Auf den Master noch einen drauf setzen
Juliane und Theresa Heide erhalten als erste Stipendiatinnen für ihre Promotionsvorbereitung finanzielle Förderung aus dem neuen Chancengleichheitsfonds für Absolventinnen der HWR Berlin.
Nun kann es für die Zwillinge Juliane und Theresa Heide richtig losgehen mit der nächsten Etappe auf ihrem Karriereweg. Nach dem sehr guten Bachelorabschluss in Wirtschaftsrecht und dem ebenfalls weit überdurchschnittlichen Master im Studiengang „Unternehmensrecht im internationalen Kontext“ an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin bereiten die beiden Frauen gemeinsam ihre Promotion vor. Sie forschen zu internationaler Wirtschaftskriminalität und legen dabei besonderes Augenmerk auf Korruption und Betrugsbekämpfung in Unternehmen. Ihr Ziel ist es, Früherkennungswarnsysteme zur Aufdeckung wirtschaftskrimineller Handlungen zu entwickeln und hier eine Forschungslücke zu schließen.
Das sechsmonatige Anschubstipendium nutzen die angehenden Promovendinnen für einen zusätzlichen Auslandsaufenthalt und Fachkurse in Vorbereitung ihrer Dissertation. „Nun haben wir die Möglichkeit, schon vorab und vor Ort Daten zu sammeln für einen internationalen Ländervergleich, der in unsere Forschung einfließen soll“, so die Nachwuchswissenschaftlerinnen. Zum Austausch mit anderen Promovendinnen und Promotions-Aspirantinnen sowie professoralen Rat rund um Dissertationsthema und Planung von Promotionsvorhaben steht den HWR-Absolventinnen das Promotionskolloquium der Hochschule zur Verfügung.
Juliane und Theresa Heide engagieren sich seit ihrem Studium als freiwillige Helferinnen in diversen Hilfsprojekten und bei Nichtregierungsorganisationen (NGO) im In- und Ausland. Die Schwestern waren bereits in Spanien, Indien und Kenia in sozialen Projekten aktiv und planen, neben ihrem Forschungsvorhaben in Tansania ein Frauenprojekt zu unterstützen.
Die HWR Berlin fördert über den Chancengleichheitsfonds qualifizierte Absolventinnen und Wissenschaftlerinnen der HWR Berlin. Es werden Anschub- und Abschlussstipendien finanziert, mit denen Frauen in Vorbereitung und Durchführung bzw. zur Finalisierung ihres Promotionsvorhabens unterstützt werden.
„Die HWR Berlin bietet diese Kurzzeitförderung an, damit sich unsere Absolventinnen gut auf den Wettbewerb um wissenschaftliche Stellen im Bereich des akademischen Mittelbaus vorbereiten können“, sagt die Zentrale Frauenbeauftragte Viola Philipp. Damit werde auch die Planung des hochschuleigenen Gleichstellungszukunftskonzepts, mit dem sich die HWR Berlin im vergangenen Jahr erfolgreich für die Beteiligung am Professorinnenprogramm III von Bund und Ländern beworben hatte, vorangetrieben. Die Berliner Fachhochschule könne auf fast 20 Jahre positiver Erfahrungen hinsichtlich der Promotion von HWR-Absolventinnen verweisen, so Philipp. Eine Reihe der Promovierten haben inzwischen selbst Fachhochschulprofessuren inne.