Studierendenteam entwickelt Nachhaltigkeitsplattform
Ein Studierendenteam vom Bachelorstudiengang International Sustainability Management hat beim internationalen Nachhaltigkeitswettbewerb »Innovate 2030« der Hamburger Sparkasse den 1. Platz belegt.
Leonie Zinn, Tamina Tröber, Cosima Hoppe, Fabian Wendt und Luca Schirmer aus dem ersten Fachsemester konnten sich gegen internationale Konkurrenz aus Bachelor- und Masterprogrammen bis ins Finale vorkämpfen und wurden dort im direkten Wettbewerb mit einem südkoreanischen Team zum Sieger gekürt.
Im Interview erläutert das Team, wie ihre Nachhaltigkeitsplattform „Collaect“ funktioniert und warum es sich lohnt, Nachhaltigkeit zu studieren.
Wie genau funktioniert Collæct, was kann ich mir darunter vorstellen?
Collæct ist ein Bonusprogramm, das Kund*innen für umweltbewusste Kaufentscheidungen belohnt. Wenn sich Nutzer*innen für eine nachhaltige Alternative entscheiden, sammeln sie bei Transaktionen, die über ein Bankkonto abgewickelt werden (offline und online Transaktionen), sogenannte Climate Points. Diese Climate Points können in folgende Optionen umgewandelt werden:
- Investition in nachhaltige Fonds: Hierbei wird das Geld nachhaltig angelegt, um eine nachhaltige Wertsteigerung zu erzielen.
- Freiminuten bei einem alternativen Mobilitätsanbieter: Dies fördert die Umstellung auf nachhaltige Mobilität.
- Spendenbetrag für wohltätige Projekte: Nutzer*innen können einen Spendenbetrag an wohltätige Projekte ihrer Wahl leisten.
- Weitere nachhaltige Gutscheine: Diese können für verschiedene nachhaltige Zwecke eingelöst werden.
Collæct bietet somit eine Möglichkeit, umweltbewusstes Verhalten zu belohnen und gleichzeitig nachhaltige Optionen zu fördern.
Nach dem Motto „Let’s reshape consumption together“, wollen wir einen signifikanten, langfristigen Wandel im Konsumverhalten unserer Nutzer*innen bewirken. Das Ganze soll transparent, zugänglich und möglichst leicht zu integrieren sein, um eine breite Zielgruppe abzuholen und eine kritische Masse zu bewegen. Eine Kooperation mit einer Bank, welches ein großes Netzwerk besitzt, bietet sich da natürlich an. Unsere Vision ist es, mit Collaect einen zirkulären Geldfluss zwischen Konsumenten und Unternehmen aufzubauen, der auf beiden Seiten nachhaltiges Wirken belohnt.
Wie geht es weiter: Wird Collæct in die Praxis überführt werden?
Eine endgültige Entscheidung steht tatsächlich noch aus. Es besteht definitiv Interesse sowohl seitens potenzieller Nutzer*innen/Kund*innen als auch vonseiten der Hamburger Sparkasse. Auch nach dem Finale der Innovations-Challenge stehen wir als Team weiterhin im Austausch mit Vertretern der Sparkasse.
Die geplante Plattform wäre nicht als eigenständiges Produkt, sondern als bundesweites Sparkassen-Produkt konzipiert, das das S-Cashback-System erweitert. Anfang Juli werden wir nach Hamburg reisen, um dort an einem Workshop mit Arbeitsgruppen der Hamburger Sparkasse teilzunehmen. Bei dieser Gelegenheit werden wir unser Konzept erneut präsentieren und in Zusammenarbeit mit den anwesenden Parteien weiter ausarbeiten. Anschließend wird eine Entscheidung getroffen, ob das Konzept übernommen und integriert wird. Wir sind auf jeden Fall gespannt und nehmen jede Erfahrung mit, die sich uns bietet.
Was bedeutet es Ihnen, mit diesem Preis ausgezeichnet worden zu sein?
Es bedeutet uns sehr viel und wir können immer noch kaum glauben, dass wir uns tatsächlich gegen mehr als 100 Teams durchgesetzt haben. Als Erstsemester im Bachelor hatten wir anfangs keine großen Erwartungen, da die Challenge hauptsächlich für Masterstudierende und Start-ups konzipiert war. Wir hatten kaum Hoffnung auf Erfolg.
Im Verlauf der Konzeptentwicklung haben wir jedoch erkannt, dass unsere Idee Potenzial hat und haben deshalb enorm viel Mühe und Arbeit investiert. Es ist somit umso schöner, dass sich unsere Bemühungen letztendlich ausgezahlt haben.
Aber selbst abgesehen von der Auszeichnung war die Challenge eine durchweg positive Erfahrung, aus der wir unglaublich viel Input mitgenommen haben.
Warum haben Sie sich für den Studiengang International Sustainability Management entschieden?
Wir haben uns für den Studiengang entschieden, weil wir alle fest davon überzeugt sind, dass eine Veränderung in Bezug auf Nachhaltigkeit notwendig ist. Der Studiengang ermöglicht eine perfekte Verbindung von Wirtschaft und Nachhaltigkeit, weshalb wir uns dafür entschieden haben. Zusätzlich reizt uns die Tatsache, dass die Vorlesungen auf Englisch stattfinden, da dies eine direkte Vorbereitung auf eine spätere internationale Arbeitssituation bietet.
Über den Studiengang International Sustainability Management
Der Bachelorstudiengang International Sustainability Management an der HWR Berlin widmet sich den komplexen ökologischen, ökonomischen und sozialen Wechselwirkungen und vermittelt grundlegende Skills, um in konkreten Entscheidungsprozessen – insbesondere in internationalen Unternehmen – gelungene nachhaltige Lösungen auszutüftelnund deren Auswirkungen der Öffentlichkeit verständlich zu kommunizieren. Der Studiengang entfaltet sich entlang einer besonderen projektbasierten Didaktik, in der wissenschaftliches Fundament zur Bearbeitung konkreter Unternehmensprobleme genutzt wird.
Eine Bewerbung zum Wintersemester 2023/24 ist noch bis zum 15. Juni 2023 möglich.
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