Rechter Gewalt in Berlin-Brandenburg entgegenwirken
In Berlin und Brandenburg gibt es »Hotspots«, die über Jahre durch eine hohe Zahl an rechten Gewalttaten von Jugendlichen auffallen. Das Forschungsprojekt »Jupore« evaluiert Strategien zur Bekämpfung von Rechtsextremismus.
- Projekt
Jupore − Jugendarbeit, Polizei und rechte Jugendliche in den 1990er Jahren
- Laufzeit
1. April 2020 bis 31. März 2022
- HWR Berlin
Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement, Institut für angewandte Forschung
- Projektverantwortlich
Prof. Dr. Christoph Kopke, Teil-Projektleiter, HWR Berlin
- Art des Projekts
Partner im Verbundprojekt
- Kooperationspartner
Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit
Alice Salomon Hochschule Berlin
Amadeu Antonio Stiftung
Landesstelle für Gleichbehandlung - gegen Diskriminierung
Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien e. V.
- Förderung
Institut für angewandte Forschung Berlin
Ausgangspunkt des interdisziplinär und multiperspektivisch ausgerichteten Forschungsprojektes »Jupore − Jugendarbeit, Polizei und rechte Jugendliche in den 1990er Jahren« ist der Befund, dass in Berlin und Brandenburg regionale »Hotspots« auszumachen sind, die über viele Jahre hinweg durch eine hohe Anzahl an im weitesten Sinne rechtsmotivierten Gewalttaten auffallen. Es wird von der These ausgegangen, dass sich ein spezifisches gesellschaftliches Milieu und damit einhergehend spezifische politische Kultur bereits seit den 1990er Jahren herausgebildet und verfestigt hat.
Wie war der Umgang mit rechten Jugendlichen in den Neunzigern?
Seit dieser Zeit wurde versucht, mit Konzepten der Sozialen Arbeit und polizeilichen Maßnahmen auf das Problem des (jugendlichen) Rechtsextremismus zu reagieren. Uns geht es hier zunächst um eine Rekonstruktion des sozialarbeiterischen Handelns, das vor allem am Konzept der „akzeptierenden Jugendarbeit“ orientiert war, und des damaligen Handelns der Polizei.
Es wird zu rekonstruieren sein, von welchen sozialarbeiterischen, politischen und polizeilichen Prämissen die damaligen Akteure ausgingen. Unter anderem wird auch zu fragen sein, wie sich das damalige weitgehende Fehlen dezidiert geschlechtersensibler und rassismuskritischer Perspektiven auf die Fachdiskussion und praktische Arbeit ausgewirkt hat.
Neue Wege für den Umgang mit Rechtsextremismus entwickeln
Damit steht das Forschungsprojekt JUPORE einerseits im Kontext und in der Kontinuität einer fachlichen Diskussion und Kontroverse, die von Beginn an die sozialpädagogische Arbeit mit „rechten“ Jugendlichen und den polizeilichen Umgang mit Rechtsextremismus begleitet haben. Andererseits werden von dem Projekt neue Erkenntnisse erwartet, die für aktuelle Fachdiskussionen und praktische Bemühungen von hoher Relevanz sind.
Zusammenarbeit von Wissenschaft, Sozialer Arbeit und Polizei
Das qualitativ ausgerichtete Forschungsprojekt wird methodisch mit der Kombination verschiedener Forschungsmethoden, der Triangulation, vorgehen (leitfadengestützte Expert_inneninterviews, Diskursanalyse, Forschungsstandauswertung). Geplant sind projektbegleitend jährlich stattfindende Werkstattgespräche mit Fachkräften aus Sozialer Arbeit, Polizei und Zivilgesellschaft.
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Projektwebsite des IFAF Berlin
Kontakt
FB 5 Polizei und Sicherheitsmanagement
Prof. Dr. Christoph Kopke
Professur für Politikwissenschaft und Zeitgeschichte
T +49 30 30877-2828
E
christoph.kopke@hwr-berlin.de