBA-Ebene. Die HWR Berlin unterhält 195 aktive Partnerschaften mit Universitäten auf allen Kontinenten und ist Mitglied im Hochschulverbund „UAS7 – Alliance for Excellence“. Als eine von Deutschlands führenden Hochschulen bei der internationalen Ausrichtung von BWL-Bachelorstudiengängen und im Dualen Studium belegt die HWR Berlin Spitzenplätze in deutschlandweiten Rankings und nimmt auch im Masterbereich vordere Plätze ein. Die HWR Berlin ist einer der bedeutendsten und erfolgreichen Hochschulanbieter im akademischen Weiterbildungsbereich und Gründungshochschule. Die HWR Berlin unterstützt die Initiative der Hochschulrektorenkonferenz „Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit“.

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