Möglichkeiten und Konsequenzen der digitalen Transformation
Controlling Plus+ Institut der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin vergibt ersten »CPI – Best Paper Award« für herausragende Arbeiten zu Controlling- und Managementthemen mit Praxisbezug.
Berlin, 8. Dezember 2022. Die digitale Transformation mit ihren technologischen und sozialen Innovationen zieht radikale Veränderungen in allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft nach sich, im Beruflichen wie im Alltag. Wissenschaftler*innen und Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) setzen sich in Studium und Forschung disziplinübergreifend damit auseinander und entwickeln Lösungsansätze für konkrete Anforderungen.
Zum ersten Mal hat die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) am 6. Dezember 2022 den „CPI – Best Paper Award“ vergeben für herausragende Abschlussarbeiten zu Controlling- und Managementthemen mit realem Anwendungsbezug. Ausgelobt wird der Preis vom Controlling Plus+ Institut der HWR Berlin, das Expertise in der organisationalen Performance-Forschung bündelt.
Der 1. Preis geht an Janine H. Waria Boelcke für ihre Bachelorarbeit „Artificial Intelligence in Human Resource Management - Examining the chances and challenges of artificial intelligence in the recruitment and selection process”. Die Absolventin des Studiengangs Business Administration untersuchte, ob Künstliche Intelligenz (KI) die Auswahl von Bewerber*innen gerechter machen kann oder was es braucht, um der Benachteiligung aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Herkunft, des Alters oder aus anderen Gründen im Auswahlprozess entgegenzuwirken. Die Autorin stützte sich neben der Analyse von Datenerhebungen auf Interviews mit Personalverantwortlichen deutscher und international operierender Unternehmen. Ihr Fazit: KI diskriminiert nicht und ist dennoch nicht absolut neutral. So scheiden bei der Computer-generierten Vorauswahl von geeigneten Kandidat*innen persönliche Sympathien und Antipathien zwar aus, aber auch Algorithmen arbeiten mit Vorurteilen, denn sie lernen von ihren Programmiererinnen und Programmierern. Boelcke setzt in ihren Empfehlungen gerade deshalb auf den Faktor Mensch und dringt auf divers zusammengesetzte Auswahlteams. Ein vorurteilsfreies Mindset von Recruiterinnen und Recruitern sei für die Erreichung von Chancengleichheit wichtiger als KI. Daran müsse gearbeitet werden.
Mit gefälschten E-Mails sollen Menschen dazu verleiten werden, auf einen Betrug hereinzufallen. Wirtschaftsinformatik-Absolventin Lilly Kassner entwickelte im Rahmen ihrer Bachelorarbeit ein Computerspiel, mit dem Mitarbeiter*innen eines Unternehmens zum Beispiel durch Gamification für IT-Sicherheit sensibilisiert werden sollen. Konstantin Dietz hat an der HWR Berlin International Business Management studiert und untersuchte, ob unter Anwendung von Machine Learning und Künstlicher Intelligenz (KI) akkurate statistische Voraussagen über die Relevanz spezifischer Input-Faktoren (Produktionsfaktoren) getroffen werden können. Er wies anhand von umfangreichen Berechnungen nach, dass die Ergebnisse oft stark verzerrt sein können und entwickelte eine Methode, um diese irreführenden Schlussfolgerungen von KI-Modellen zu identifizieren und so korrigieren zu können. Auch diese beiden Arbeiten wurden mit einem „CPI – Best Paper Award“ ausgezeichnet. Siemens Energy sponsert die Preisgelder und lädt die Preisträger*innen ein, ihre Arbeiten im Unternehmen vorzustellen.
„Die digitale Transformation ist eine historische Trendwende, die Implikationen für Individuen, Organisationen und Gesellschaft hat. Wir wollen diese wissenschaftlich und anwendungsorientiert begleiten und gestalten“, sagt Prof. Dr. Avo Schönbohm, Gründungsdirektor des Controlling Plus+ Instituts an der HWR Berlin. Es sei wichtig, Studierende zu Akteuren und Akteurinnen dieses Wandels zu qualifizieren. „Der neue Preis soll Ansporn sein und ein Zeichen setzen, indem er herausragende Bachelor- und Masterarbeiten zu konkreten Controlling- und Managementthemen würdigt.“