Kooperation zwischen Kiron Open Higher Education und HWR
HWR Berlin und Kiron unterstützen Geflüchtete beim Hochschulzugang
Als erste der 11 staatlichen Berliner Hochschulen hat die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin eine Kooperationsvereinbarung mit der Kiron Open Higher Education, einer Bildungsplattform für Geflüchtete, unterzeichnet. „Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit“, sagt Prof. Dr. Andreas Zaby, Präsident der HWR Berlin. „Damit schafft die HWR Berlin ein weiteres Angebot zur Integration von Flüchtlingen, unterstützt sie in ihrer Vorbereitung zur Aufnahme eines Studiums an einer deutschen Hochschule“, erklärt Zaby zum Auftakt am Mittwoch in Berlin.
Der Ansatz ist, dass Geflüchtete die Studieneingangsphase eines Bachelorprogramms als Online-Studium bei Kiron Open Higher Education absolvieren. Über Massive Open Online Courses, kurz MOOC, belegen sie via Internet auf der von Kiron bereitgestellten digitalen Plattform "Kiron Campus" die relevanten Module und erwerben Credit Points. Die Kurse werden von weltweit anerkannten Universitäten wie Harvard, MIT, TU München oder RWTH Aachen zur Verfügung gestellt. Geflüchtete können über die digitale Lernplattform ein kostenfreies Studium beginnen, auch wenn sie noch nicht über die notwendigen Deutschkenntnisse oder Dokumente verfügen.
„Das Besondere ist, dass die HWR Berlin sich durch den Vertrag verpflichtet, diese Module als inhaltlich vergleichbar anzuerkennen“, erklärt Prof. Dr. Susanne Meyer. Die Vizepräsidentin der Hochschule hat in Abstimmung mit der Berliner Wissenschaftsverwaltung damit den Grundstein gelegt, dass Kiron-Studierende nach Erfüllung der Aufnahmekriterien an die HWR Berlin wechseln und ihr Studium im Bachelorstudiengang Business Administration oder Unternehmensgründung und Unternehmensnachfolge regulär beenden können.
„Gerade die Wirtschaftswissenschaften sind unter geflüchteten Studieninteressierten stark nachgefragt“, begründet Ronny Röwert, Koordinator Akademische Partnerschaften von Kiron, die Motivation, mit der HWR Berlin zusammenzuarbeiten. Viele Bewerber/innen haben zudem einen berufspraktischen Hintergrund im IT-Bereich, deshalb sei auch der HWR-Studiengang Wirtschaftsinformatik perspektivisch von Interesse.
Während der Online-Studienphase können Kiron-Studierende die Bibliothek und Computerräume der Hochschule sowie das W-LAN-Netz nutzen. Ihnen steht es zudem frei, als Gasthörer/innen kostenlos an Kursen des Studium Generale der HWR Berlin teilzunehmen.
Kiron und die HWR Berlin wollen gemeinsam qualifizierten jungen Menschen, die aus von Krieg und inneren Unruhen gezeichneten Ländern geflohen sind, Bildung ermöglichen, die sie entweder dazu befähigt, ihre Heimatländer beim Wiederaufbau zu unterstützen oder sich in ihrem Ankunftsland bestmöglich zu integrieren, heißt es in der Präambel der Kooperationsvereinbarung. Damit leistet Kiron im Verbund mit Hochschulen wie der HWR Berlin und im Rahmen von Projekten wie dem BMBF-geförderten Verbundvorhaben INTEGRAL² neben nachhaltiger Integrationsarbeit auch einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen in den Herkunftsländern. Das ist ein Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel während ihres Besuchs bei Kiron Ende August unterstrich.
Die HWR Berlin hat einen speziellen Service für Geflüchtete unter den Studieninteressierten etabliert. Unter dem Titel „JUST – Join Us and Study“ werden eine gezielte Studienberatung und Sprachkurse angeboten sowie die kostenlose Gasthörerschaft für ausgesuchte Kurse im Studium Generale.
Weitere Informationen
Informationen zum Programm JUST „JUST – Join Us and Study“ (Gasthörerprogramm für Flüchtlinge)
Allgemeine Studienberatung der HWR Berlin
Kiron Open Higher Education Kiron Open Higher Education (gGmbH) ist eine gemeinnützige EduTech Organisation, welche durch digitale Innovationen geflüchteten Menschen den Zugang zu Hochschulbildung ermöglicht. Das Programm bietet auf einer digital kollaborativen Plattform ein auf Studierende zugeschnittenes Curriculum an. Dies wird durch zusätzliche Online- und Offline-Unterstützungsangebote ergänzt.