Auftaktveranstaltung zum 25. Marketing-Forum

Brücken zwischen den Disziplinen schlagen und eine Plattform für Austausch schaffen, so beschrieb Prof. Dr. Dirk-Mario Boltz die Grundidee des Marketing-Forums an der HWR Berlin. Das Konzept hat sich bewährt: Zum 25. Mal findet das Forum in diesem Semester statt. Zur Eröffnung der Jubiläumsveranstaltung dankte die Vizepräsidentin der HWR Berlin Prof. Dr. Susanne Meyer den Organisatoren für ihr langjähriges Engagement.
Ein kurzer Rückblick auf die Diskussions-Themen vergangener Jahre verdeutlicht die Veränderungen. „Mobiles Marketing – das Handy als Marketing Tool“ war 2007 noch eine Innovation – heute ist das längst Arbeitsalltag und der „Wandel der Medienlandschaft von Print zu Online“ ist Realität. Die Aufgaben des Marketings sind komplexer geworden. Marken und Kommunikation, Agenturen und Konzerne, Non Profit Organisationen, Startups und Influencerinnen – im Forum werden sie aus unterschiedlicher Perspektiven diskutiert.

Thema der Auftaktveranstaltung für das 25. Marketing-Forum war die Frage "Quo Vadis Marketing: Was geht, was bleibt, was kommt im Marketing?“

Auf dem Podium diskutierten:
Anna-Lena von Hodenberg, Geschäftsführerin HateAid
Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes
Tania Roach, WWF Deutschland Geschäftsleitung
Moderation: Prof. Dr. Boltz und Prof. Dr. Martin Wrobel
Jessica Schmeiss, Doktorandin
Arik Meyer, Gründer Switch Up
Vincent Kyas, Senior Studio Lead für Markenstrategie bei Deloitte Digital
 

Ein Forum, in dem sich Experten und Studierende austauschen können

Mit diesem Gedanken wurde das Marketing-Forum 2005 ins Leben gerufen. Im Interview erzählen die Initiator/innen Prof. Dr. Dirk-Mario Boltz, Prof. Dr. Pakize Schuchert-Güler und Prof. Dr. Ralf T. Kreutzer von den Anfängen und geben einen Ausblick.

Prof. Dr. Dirk-Mario Boltz, Prof. Dr. Pakize Schuchert-Güler und Prof. Dr. Ralf T. Kreutzer

Mit welcher Idee/warum wurde das Marketing Forum ins Leben gerufen?

Prof. Dr. P.Schuchert-Güler: Nach meiner Berufung im Wintersemester 2004/2005 habe ich mit dem Fachbereich diskutiert, wie wir die Praxisvorträge, die in meinen Lehrveranstaltungen gehalten wurden, einer breiteren Hochschulöffentlichkeit zugänglich machen könnten. Gemeinsam mit den Kollegen Kreutzer und Boltz aus der Facheinheit Marketing und dem damaligen Dekan Prof. Dr. Gerd Bruche ist dann das Marketing-Forum entstanden, um den Studierenden die sehr bunte Berufswelt des Marketings näher zu bringen, was ja in Lehrveranstaltungen nur bedingt möglich ist. Die Vortrags- und Diskussionsreihe verfolgt seit dem Start das gleiche Anliegen: Ein Forum bilden, in dem Experten und Studierende sich austauschen können, einen Wissenstransfer anregen und vor allem auch berufliche Chancen und Möglichkeiten aufzeigen.
 

Wie hat sich diese Idee im Laufe der Zeit weiterentwickelt?

Pro. Dr. R. Kreutzer (RK): Die Idee ist die gleiche geblieben: Erfahrene Praktiker aus großen internationalen und nationalen Unternehmen, aber auch Repräsentanten aus Startups und sogar eine Food-Bloggerin hatten wir schon bei uns zu Gast. Es geht immer darum zu zeigen, welche Marketing- und Management-Fragestellungen in den Unternehmen mit welchem Ziel und welchen Vorgaben bearbeitet werden. So sollen die Studierenden idealerweise feststellen, dass das, was wir an der HWR lehren, ganz nach an der Unternehmensrealität ist – ganz im Sinne der „University of Applied Sciences“!
 

Gab es ein Marketing Forum oder eine Veranstaltung, die für Sie besonders war? Warum?

RK: Ich finde es immer genial, wenn Vortragende die Wichtigkeit von bestimmten Konzepten, Methoden, Theorien, Denkansätzen etc. betonen, die ich gerade in der Vorlesung auch als relevant bezeichnet habe. Diese Art von Cross-Validierung macht sehr viel Spaß! Ansonsten erinnere ich mich noch an den Vortrag eines Managers von Tesla – mit anschließender Probefahrt im Tesla! Das bleibt unvergeßlich!
 

Welche Themen wurden bei den ersten das Marketing Foren diskutiert? Wie haben die sich verändert?

Prof. Dr. D.M.Boltz (DMB): In den ersten Jahren hatten wir viele Vertreter/innen von großen Unternehmen zu Gast, die Einblicke in das Marketing z. B. der Deutschen Telekom, Vattenfall, Tchibo, usw. gegeben haben. Wir haben auch grundlegende Konzepte wie z.B. Neuromarketing, Erlebniskommunikation und Markenführung diskutiert. Inzwischen spiegelt sich in unseren Themen die digitale Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft. Ende April diskutieren wir beispielsweise den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Marketing. Außerdem findet das Marketing-Forum seit einigen Jahren vollständig in englischer Sprache statt, um der Internationalisierung der Hochschule und der Studierenden gerecht zu werden.
 

Welche Schwerpunkte möchten Sie zukünftig setzen? Wer soll angesprochen werden?

DMB: Zunächst ist es toll, dass wir immer häufiger ehemalige Studentinnen und Studenten der HWR zu Gast haben, die inzwischen eigene Unternehmen führen oder Führungspositionen besetzen. Das macht uns stolz und ist natürlich auch ein Zeichen, dass ein Studium an der HWR offensichtlich keine schlechte Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere ist. Das grundsätzliche Konzept des Marketing-Forums ist aus meiner Sicht zeitlos. Die Berufswelt ändert sich schnell und radikal, so dass es umso wichtiger für die Studierenden ist, viele und vielfältige Einblicke in die Praxis zu bekommen und frühzeitig Kontakte herzustellen.