Bundesbildungsministerin Karliczek setzt auf Fachhochschulen
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek zu Besuch an der HWR Berlin. Das Duale Studium soll aufgewertet, neue Wege zur Professur an einer Fachhochschule aufgezeigt werden.
- Bundesbildungsministerin Anja Karliczek zu Gesprächen an der HWR Berlin: Praxisintegriertes Studium und angewandte Forschung
- Duales Studium: Ministerin spricht mit Studierenden und Lehrenden über Vorzüge, Nachteile und Berufsperspektiven
- Karriereweg Professor/in an einer Fachhochschule: Einstiegshürden und neue Wege zur FH-Professur
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ist eine der ersten Fachhochschulen, an denen sich Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) vor Ort über praxisintegriertes Studium, Lehre und angewandter Forschung informiert. Am 25. März 2019 sprach die Ministerin mit Studierenden, Lehrenden und Vertreter/innen von Partnerunternehmen über die Verzahnung von Theorie und Praxis im dualen Studium.
„Fachhochschulen verbinden hohe Praxisbezüge in Lehre und anwendungsbezogener Forschung. Und sie sind verankert in ihren Regionen. Fachhochschulen leisten einen wichtigen Beitrag, um den Fachkräftebedarf unserer Wirtschaft zu sichern. Dass sich Fachhochschulen in den vergangenen 50 Jahren erfolgreich im Wissenschafts- und Innovationssystem positionieren konnten, ist eine Erfolgsgeschichte. Das Angebot dualer Studiengänge wird hoffentlich weiter wachsen“, betonte Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, anlässlich ihres Besuchs der HWR Berlin.
Prof. Dr. Andreas Zaby, Präsident der HWR Berlin, verwies auf die steigende Nachfrage nach dualen Studienplätzen von Studieninteressierten und Unternehmen. „Das duale Studium ist deswegen so attraktiv, weil es viele Vorteile hat, für Studierende, für Betriebe und öffentliche Institutionen und auch für die Hochschulen. Arbeitgeber können zukünftige Fach- und Führungskräfte frühzeitig an sich binden, Studierende setzen das theoretische Wissen aus dem Studium unmittelbar in die Praxis um. Nach dem Abschluss wechseln fast 90 Prozent direkt in den Beruf und können sich aufgrund ihrer Erfahrung von Beginn an voll einbringen“, so Zaby.
Wenngleich Fachhochschulen hoch im Kurs stehen, bleibt es schwierig, geeignete Bewerberinnen und Bewerber für ausgeschriebene Professuren an Fachhochschulen zu gewinnen. „Das liegt zum einen an der seit Jahren anhaltenden Hochkonjunktur auf dem Arbeitsmarkt und zum anderen an der geforderten Doppelqualifikation“, begründet der Dekan des Fachbereichs Duales Studium an der HWR Berlin, Prof. Dr. Thorsten Kurzawa. Neben der Promotion und wissenschaftlicher Exzellenz sind mehrere Jahre Praxiserfahrung außerhalb des Hochschulbereichs nachzuweisen. In einer Gesprächsrunde mit neuberufenen Professor/innen diskutierte Anja Karliczek die Einstiegshürden und mögliche neue Wege zur FH-Professur.
„Fachhochschulen sind uns wichtig, die Lehrenden, Forschenden und Studierenden an Fachhochschulen sind uns wichtig. Wir werben für Karriereperspektiven an Fachhochschulen und die vielen Chancen, die sie eröffnen. Im November letzten Jahres haben Bund und Länder ein gemeinsames Programm zur Gewinnung und Entwicklung von professoralem Nachwuchs an Fachhochschulen auf den Weg gebracht. Dafür stellen wir in den nächsten zehn Jahren insgesamt über 430 Millionen Euro bereit, davon allein mein Haus 71 Prozent. Das ist eine echte Zukunftsinvestition“, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek.
Die HWR Berlin bietet eine Vielzahl duale Bachelor- und Masterstudiengängen in den Bereichen Wirtschaft und Technik an, bei denen sich Studienphasen an der Hochschule und Praxisphasen in kooperierenden Betrieben abwechseln. Die insgesamt rund 2 500 dualen Studienplätze gehören zu den attraktivsten Hochschulangeboten in Berlin und der Region. Die HWR Berlin kooperiert mit über 700 Unternehmen und Institutionen und ist deutschlandweit der größte Anbieter dualer Studiengänge an einer staatlichen Hochschule, mit 25 Jahren Erfahrung.