DAAD-Preis 2020 geht an Kinan Salah Eddin
Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender geht in diesem Jahr an den 27-jährigen Kinan Salah Eddin aus Damaskus, Syrien.
Bereits zum 14. Mal wurde der mit 1.000 Euro dotierte Preis am 27.10.2020 an der HWR Berlin vergeben. Er soll ausländische Studierende als Bereicherung für unsere Hochschule sichtbar machen und würdigt Persönlichkeiten, die aufgrund ihrer Leistungen und ihres gesellschaftlichen Engagements herausragen.
Der Preisträger 2020, Kinan Salah Eddin, stammt aus Syrien und studierte zunächst Psychologie im Libanon, konnte aber sein Studium dort aus familiären Gründen nicht abschließen. Von Damaskus aus bewarb er sich für den Bachelorstudiengang International Business Management an der HWR Berlin. Seinen Professor/innen fiel er durch seine schnelle Auffassungsgabe und sein sehr hohes Abstraktionsvermögen auf. Prof. Dr. Sabine Haller, die ihn nominiert hat, beschreibt Herrn Eddin als integre Persönlichkeit, dessen höfliche, ruhige und analytische Art sie sehr schätze. Innerhalb seiner starken Studiengruppe gehörte Kinan Salah Eddin zu den Besten.
Kinan Salah Eddin ist auch ein herausragendes Beispiel für gesellschaftliches Engagement: Während seines Psychologie-Studiums in Beirut setzte er sich beim Roten Kreuz Libanon ein. Er organisierte außerdem ehrenamtlich Charity-Veranstaltungen des Olympics Club seiner Universität. Auch leitete er eine Gruppe für psychosoziale Hilfe für junge syrische Geflüchtete in einem Camp in Bekaa, Libanon. Zuletzt engagierte er sich an der HWR Berlin im Cross Cultural Mentoring Programm.
Im folgenden Interview erzählt der Preisträger über seinen Weg an die HWR Berlin, seine Motivation, anderen zu helfen, und seine Pläne für die Zukunft.
Wie fühlt es sich an, mit dem DAAD-Preis 2020 geehrt zu werden?
Unter all den brillanten internationalen Studierenden hier an der HWR Berlin ausgewählt zu werden ehrt mich sehr und gibt mir das Gefühl, etwas Besonderes zu sein! Ich bin der HWR Berlin und ihren Professor/innen sehr dankbar, denn dieser Preis ist eine Wertschätzung und Anerkennung der harten Arbeit und Mühe, die ich in mein Studium investiert habe.
Warum haben Sie sich für ein Studium an der HWR Berlin entschieden, warum speziell für den Studiengang International Business Management?
Ich habe mich in erster Linie wegen des angebotenen IBMAN-Studiengangs für die HWR Berlin entschieden. Ich war fasziniert, denn der Studiengang bietet die perfekte Balance zwischen Theorie und Praxis. Der Schwerpunkt liegt nicht auf dem Auswendiglernen von Theorien, sondern vielmehr auf einem sehr aktiven Ansatz mit viel Spaß und lehrreichen Präsentationen, die ich nach meinem Abschluss nicht vergessen werde. Darüber hinaus ist der Studiengang wirklich international, so dass die Studierenden die Möglichkeit haben, sich mit anderen Studierenden aus der ganzen Welt auszutauschen und zu arbeiten und verschiedene Perspektiven und Denkweisen kennen zu lernen.
Sie haben schon oft in Ihrem Leben soziale Verantwortung übernommen. Was war Ihre Motivation und was bedeutet soziale Verantwortung für Sie persönlich?
Unsere Welt bietet nicht allen Menschen die gleichen Voraussetzungen und ist in vielerlei Hinsicht nicht fair. Aber das bedeutet nicht, dass man dies einfach akzeptieren und nichts dagegen unternehmen sollte. Ich weiß, es klingt kitschig, aber meine Motivation war und ist immer noch zu versuchen, diese Welt für die Unglücklichen etwas gerechter und fairer zu machen. Ich sehe es als Verantwortung derer, die helfen können, nicht nur den Schwächeren zu helfen, sondern auch, die Gesellschaft im Allgemeinen zu verbessern (eine Win-Win-Situation für uns alle).
Aktuell sind Sie Mentee im Cross Cultural Mentoring-Programm. Was schätzen Sie am meisten an dem Programm?
Am meisten schätze ich die Menschen. Nicht nur mein Mentor, sondern auch alle anderen Mentees und Mentor/innen sowie die Koordinatorin des Programms waren sehr hilfsbereit und haben mich unterstützt. Ich habe Menschen mit einem anderen Bildungs- und Kulturhintergrund als meinem eigenen getroffen und konnte mich mit ihnen austauschen, Einblick in den der anderen gewinnen und meinen eigenen näherbringen.
Sie haben neben Ihrem Studium praktische Erfahrungen in verschiedenen Unternehmen gesammelt. Was war die wertvollste Erkenntnis, die Sie daraus mitgenommen haben?
Mir ist klargeworden, dass das Lernen nach dem Abschluss nicht einfach endet. Viele der Arbeitsplätze, die wir heute haben, wird es in einem Jahrzehnt nicht mehr geben, so dass Selbstentwicklung der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft ist.
Was planen Sie nach Ihrem Abschluss?
Die HWR Berlin hat mich in ihren Bann gezogen. Deshalb habe ich beschlossen, noch länger hierzubleiben. Zurzeit nehme ich am Masterstudiengang Accounting and Controlling teil, und es macht mir ziemlich viel Spaß. Ich bin auch nach meinem Abschluss noch offen für Möglichkeiten, kann mir aber momentan gut vorstellen, entweder bei einem Unternehmen zu arbeiten, das muslimische Zielgruppen anspricht, oder bei einem nachhaltigen Unternehmen.
HWR Berlin vergibt DAAD-Preis seit 2006
Mit dem DAAD-Preis bietet der Deutsche Akademische Austauschdienst der HWR Berlin seit 2006 die Möglichkeit, außergewöhnliche Leistungen ihrer ausländischen Studierenden zu würdigen. Erklärtes Ziel des Preises ist es, den internationalen Studierenden an deutschen Hochschulen Gesichter zu geben. Die HWR Berlin ist stolz auf ihre rund 1500 ausländischen Studierenden, die unsere Hochschule bereichern.
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