Immer dran bleiben
Erste Etappe des Deutsch-Französischen Studiengangs Internationales Management von HWR Berlin und ESCE Paris geschafft. Die internationale Karriere im Blick, starten Bachelorabsolvent/innen neu durch.
Der Anfang war schon anspruchsvoll, sagt Daniel Kreibich. Er blieb dran und hält nun die Bachelor-Urkunde der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin in den Händen und ein Zeugnis, das sich sehen lassen kann. Hinter ihm liegen Studiensemester in Berlin und an der Ecole Supérieure du Commerce Extérieur (ESCE) Paris, auch ein sechsmonatiges Unternehmenspraktikum in Frankreich.
Studentinnen und Studenten aus Deutschland und Frankreich durchlaufen gemeinsam bis zum Masterabschluss den konsekutiven Doppelstudiengang – in zwei Ländern, drei Sprachen (Deutsch, Französisch und Englisch) und in insgesamt zehn Semestern. Der integrierte bi-nationale BWL-Studiengang „Internationales Management / Management International“ ist der einzige seiner Art unter dem Dach der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH).
„Der Deutsch-Französische Studiengang ist ein exzellentes Beispiel für die so wichtigen internationalen Hochschulpartnerschaften. Neben fachlichem Wissen wachsen auf diesem Fundament über Ländergrenzen hinweg die Fähigkeit zur Verständigung und das Verständnis füreinander“, sagt Prof. Dr. Harald Gleißner, Erster Vizepräsident für Internationales und Forschung an der HWR Berlin. Die integrierten Auslandsaufenthalte und die gemischten Studiengruppen sieht auch Student Daniel Kreibich als „großes Plus“ an. „Ich finde es absolut super, dass unsere Generation Europa als Ganzes begreift und lebt. Vor 80 Jahren standen die Länder sich noch im Krieg gegenüber, heute studieren und arbeiten wir wie selbstverständlich zusammen.“
Daniel Kreibich hat sein Abitur am Herder-Gymnasium in Berlin abgelegt, einer Schule mit mathematischer und naturwissenschaftlicher Profilierung und Orientierung auf neue Sprachen. Französisch wählte der 21-Jährige im Abitur als Grundkurs, verbrachte während seiner Schulzeit jeweils mehrere Wochen in Texas und im Elsass und arbeitete dort an Projekten mit, zum Beispiel zum 100-jährigen Jahrestag des Kriegsendes 1918.
Das zweite Studienjahr absolvieren die deutschen Studierenden gemeinsam mit ihren französischen Kommiliton/innen in Paris an der renommierten Business School. Die ESCE gehört zu den Grandes Ecoles, den spezialisierten Hochschulen in Frankreich, an denen künftige Führungskräfte studieren. Der junge Berliner schätzt die kleinen, interkulturell zusammengesetzten homogenen Studiengruppen und den Zusammenhalt. Während des einsemestrigen Praktikums in der Nähe von Paris arbeitete er beim international ausgerichteten Möbel-Onlinehändler Kauf-unique, gestaltete die deutsche Website neu und übernahm Marketingaufgaben. Im Team mit Menschen aus vielen Ländern und unterschiedlichen Kulturkreisen war Flexibilität, Verhandlungsgeschick und grundsätzliche Kompromissbereitschaft gefragt. „Alternative Planung“ fasst es Kreibich mit einem Augenzwinkern zusammen. „Ich habe gelernt, dass man immer dranbleiben muss.“ In der Masterphase spezialisiert sich der frisch gebackene Bachelorabsolvent weiter auf Finance und auf Strategic Management.
Ihr späterer Berufsweg führt die jungen Europäer/innen in die ganze Welt. Studiengangsleiterin Prof. Dr. Madeleine Janke ist stolz darauf, dass laut Befragungen die meisten der inzwischen weit über 200 Absolventinnen und Absolventen nach Abschluss des Studiums in einem deutsch-französischen bzw. internationalen Umfeld arbeiten – erklärtes Ziel des Studiengangs. Fast alle Alumni würden sich noch einmal für das Doppelabschlussprogramm der HWR Berlin und der ESCE in Paris entscheiden. Die Studierenden wissen um die besonderen Qualifikationen, die sie in diesem bi-nationalen Programm erwerben und wollen für dieses erfahrene Privileg der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Viele engagieren sich in sozialen Projekten und stärken auch damit den europäischen Gedanken, tragen ihn weiter.
Die Zusammenarbeit zwischen HWR Berlin und ESCE nahm 2002 ihren Anfang. Die Hochschulen vergeben an die Absolvent/innen erst den Bachelortitel und nach dem sich anschließenden konsekutiven Aufbaustudium zwei akademische Master-Titel („Master of Arts“ bzw. „Master of Science“ und „Grade de Master“) und ein Zertifikat der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH), die diesen Studiengang fördert.
Die Bewerbungsfrist für das kommende Studienjahr läuft noch bis zum 31. Mai 2019.
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