Neuigkeit | 32. Glienicker Gespräch

Nachhaltigkeit in Ausbildung und Forschung

Vom 11. bis zum 13. Mai 2023 fand an der HWR Berlin das 32. Glienicker Gespräch statt. Im Fokus: Die Bedeutung von Nachhaltigkeit als Aufgabe der Hochschulen für den öffentlichen Dienst.

31.05.2023

Foto: Florian Gruendig IMAGETOWN GmbH

Hochschulvertreterinnen und -vertreter, Lehrende und Personen aus der Verwaltungspraxis berieten vom 11. bis 13. Mai über die Bedeutung der Nachhaltigkeit als eine der drängendsten gesellschaftlichen Entwicklungsaufgaben an den Hochschulen für den öffentlichen Dienst. Denn die Nachhaltigkeit als Querschnittsthema betrifft viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, so dass dem öffentlichen Dienst und damit den hierfür ausbildenden Hochschulen eine wichtige Rolle zukommt.

Begrüßt wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit, Studierendenservice und Hochschulkommunikation der HWR Berlin, Prof. Dr. Silke Bustamante, die neben der grundsätzlichen Bedeutung der Nachhaltigkeit den ökologischen „Handabdruck“ der Studierenden sowie „Fußabdruck“ der Hochschulen selbst betonte.

Danach zeichnete Prof. Dr. Uta Stäsche, Professorin für Verwaltungsverfahrens- und Verwaltungsprozessrecht, Sicherheits- und Ordnungsrecht sowie Verfassungsrecht und Co-Leiterin des Instituts für Nachhaltigkeit an der HWR Berlin, den Status Quo des Klimaschutzes und deren rechtlichen Rahmen auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene auf.

Dr. Editha Marquardt, die an der Universität Heidelberg das Reallabor „Urban Office Heidelberg: Nachhaltige Stadtentwicklung in der Wissensgesellschaft“ mitinitiierte und an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer das Projekt „Town & Gown: Zur Optimierung der Kooperation von Stadtverwaltungen mit regionalen Wissenschaftseinrichtungen“ leitet, zeigte auf, dass die öffentliche Verwaltung nicht nur ein wichtiger Akteur, sondern insbesondere ein wichtiger Regulator nachhaltiger Transformation und damit Nachhaltigkeit eine Aufgabe innovativer Verwaltung sei. Hierbei spiele die Aus- und Weiterbildung eine wesentliche Rolle. Der erste Tag klang aus mit dem traditionellen Networking-Abend bei einem kleinen Buffet.

Den zweiten Tag eröffnete Prof. Dr. Inka Bormann, Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Freie Universität Berlin. Sie berichtete von der von ihr mitgeleiteten „Governance-Säule“ im Hoch-N-Projekt „Nachhaltigkeit an Hochschulen – entwickeln – vernetzen – berichten“, die sich damit beschäftigte, wie Nachhaltigkeit an den Hochschulen institutionalisiert werden könne. Die hierbei maßgeblichen Dimensionen (Politik, Profession, Organisation, Wissen, Öffentlichkeit) seien anhand von „Reglern“ dargestellt worden, die auf die einzelnen Hochschulen individuell angepasst werden können.

Prof. Dr. rer. pol. Markus Karp, Professor für Betriebswirtschaftslehre in der öffentlichen Verwaltung an der Technischen Hochschule Wildau, zeigte dann mit der „Verwaltung 2.0: Nachhaltige Führung“ auf, dass es in der öffentlichen Verwaltung eines anderen Führungsstils bedürfe, um den Voraussetzungen gesamtstaatlicher Nachhaltigkeit gerecht zu werden.

Prof. Dr. Jürgen Kegelmann, Professor für Organisation, Personal und Management an der Hochschule Kehl, legte dar, dass die klassischen bürokratischen Strukturen für die Steuerung kommunaler Nachhaltigkeit nicht geeignet seien, so dass es neuerer Steuerungsformen bedürfe.

Den Vortragsteil rundete ab Dr. Bror Giesenbauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen und Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltigkeit an Hochschulen e.V., der diese als dauerhafte Verankerung des Hoch-N-Projektes und hieran beispielhaft die Notwendigkeit der Nachhaltigkeitsvernetzung aufzeigte.

Das kulturelle Rahmenprogramm führte in das Futurium, um Ideen des künftigen menschlichen Zusammenlebens mit dem Klimawandel und seinen Folgen weiter zu vertiefen.

Traditionell wurden in mehreren Workshops zur „Nachhaltigkeitsgovernance an den Hochschulen für den öffentlichen Dienst“, zur „Nachhaltigkeit in der Lehre an den Hochschulen für den öffentlichen Dienst“ und zur „Nachhaltigkeitsforschung“ die „Glienicker Thesen“ zur Tagung erarbeitet und am abschließenden dritten Tag von den Gruppen im Plenum vorgestellt und diskutiert.

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