Engere Zusammenarbeit mit der Berliner Polizei geplant
Wie können Forschungsinteressen und polizeilicher Forschungsbedarf besser aufeinander abgestimmt werden? Das war Thema eines Treffens zwischen Fachbereich und Vertretern der Berliner Polizei.
Ob zum Thema Gewaltprävention, bei der Auswahl geeigneter Bewerber/innen oder zur Frage, wie gestohlene Fahrräder wieder ausfindig gemacht werden können – die Mitglieder des Fachbereichs Polizei und Sicherheitsmanagement forschen zu vielen sicherheitsrelevanten Fragestellungen. In einigen Projekten wird mit der Berliner Polizei zusammengearbeitet, aber auch mit anderen Polizeibehörden in Deutschland wird kooperiert.
Um die lokale Kooperation in der Bearbeitung von Forschungsfragen zu verbessern, trafen sich Mitglieder des Fachbereichs am 13. Februar mit der Berliner Polizeiführung, die u.a. durch den Leiter des Stabs der Polizeipräsidentin, Polizeidirektor Oliver Stepien, vertreten war. Die Lehrenden des Fachbereichs und Mitglieder des Forschungsinstituts für öffentliche und private Sicherheit (FÖPS Berlin) stellten 14 laufende und abgeschlossene Projekte sowie einen aktuellen Forschungsantrag vor.
Solche Forschungsprojekte sind im Idealfall für beide Seiten gewinnbringend: Für die Polizei kann das etwa eine Unterstützung bei der Einführung neuer Technologien sein, deren Rechts- und Sozialverträglichkeit geprüft wird. Oder es handelt sich um die Evaluation von konkreten Maßnahmen und Organisationsmethoden, deren Wirksamkeit überprüft werden müssen. Aber auch für die an der HWR Berlin stattfindende Polizeiausbildung stellt die Forschung eine Bereicherung dar, bietet sie doch den Lehrenden neue Einblicke in die polizeiliche Praxis und die künftigen Alltagsprobleme ihrer Studierenden.
Bei dem Gespräch ging es auch um die kleinen und großen Hindernisse, an denen manche Zusammenarbeit scheitert. Für die Forscher/innen ist es wichtig, dass bei der Polizei ein Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin in einem nachvollziehbaren Verfahren zügig entscheiden kann. Angesichts meist knapper Antragsfristen sei es beispielsweise wichtig, dass die für einen Antrag nötigen „Letter of Intent“ zügig und unbürokratisch ausgestellt werden. Die Vertreter/innen der Polizei machten deutlich, dass sie ihre Forschungskooperationen künftig stärker strategisch und an ihren eigenen Bedarfen ausrichten wollen – für sie stehe der konkrete Anwendungsbezug für die Berliner Polizei im Vordergrund. Dabei sieht sich die Polizei manchmal in einem Zielkonflikt: Jene Einheiten, deren Arbeit gerade besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahre und die deshalb ein hohes Arbeitsaufkommen haben, erhalten zugleich mehr Forschungsanfragen. Für deren Umsetzung fehle ihnen aber häufig das nötige Personal.
Die Polizeivertreter/innen interessierten sich dafür, wie sie einen besseren Zugang zu und Überblick über die Forschungsergebnisse von HWR Berlin und FÖPS gewinnen können. Einen konkreten Vorschlag griffen sie sofort auf: Die Ergebnisse des demnächst abgeschlossenen Projekts FindMyBike, bei dem gestohlene Fahrräder mit Hilfe von GPS-Daten wieder gefunden werden können, sollen auf einer der nächsten Führungskräftetagungen präsentiert werden. Die Dekanin des Fachbereichs, Prof. Sabrina Schönrock, kündigte an, man werde über weitere Möglichkeiten nachdenken, wie der Fachbereich seine jeweils aktuellen Forschungsprojekte interessierten Polizist/innen vorstellen kann.
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