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Unterstützung und Beratung bei Diskriminierung

Die HWR Berlin hat einen zentralen Beauftragten für Diversität und Antidiskriminierung: Leonard Hartmann. Er ist Student und Ansprechpartner für alle Hochschulmitglieder bei Diskriminierung.

26.08.2024

Leonard Hartmann, zentraler Beauftragter für Diversität und Antidiskriminierung der HWR Berlin. © Kathrin Heller

Im Januar 2024 wurde Leonard Hartmann, Student im Bachelor International Business Management, zum ersten zentralen Beauftragten für Diversität und Antidiskriminierung gewählt. Hier berichtet er von seiner Motivation, dieses Amt neben dem Studium aufzunehmen, und gibt er einen Einblick in seine Pläne für die Amtszeit.

Was bedeutet für dich persönlich Diversität?

Leonard Hartmann: Für mich persönlich bedeutet Diversität, die eigenen Vorurteile und Privilegien zu reflektieren und aktiv daran zu arbeiten, ein Verbündeter für diejenigen zu sein, die Benachteiligungen erfahren. Ich möchte Chancengleichheit und Gerechtigkeit fördern und mich bewusst für Vielfalt und Inklusion in meinem persönlichen und beruflichen Umfeld einsetzen.

Warum ist es wichtig, dass die Hochschule dieses Amt besetzt?

Leonard Hartmann: Die Beauftragung für Diversität und Antidiskriminierung ist von entscheidender Bedeutung, da sie die Hochschule dabei unterstützt, eine vielfältige und inklusive Gemeinschaft zu fördern. Sie spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Umsetzung von Programmen und Richtlinien, die darauf abzielen, Chancengleichheit für alle Mitglieder der Hochschulgemeinschaft sicherzustellen. Durch die Besetzung der Position kann die Hochschule Maßnahmen ergreifen, die Diskriminierung verhindern, und einen Raum schaffen, in dem sich alle sicher, respektiert und willkommen fühlen. Der oder die Beauftragte arbeitet eng mit verschiedenen Interessengruppen zusammen, um die Bedürfnisse und Anliegen aller Mitglieder der Hochschule zu verstehen und darauf zu reagieren.

Welche Aufgaben warten mit dem Amtsantritt auf dich?

Leonard Hartmann: Zu meinen Aufgaben gehört es, den aktuellen Stand bezüglich Diversität und Antidiskriminierung an der Hochschule zu erfassen und zu analysieren, Richtlinien und Programme zur Förderung von Chancengleichheit und Inklusion zu entwickeln und Aufklärungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen durchzuführen. Eine wichtige Aufgabe ist das Bearbeiten von Beschwerden hinsichtlich Diskriminierungen. Ich stehe auch als Ansprechperson für alle Mitglieder der Hochschule zur Verfügung, um Unterstützung anzubieten.

Was war deine Motivation, dich für dieses Amt zu bewerben? Welche Kompetenzen kannst du einbringen?

Leonard Hartmann: Meine Motivation ist durch mein Verständnis für Privilegien und Gerechtigkeit geprägt. Ich bringe Empathie, Kommunikationsfähigkeiten und die Fähigkeit zur Konfliktlösung, durch meine beruflichen Erfahrungen in Krankenhäusern, mit. Das ist wichtig, um die Bedürfnisse verschiedener Mitglieder der Hochschule zu verstehen und darauf einzugehen. Ich bin bereit mich kontinuierlich weiterzubilden und stelle dadurch sicher, dass ich effektive Strategien zur Förderung von Vielfalt und Inklusion entwickle.

Welche Visionen hast du, was möchtest du insgesamt erreichen?

Leonard Hartmann: Kurzfristig plane ich den Aufbau eines Netzwerkes von Vertrauenspersonen, die sich aus verschiedenen Statusgruppen zusammensetzen. Darüber hinaus werde ich eine Informations- und Aufklärungskampagne konzipieren und durchführen, um die Mitglieder der Hochschulgemeinschaft über bestehende Angebote im Bereich Diversität und Antidiskriminierung zu informieren. Langfristig plane ich einen umfassenden Diversity-Scan der Hochschule, um die Auswirkungen von Satzungen, Ordnungen und Richtlinien auf Diversität und Antidiskriminierung zu überprüfen. Des Weiteren werde ich mich für die curriculare Weiterentwicklung einsetzen, um Diversität fester in Studien- und Prüfungsordnungen zu verankern. Darüber hinaus werde ich Leitlinien zur Förderung der Diversität im Recruiting entwickeln, um sicherzustellen, dass alle Auswahlverfahren fair und inklusiv sind. Ein weiteres langfristiges Ziel ist die Entwicklung eines umfassenden Konzepts zur Gewährleistung der Barrierefreiheit an der Hochschule.

Insgesamt möchte ich eine Hochschulgemeinschaft fördern, die für Vielfalt steht, diskriminierungsarm ist und allen Mitgliedern gleiche Chancen bietet. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen und Ziele strebe ich danach, eine Kultur der Gerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion zu etablieren, die das Fundament unserer Hochschule bildet.

Was wird die erste konkrete Maßnahme sein, die du angehen möchtest?

Leonard Hartmann: Die erste konkrete Maßnahme, die ich angehen möchte, ist der Aufbau des Netzwerks der Vertrauenspersonen. Die Vertrauenspersonen werden als Ansprechpersonen für alle Mitglieder der Hochschule zur Verfügung stehen, um zu beraten und zu unterstützen, wenn sich jemand im Hochschulkontext diskriminiert fühlt. Die Priorität liegt darin, die Kommunikationswege zu etablieren, die Zusammenarbeit zwischen den Vertrauenspersonen und weiteren Beratungsstellen zu fördern und einen Leitfaden für ihre Arbeit zu entwickeln. Durch diese Maßnahme möchte ich sicherstellen, dass alle Mitglieder der Hochschule unterstützende und vertrauenswürdige Ansprechpersonen haben, welchen sie sich in schwierigen Situationen anvertrauen können.

Was liegt dir noch Herzen, hier zu sagen?

Ich möchte alle Mitglieder der HWR Berlin ermutigen, sich aktiv an der Entwicklung unserer Hochschule zu beteiligen. Eure Ideen, Vorschläge und Hinweise zu Problemen im Bereich der Diversität und Antidiskriminierung sind von unschätzbarem Wert für unsere Arbeit. Ihr könnt gerne eure Gedanken und Anliegen an diversity (at) hwr-berlin.de oder diversitaetsbeauftragter (at) hwr-berlin.de senden. Eure Beiträge werden ernst genommen und helfen uns dabei, eine inklusive und vielfältige Hochschulgemeinschaft zu schaffen!