Berufsperspektiven im öffentlichen Dienst
Jobs im öffentlichen Dienst und in der Verwaltung bieten Sicherheit und Karrierechancen. Ein neu gegründeter Verein von Hochschulen für den öffentlichen Dienst will die Studiengänge bekannter machen.
Berlin, 23. November 2021. Zukunftsstrategien nicht nur für die Digitalisierung und den Klimaschutz werden maßgeblich von öffentlichen Verwaltungen umgesetzt. Die Beschäftigten im Bund, bei den Ländern und Kommunen sorgen dafür, dass Deutschland funktioniert und setzen sich für das Wohl aller Bürgerinnen und Bürger ein. Bis 2030 geht jedoch mehr als ein Drittel von ihnen in Rente, müssen Hundertausende von Stellen in deutschen Behörden mit Fach- und Führungskräften neu besetzt werden. Das ist ein Problem. Nur jeder zehnte Hochschulabsolvent bzw. jede zehnte -absolventin möchte aktuell im öffentlichen Dienst arbeiten. Das hat eine Umfrage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter Studierenden ergeben.
Rektor*innen und Präsident*innen und andere Vertreter*innen von deutschen Hochschulen, die Studiengänge für das Berufsfeld Öffentlicher Dienst und Öffentliche Verwaltung anbieten trafen sich zur diesjährigen Rektorenkonferenz an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin). Sie berieten, wie die Studienangebote besser beworben, mehr qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber für den Karriereweg mit vielfältigen und verantwortungsvollen Aufgaben von Staat und Verwaltung gewonnen werden können. Um daran gemeinsam zu arbeiten, haben 18 institutionelle Mitglieder und sechs natürliche Personen von Hochschulen für den öffentlichen Dienst am 18. November 2021 an der HWR Berlin einen Trägerverein gegründet. Weitere Hochschulen kündigten bereits ihren Beitritt an.
Der Förderverein der Hochschulen für den öffentlichen Dienst in Deutschland e. V. will den Wissenstransfer in alle Richtungen intensivieren, dem Verwaltungsstudium und den zugehörigen Berufsfeldern in Kommunen, auf Länder- und Bundesebene durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. Geplant ist auch, für Akteurinnen und Akteure eine Intranet-Plattform für die Vernetzung untereinander einzurichten.
„Der neu gegründete Verein wird dabei unterstützen, den Erfahrungsaustausch zu nutzen, um Forschungs- und Praxisprojekte auf den Weg zu bringen und die Hochschulen für den öffentlichen Dienst Deutschlands noch sichtbarer zu machen“, sagt Prof. Dr. Robert Knappe von der HWR Berlin, der zum 2. Vorsitzenden des vierköpfigen Vereinsvorstands gewählt wurde. Die Forschungsergebnisse aus den verwaltungsbezogenen Wissenschaften werden auf Tagungen und Konferenzen vorgestellt und diskutiert, deren Ausrichtung ebenfalls erklärter Vereinszweck ist. Die Geschäftsstelle der neuen, bundesweiten Interessenvertretung wird an der HWR Berlin eingerichtet.
Die Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst vertritt aktuell insgesamt 38 Mitgliedsinstitutionen auf Bundes- und Landesebene. Mehr als 60 000 Studierende zählen die Studiengänge der Verwaltungswissenschaften, Rechtspflege, im Bereich Finanzen und Steuern oder für eine Laufbahn bei der Polizei derzeit. Die HWR Berlin bietet 17 Studiengänge auf Bachelor- und Masterniveau an, vom Master „Betreuung / Vormundschaft / Pflegschaft“ über „Immobilien- und Vollstreckungsrecht“ bis zum Bachelor „Verwaltungsinformatik“.
Mit 680 Professor*innen und weiteren fast 1 000 hauptamtlichen Dozent*innen und noch mehr Lehrbeauftragten verfügen die Hochschulen für den öffentlichen Dienst über ein großes Potenzial nicht nur in der Lehre und Weiterbildung, sondern auch im Bereich der angewandten Forschung und wissenschaftlichen Praxisberatung.