Konflikte vermeiden kann man lernen
Ein aktuelles Forschungsprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, feindselige Attributionen bei Kindern und Jugendlichen zu reduzieren.
Ziel des Forschungsprojekts „Entwicklung von Materialien zur Reduktion feindseliger Attributionen bei Heranwachsenden“ ist es, Bildmaterial zu entwickeln, welches geeignet ist, feindselige Attributionen bei Kindern und Jugendlichen (Klasse 5 bis 10) zu reduzieren und auf diese Weise der Entstehung einer reaktiv-aggressiven Verhaltensdisposition entgegenzuwirken.
Geplant ist die Erstellung und Evaluation von insgesamt sechs Bilderserien mit jeweils drei bis vier Bildern pro dargestellter Situation. Hiervon sollen als Ergebnis der Evaluation mindestens vier Bilderserien für den Einsatz in der Praxis ausgewählt werden.
Das Bildmaterial soll sozial herausfordernde Situationen enthalten, die einen deutlichen Bezug auf die Lebenswelt der adressierten Zielgruppe nehmen. Als Vorlage für die Entwicklung dieser Bilderserien dient das Bildmaterial der Arbeitsgruppe Klinische Neuropsychologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, welches im Rahmen der dort angebotenen metakognitiven Trainings für Erwachsene erfolgreich angeboten wird.
Das Prinzip dieser Bilderserien besteht darin, dass deren Rezipient/innen aufgefordert werden, sich vorzustellen, was in einer sozialen Situation davor passiert sein könnte, d.h. die Geschichte wird von hinten erzählt. Auf diese Weise wird gelernt, dass sich voreilige Schlussfolgerungen oft als unwahr herausstellen und eine unvoreingenommene Bewertung von sozialen Situationen eine wichtige Strategie zur Deeskalation von Konflikten darstellt.
Das Projekt wird gefördert durch die Landeskommission Berlin gegen Gewalt bei der Senatsverwaltung für Inneres und Sport.