Neuigkeit | Deutschlandstipendium

Freiraum für gesellschaftliches Engagement

41 Studierende werden im Stipendienjahr 2021/22 mit einem Deutschlandstipendium gefördert. In der Auftaktveranstaltung am 11.06.21 lernten sich die Stipendiat*innen und Stipendiengeber*innen kennen.

15.06.2021

Die Stipendiat*innen 2020/21 besuchen die Unternehmenszentrale der Krieger Unternehmensgruppe. Screenshot: B. Bossmann, HWR Berlin
Die Stipendiat*innen 2020/21 besuchen die Unternehmenszentrale der Krieger Unternehmensgruppe. Screenshot: B. Bossmann, HWR Berlin

Stipendienjahr 2021/22 startet digital

Der Auftakt war eine Premiere: Erstmals fand die Stipendienfeier zum Deutschlandstipendium der HWR Berlin digital statt. Prof. Dr. Andreas Zaby, Präsident der HWR Berlin, und Prof. Dr. Susanne Meyer, Erste Vizepräsidentin, begrüßten die 41 Stipendiat*innen sowie ihre Förderinnen und Förderer im Stipendienjahr 2021/2022.

Als Verantwortliche für das Deutschlandstipendium an der HWR Berlin würdigte Susanne Meyer das Engagement aller Förderinnen und Förderer, darunter die Bundesdruckerei, die GASAG, die Investitionsbank Berlin, die Krieger Unternehmensgruppe, die Schimmelpfennig-Stiftung, Einzelpersonen, wie der HWR-Alumnus Ricardo Kolbe und Lehrende der HWR Berlin, u.v.m.

Das Deutschlandstipendium sei eine wunderbare Möglichkeit, Studierenden mehr Freiraum für gesellschaftliches Engagement zu geben, so die Erste Vizepräsidentin. Die Förderung ermögliche es ihnen, ihre Persönlichkeit entfalten, als Menschen zu wachsen, die Welt und sich selbst zu entdecken.

Präsident Andreas Zaby betonte in seiner Rede, dass es nach Corona kein „weiter so“ geben könne. Es liege nun an der jungen Generation, „den Alten“ auf die Finger zu schauen: „Wir brauchen Ihren Erfindergeist“, so Zaby. „Wir alle gemeinsam müssen Verantwortung für die Zukunft übernehmen.“

Ich bin sehr dankbar, dass ich schon das vierte Jahr von meinem Förderer mit dem Deutschlandstipendium unterstützt werde. Es ermöglichte mir als Erstakademikerin meiner Familie, neben dem Studium in Berlin auch mehrere Auslandssemester zu finanzieren.

Jessica Kroll, Stipendiatin

Anschließend berichteten Jessica Kroll und Yannick Büchle, beide bereits Stipendiat*innen im Jahrgang 2020/21, wie sie ihr Studium und Ehrenamt in Pandemiezeiten erlebt haben. Ein „verrücktes und schwieriges Jahr“ sei es gewesen, resümierte Jessica Kroll, die aktuell in Costa Rica ihre Abschlussarbeit schreibt. Sie engagiert sich ehrenamtlich in einer Favela in Brasilien, deren Bewohner*innen inzwischen für sie zu Freunden geworden seien.

Auch Yannick Büchle ist in der Studienabschlussphase und wird bereits im dritten Jahr von der Krieger Unternehmensgruppe gefördert. Er engagiert sich beim Kältebus der Berliner Stadmission und versorgt in den kalten Monaten Obdachlose mit dem Nötigsten. Wenn man von sich selbst weg auf andere Menschen blicke, könne man fürs Leben lernen, sagt er.

Das Deutschlandstipendium gibt mir die Freiheit, verschiedene Ehrenämter ausführen zu können. Es ist eine absolute Bereicherung, mich gesellschaftlich zu engagieren, Gutes zu tun und dort anzupacken, wo Menschen auf Unterstützung angewiesen sind.

Yannick Büchle, Stipendiat

Im Anschluss an den gemeinsamen Auftakt hatten die Stipendiat*innen und Stipendiengeber*innen die Möglichkeit, sich in Breakout-Räumen bei BigBlueButton zu treffen und auszutauschen. Die Gespräche waren natürlich geprägt von der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen auf die Studierenden und ihr Studium, aber auch Ehrenämter, Motivation und Zukunftspläne, Wirtschaft, Politik und die Vorfreude auf das aktuelle Stipendienjahr gehörten zur Bandbreite. Bei allen Beteiligten ist die Hoffnung auf ein „normaleres“ Stipendienjahr mit persönlichen Begegnungen groß.

Rückblick aufs Corona-Stipendienjahr 2020/21

Der Bericht von Jessica Kroll und Yannick Büchle verdeutlichte noch einmal, unter welch besonderen Umständen die Stipendiat*innen im Förderjahr 2020/21 ins Programm gestartet waren: Aufgrund der Corona-Pandemie konnten keine Veranstaltungen in Präsenz stattfinden. Auch die Stipendienfeier wurde schweren Herzens abgesagt. Stattdessen stellten sich die Stipendiat*innen den Förderinnen und Förderern anhand von Videopräsentation vor, die alle Beteiligten persönlich und mit viel Engagement erstellt hatten.

Auch im Laufe des Stipendienjahres war ein persönlicher Kontakt zwischen den Stipendiat*innen und Stipendiengeber*innen nur begrenzt möglich. Doch zwei persönliche Begegnungen gab es: ein Netzwerktreffen der Stipendiat*innen im Park im Sommer und einen Company Visit bei der Krieger Unternehmensgruppe im Oktober.

Der Schwerpunkt des Stipendienjahres aber verlief digital: Mehrere digitale Treffen zum Netzwerken und zum Austausch fanden statt, so dass sich die Stipendiat*innen untereinander zu ihren Praxiserfahrungen etc. austauschen konnten. Von besonderer Bedeutung für die Studierenden war die gemeinsame ehrenamtliche Aktion „Briefe gegen die Einsamkeit“. Jessica Kroll blickt zurück: „Die positiven Auswirkungen meiner Nachricht wurden mir besonders bewusst, als ich von den Bewohnern eines Altersheims auch eine liebevolle digitale Briefantwort erhalten habe. Das zeigte mir, dass eine kleine Geste wie ein Brief besonders in dieser Zeit eine große Auswirkung haben kann.“

Deutschlandstipendium an der HWR Berlin 2013 bis 2021

Das Stipendienprogramm wurde 2013 an der HWR Berlin eingeführt und startet damit 2021 an unserer Hochschule bereits ins 9. Stipendienjahr. Seit 2013 wurden insgesamt 332 Stipendien vergeben. Die Zahl der Förderinnen und Förderer, die diese Stipendien ermöglichen, hat sich über die Jahre herausragend entwickelt: Im ersten Förderjahr 2013 wurden 9 Stipendien vergeben, 2021 sind es bereits 41. Ein ganz besonderer Dank der HWR Berlin und der Verantwortlichen für das Programm geht daher an alle Stipendiengeber*innen, ohne die das Deutschlandstipendium an der HWR Berlin nicht möglich wäre!

Seit 2013 konnten wir schon so viele ganz besondere Persönlichkeiten fördern – mit finanzieller Unterstützung, Vernetzung und Anerkennung. Wir sind stolz auf unsere Studierenden und auf die engagierten Förderer, die teilweise schon jahrelang dabei sind.

Prof. Dr. Susanne Meyer, Erste Vizepräsidentin der HWR Berlin

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