FBI am FB5

Internationale Zusammenarbeit essenziell für Bekämpfung von Terrorismus. Ranghohe Vertreter des FBI in Deutschland halten Vortrag am Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement der HWR Berlin.

Michael Fregeau und Christopher McKinney (im Bild), ranghöchste Vertreter des FBI in Deutschland, halten einen Vortrag am Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement der HWR Berlin über die Sicherheitsarchitektur in den USA. Foto: Sylke Schumann

Berlin, den 22. Dezember 2023 – Weihnachtsmärkte haben Hochsaison. Sie sind gut besucht – und werden seit dem Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz 2016 besonders gesichert. Der Verfassungsschutz warnt
vor der stark erhöhten Gefahr durch islamistische Attentate. Im November wurden ein Mann in Niedersachsen, kurz darauf zwei Jugendliche in Nordrhein-Westfalen und in Brandenburg festgenommen. Wie es heißt, hatten befreundete ausländische Nachrichtendienste ermittelt, dass die jungen Männer Anschläge auf Weihnachtsmärkte planten. Die Sicherheitslage in Deutschland ist nicht zuletzt durch die aktuellen internationalen Krisenherde angespannt.

„Die internationale Zusammenarbeit von staatlichen Sicherheitsbehörden ist essenziell bei der Prävention und Bekämpfung von Terrorismus“, sagt Kriminalist Christian Martin. Er lehrt an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) und hat im Masterstudiengang für den höheren Polizeivollzugsdienst der Länder Berlin, Brandenburg und des Bundeskriminalamts (BKA) zwei Special Agents des Federal Bureau of Investigation für einen Vortrag eingeladen. Besser bekannt ist die zentrale Sicherheitsbehörde der Vereinigten Staaten unter der Kurzbezeichnung FBI. Deren beide ranghöchsten Vertreter in Deutschland, Michael Fregeau und Christopher McKinney, stellen anhand realer Fallbeispiele über investigative Ermittlungen zum Waffenschmuggel von Terrororganisationen die Sicherheitsarchitektur in den USA vor. Sie erläutern verschiedene Kooperationsmodelle – auch in Bezug auf die Zusammenarbeit mit deutschen Sicherheitsbehörden.

„Bundesverfassungsschutz im Innern und der Bundesnachrichtendienst im Ausland sind auf die Unterstützung befreundeter Dienste angewiesen“, schreibt die Neue Züricher Zeitung am 1. Dezember 2023 nach Festnahme der terrorverdächtigen Jugendlichen und führt im Artikel weiter aus, dass es für die deutschen Nachrichtendienste nicht zu bewerkstelligen sei, alle Messenger-Dienste, die oft für terroristische Planungen genutzt werden, lückenlos zu überwachen. Demnach sei es gang und gäbe, dass sich Nachrichtendienste bei der Suche nach Terroristinnen und Terroristen im Internet die Aufgaben teilten. Anders wäre die Masse an Informationen im virtuellen Raum nicht zu bewältigen, heißt es mit Berufung auf einen Nachrichtendienstfachmann.

Kriminalistikdozent Christian Martin (links) lud die ranghohen Vertreter des FBI in Deutschland, Special Agents Michael Fregeau (Bildmitte) und Christopher McKinney zu einem Vortag im Masterstudiengang für den höheren Polizeivollzugsdienst der Länder Berlin, Brandenburg und des Bundeskriminalamts an die HWR Berlin ein. Foto: Sylke Schumann

„Auch den Landespolizeien kommt in einer sich wandelnden Sicherheitsarchitektur und bei der Terrorbekämpfung eine an Bedeutung zunehmende Rolle zu“, betont Kriminalistikdozent Christian Martin. Polizeifachkräfte vor Ort sollen frühzeitig eingebunden und müssen entsprechend qualifiziert werden. Deshalb greift der erfahrene Kriminaldirektor in seinen Lehrveranstaltungen diese Thematik auf, ist sie Teil des Curriculums im Polizeistudium an der HWR Berlin. Neben polizeilichem Fachwissen von den Kriminalwissenschaften bis zum Recht sind zum Beispiel Grundlagen des Personalmanagements und Ethik Teil des Studiums.

Die Sicherheitsbehörden müssen bei der Abwehr terroristischer Anschläge länderintern, länderübergreifend und eben auch international zusammenarbeiten. Dazu ermuntert der FBI-Attaché in Deutschland, Michael Fregeau, die berufserfahrenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Weiterbildungsstudiengangs an der HWR Berlin. Für die Vereitelung von Anschlagsplänen und zu deren Vorbereitung und Finanzierung einhergehendem Waffen-, Drogen- und Menschenschmuggel käme es auf die vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Gleichgesinnten und die verlässliche und schnelle Kommunikation zwischen den Behörden und Nachrichtendiensten befreundeter Staaten an, sagt Fregeau.

Er ist verantwortlich für die Durchführung und Überwachung aller gemeinsamen deutsch-amerikanischen Ermittlungen in Deutschland. Dazu gehören Gewaltverbrechen, Morde, Terrorismus, Rechtsextremismus, Spionageabwehr und Cyberfälle. Der Staatsschützer hatte diverse Führungsfunktionen im Bereich des polizeilichen Staatsschutzes in den USA inne, arbeitete im Bereich des Rechtsextremismus und -terrorismus sowie des islamistischen Terrorismus.
Christopher McKinney, stellvertretender FBI-Attaché in Deutschland, führte taktische Einheiten für polizeiliche Sonderlagen, sogenannter SWAT-Teams, und war danach langjährig im Bereich der Korruptionsbekämpfung und später ebenso im Bereich des Staatsschutzes eingesetzt gewesen.

Fachliche Ansprechpartner

Christian Martin
Tel.: +49 (0) 30 30877- 2859
E-Mail: christian.martin(at)hwr-berlin.de

Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin)
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ist mit über 12 000 Studierenden eine der großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften – mit ausgeprägtem Praxisbezug, intensiver und vielfältiger Forschung, hohen Qualitätsstandards sowie einer starken internationalen Ausrichtung. Das Studiengangsportfolio umfasst Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts- und Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurwissenschaften in über 60 Studiengängen auf Bachelor-, Master- und MBA-Ebene. Die HWR Berlin unterhält 195 aktive Partnerschaften mit Universitäten auf allen Kontinenten und ist Mitglied im Hochschulverbund „UAS7 – Alliance for Excellence“. Als eine von Deutschlands führenden Hochschulen bei der internationalen Ausrichtung von BWL-Bachelorstudiengängen und im Dualen Studium belegt die HWR Berlin Spitzenplätze in deutschlandweiten Rankings und nimmt auch im Masterbereich vordere Plätze ein. Die HWR Berlin ist einer der bedeutendsten und erfolgreichen Hochschulanbieter im akademischen Weiterbildungsbereich und Gründungshochschule. Die HWR Berlin unterstützt die Initiative der Hochschulrektorenkonferenz „Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit“.

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