Agiles Management – nicht ohne Plan und Regeln
Flexibilität und Stabilität: Prof. Dr. Hans-Erich Müller vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der HWR Berlin erklärt, worauf es beim agilen Management wirklich ankommt.
Mit der digitalen Transformation sind große Erwartungen verbunden, aber auch grobe und damit falsche Vereinfachungen“, sagt Prof. Dr. Hans-Erich Müller in einem Video der Hans-Böckler-Stiftung. Der Management-Experte lehrt Unternehmensführung und Organisation am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin).
Müller erklärt: „Die meisten denken bei agilem Management nur an mehr Dynamik, mehr Geschwindigkeit, mehr Beweglichkeit – aber sie vergessen dabei, was ebenso dazugehört: Stabilität.“ Moderne Unternehmensführung sei in der Lage, diesen Spagat zu meistern, so Müller.
Worauf kommt es bei agilen Methoden an?
Agile Methoden unterscheiden sich von der herkömmlichen Planung durch eine schrittweise Vorgehensweise, in Teams. „Der Witz ist dabei, dass man nicht wasserfallartig nacheinander plant, sondern auch zurückgeht und überdenkt, was man gemacht hat“, erläutert Müller. Besonders geeignet sei ein agiles Vorgehen für dynamische und komplexe Bereiche, in denen ein hoher Grad an Unsicherheit vorhanden ist, so zum Beispiel bei Start-ups. Die herkömmliche Planung sei dagegen überlegen, wenn Effizienz und Stabilität gefragt sei.
Eine agile Organisation ist laut Müller sowohl dynamisch als auch stabil: Planungen und Regeln würden dadurch verändert, aber nicht aufgehoben. Warum das Prinzip der von Roger Martin definierten „Integrativen Führung“ das beste beider Welten in sich vereint, erläutert Prof. Dr. Hans-Erich Müller in seinem Beitrag für das Wirtschaftsmagazin Handelsblatt.
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