9. Forschungsforum der HWR Berlin
Wie vielfältig die Forschungslandschaft an der HWR Berlin ist, hat das Forschungsforum 2022 gezeigt. Ein Fokus lag in diesem Jahr auf den Themen Nachhaltigkeit und künstliche Intelligenz.
Das Forschungsforum der HWR Berlin bot am 16. Juni 2022 zum neunten Mal eine Plattform zum Austausch und zur Vernetzung für erfahrene Forscher*innen, Nachwuchswissenschaftler*innen und an Forschung Interessierte aus Unternehmen und Verwaltungen.
Wie schon im letzten Jahr wurde es als hybride Veranstaltung organisiert. Einzelne Paneldiskussionen konnten auch per Stream im Netz verfolgt werden. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Präsidenten der HWR Berlin, Prof. Dr. Andreas Zaby, und dem für Forschung und Transfer zuständigen Vizepräsidenten, Prof. Dr. Hartmut Aden.
Professor Zaby dankte allen, die das Forschungsforum als Präsenzveranstaltung in diesem Jahr ermöglichten, insbesondere erwähnte er die wissenschaftlichen Mitarbeitenden, die eines der Veranstaltungspanel gestalteten. Er verwies zudem auf die In-Institute als wichtige Strukturen der interdisziplinären Forschung und die Wissenschaftskommunikation, der in Zukunft noch mehr Beachtung geschenkt werden sollte. „Auch Forschungsinformationssysteme können einen wesentlichen Beitrag leisten, um die Sichtbarkeit der Forschung zu erhöhen.“ erläuterte Herr Zaby mit Verweis auf den Struktur- und Entwicklungsplan der Hochschule.
Professor Aden betonte in seiner Begrüßung mit Verweis auf die beiden Panelthemen Nachhaltigkeit und künstliche Intelligenz ein wichtiges Ziel der Veranstaltung: „Wo gibt es Synergien, wo können wir weiter vorankommen, indem wir uns hausintern weiter vernetzen?“
Im ersten Panel am Vormittag hatten die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen in verschiedenen interaktiven Formaten nach Möglichkeiten einer intensivierten Zusammenarbeit bei Themen, die alle WiMis betreffen, gesucht. Im Ergebnis wurde eine „WiMi Task Force“ verabredet, an der sich Interessierte beteiligen können.
Das erste thematische Panel des Nachmittags bündelte Vorträge von Professorinnen und Professoren der HWR Berlin, die zum Thema Nachhaltigkeit in jüngster Zeit Drittmittelprojekte durchgeführt haben. Prof. Dr. Andrea Pelzeter stellte zunächst das Institut für Nachhaltigkeit der HWR Berlin und im Anschluss ihr Forschungsprojekt vor. Gemeinsam mit Prof. Dr. Bustamante hat sie das Projekt „KlinKe – Klimaneutrale Sekundärprozesse im Krankenhaus“ konzipiert, das über das Programm FH-Kooperativ vom BMBF gefördert wird. KlinKe erarbeitet einen Leitfaden für Krankenhäuser und deren Facility Management, um klimaneutral zu werden. Prozesse der Entscheidungsfindung von Gartenbesitzer*innen für artenreiche Gärten und damit zum Erhalt biologischer Vielfalt in Deutschland erläuterte Dr. Jürgen Meyerhoff, der gemeinsam mit Prof. Dr. Tobias Börger in einem BMBF-Projekt zu diesem Thema forscht. Prof. Dr. Andrea Rumler stellte Ergebnisse ihres IFAF-Projekts zur Entscheidung für Mieterstrom, also Solarstrom vom eigenen Dach, vor und beschrieb Wege, wie diese Entwicklung befördert werden könnte. Alle Panelteilnehmer*innen gingen auch darauf ein, wie aus ihrer Sicht bei den einzelnen Fördermittelgeber erfolgreich Drittmittel eingeworben werden können.
Nachdem ein Posterrundgang Gelegenheit zum Austausch mit einzelnen Forschungs- und Dissertationsprojekten gab, folgte zum Abschluss des Nachmittags eine Paneldiskussion über das Thema „Forschung zu KI und Robotik an der HWR Berlin“. Moderiert wurde dieser Teil von Prof. Dr-Ing. Markus Schaal, der zu Beginn das d-cube-Institut für Data-Driven Digital Transformation vorstellte. Prof. Dr. Dagmar Monett Diaz beleuchtete dann in Ihrem Beitrag ethische Herausforderungen bei der Anwendung künstlicher Intelligenz. Solche ethischen (und rechtlichen) Anforderungen von KI-Anwendungen spielen auch im Projekt FAKE-ID eine wichtige Rolle. Über dieses BMBF-geförderte Projekt, das die Detektion von Deep Fakes in Bildern und Videos untersucht, berichtete Prof. Aden im Anschluss. Prof. Dr. David Zellhöfer stellte den Projektantrag „Nachhaltiger zentralisierter Computingcluster für Anwendungsforschung in KI“ in der Förderlinie „KI-Nachwuchs@FH“ vor und erläuterte, warum die HWR Berlin als Hochschule mit vorwiegend wirtschafts-, verwaltungs-, sozial- und rechtswissenschaftlichem Profil trotzdem in vielen Bereichen zu und mit KI forscht. Es entwickelte sich eine rege Diskussion der Anwesenden über die Notwendigkeit einer verbesserten KI-Forschungs-Infrastruktur an der Hochschule.
Das Forschungsforum konnte somit auch in diesem Jahr wieder den disziplinübergreifenden Austausch fördern und als Inspirationsquelle für neue Forschungskooperationen dienen.