Lösungsansätze für industrielle Produktion
Die internationale Forschungs-Community trifft sich ab heute an der HWR Berlin zur viel beachteten wissenschaftlichen Fachkonferenz MIM 2019 und diskutiert über Implikationen von Industrie 4.0.
„Um eine sichere Zukunft zu gestalten, sollten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stärker daran arbeiten, gezielter darauf einzuwirken, einen Sinneswandel bei Politiker/innen, Verantwortlichen in Wirtschaft und Gesellschaft und bei der jungen Generation herbeizuführen, als nur akademische Publikationen zu verfassen.“ Prof. Dr. Christopher S. Tang von der University of California in Los Angeles richtete in seinem Vortrag unter dem Titel „Managing Global Supply Chains in the Industry 4.0 Era“ zur Eröffnung der dreitägigen internationalen Wissenschaftskonferenz MIM 2019 einen Appell an die Teilnehmer/innen.
Bis zum Freitag diskutieren 700 Wissenschaftler/innen aus 51 Ländern aus den Bereichen Industrial Engineering, Fertigungstechnologien, Informationstechnologien, Produktions- und Supply Chain Management und Operations Research an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin Umsetzung und Konsequenzen der umfassenden Digitalisierung der industriellen Produktion. Die International Federation of Automatic Control (IFAC) hat zur bisher größten Tagung dieser Art in die deutsche Hauptstadt eingeladen.
„Die Interdisziplinarität verleiht der Konferenz ihren einzigartigen Charakter, ermöglicht eine globale Sicht auf den Bereich des Manufacturing“, sagt Tagungsleiter Prof. Dr. Dmitry Ivanov von der HWR Berlin. Er hebt hervor, dass das Expert/innen-Treffen dazu dient, bereichsübergreifende Synergieeffekte herauszuarbeiten als Grundlage für die Anbahnung von interdisziplinären Kooperationen und zur Bildung internationaler Arbeitsgruppen.
Der Präsident der HWR Berlin, Prof. Dr. Andreas Zaby, hob in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung von Universitäten und Hochschulen als Treiber von Innovation und wirtschaftlichem Fortschritt hervor. „Forschungsergebnisse müssen implementiert und angewendet werden“, so Zaby. „Wir sehen es als eine unserer zentralen Aufgaben an, den wissenschaftlichen Austausch und die Zusammenarbeit über Fächer- und Ländergrenzen hinweg zu ermöglichen und zu verstärken. Unser Anspruch dabei ist es, gemeinsam mit unseren Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft anwendungsorientiert Lösungen zu erarbeiten für die realen Probleme und Herausforderungen unserer Zeit“, so Zaby. Prof. Dr. Christopher S. Tang hatte in seiner Keynote an konkreten Beispielen aufgezeigt, wie Blockchain-Technologien eingesetzt werden, um Lebensmittelsicherheit zu erhöhen und Hochseetransport effizienter und transparenter zu gestalten. Im Sinne der Zukunftsfähigkeit und damit alle von den neuen Entwicklungen der Digitalisierung profitieren, Ökonomien in Entwicklungs- und Schwellenländern nicht weiter zurückfallen, müssen Wissenschaftler/innen und Verantwortliche in Wirtschaft und Politik sich ihrer soziale Verantwortung bewusst werden und bei ihren Entscheidungen berücksichtigen, betonte Tang.
Die Konferenzthemen rund um „Industrie 4.0“ wie Risikomanagement, Resilient Enterprise, Digital Supply Chains und Smart Operations treiben die Forschungs-Community voran und dienen als Hauptkatalysatoren für internationale Projekt- und Veröffentlichungsaktivitäten. Die beteiligten deutschen Wissenschaftler/innen gehören zur internationalen Spitzengruppe auf ihren Fachgebieten, was die Veranstaltung weltweit so attraktiv macht.
„Die HWR Berlin ist geprägt durch praxisorientierte Lehre auf der Basis unserer breitgefächerten und interdisziplinären Forschungsaktivitäten“, sagt Prof. Dr. Susanne Meyer, Vizepräsidentin der HWR Berlin und stellvertretende Tagungsleiterin der MIM 2019. Die Hochschule sei deshalb prädestiniert als Ausrichterin dieser in Fachkreisen viel beachteten Konferenz und verweist auf die Internationalität der HWR Berlin: „Ein Netzwerk aus 179 aktiven Partnerschaften mit Universitäten und anderen wissenschaftlichen Institutionen auf allen Kontinenten ermöglicht den intensiven akademischen Austausch, der Studierende und Professorinnen und Professoren einschließt. Die HWR Berlin lebt Internationalität“, so Meyer.
Die Tagung findet alle drei Jahre statt, jeweils an einem anderen Hochschulstandort. Die 9th IFAC/IFIP/IFORS/IEEE International Conference MIM 2019 „Manufacturing Modeling, Management and Control“ ist eine der wichtigsten Konferenzen auf dem Fachgebiet “Production Management and Industrial Engineering”. Als Industriepartner beteiligen sich an dieser 9. MIM-Konferenz, die unter dem Motto: „Digital, Resilient and Sustainable Manufacturing 4.0“ steht, AnyLogic, BMW, Fraunhofer IPK, Rolls Royce, Siemens, Stadler und SupplyOn.
Die Konferenz wird unterstützt durch die IFAC (Hauptsponsor) vertreten durch TC 5.2 Manufacturing Modelling for Management and Control, TC 1.3 Discrete Event and Hybrid Systems, TC 3.2 Computational Intelligence in Control, TC 4.3 Robotics, TC 5.1 Manufacturing Plant Control, TC 5.3 Enterprise Integration and Networking, TC 5.4 Large Scale Complex Systems, TC 7.4 Transportation systems, TC 9.1 Economic, Business und Financial Systems.
Wissenschaftlicher AnsprechpartneR
Prof. Dr. Dmitry Ivanov
E-Mail: dmitry.ivanov(at)hwr-berlin.de
Medienvertreter/innen sind herzlich eingeladen. Tagungsleiter Prof. Dr. Dmitry Ivanov steht für Interviews zur Verfügung. Interviewanfragen bitte an presse@hwr-berlin.de