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Der Mädchen-Zukunftstag an der HWR Berlin

Mehr als fünfzig Schülerinnen informierten sich am 25. April beim Girls‘Day 2024 über die Studiengänge für Angewandte Wissenschaften sowie über Unternehmensgründungen.

27.05.2024

Foto: Jenny Mannigel

Auch in diesem Jahr beteiligte sich die HWR Berlin mit einem umfangreichen Programm am Mädchen-Zukunftstag. Sowohl am Campus Lichtenberg als auch am Startup Incubator konnten sich die Schülerinnen einen Eindruck vom Studium an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften machen und einen Einblick in die Studiengänge und Berufsbereiche des Maschinenbaus, Technischen Facility Managements, der Informatik und des Gehobenen Polizeivollzugsdiensts bekommen. Mit dabei waren Studentinnen des Maschinenbaus und der Informatik, die einen Einblick in ihr Studentinnenleben gaben und über ihre Beweggründe sprachen, warum sie sich für ein Studium im MINT-Bereich entschieden haben. Organisiert wurde der Girls’Day 2024 von Marielle Hermstrüwer, Referentin der hauptamtlichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der HWR Berlin.

Die Hochschule kennenlernen: Campusrallye mit App

Die Studentinnen der Informatik Anna Stabel und Sofie Wagner sowie Selma Demir, Studentin des Maschinenbaus und stellvertretende Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Fachbereichs 2, begrüßten die Teilnehmerinnen gemeinsam mit dem Team des Frauenbüros an der HWR Berlin. Mit einer Präsentation stellten sie die Hochschule und sich selbst vor und gaben einen Einblick in ihr facettenreiches Studium.

Danach ging es für die Mädchen auch schon los, den Campus in Lichtenberg erkunden. Dazu wurde in diesem Jahr erstmals eine interaktive App benutzt, die die Mädchen in Gruppen über den Campus führte. Dabei mussten die Mädchen schnell sein, die einzelnen Stationen selbst finden, Fragen beantworten und Rätsel lösen. Am Ende gab es sogar einen Preis zu gewinnen.
Im Anschluss ging es für die Schülerinnen in die Themenworkshops. In diesem Jahr hatten sie die Auswahl zwischen fünf Themenbereichen mit insgesamt zehn Workshops.

Mit Maschinenbau zur Klimaretterin

Prof. Dr. Alexander Steinmann und Prof. Dr. Michael Schomäcker gaben gemeinsam mit ihren Teams einen Einblick in den Maschinenbau und zeigten mit ihrem Angebot, dass die Welt des Maschinenbaus vielfältiger ist, als der Name vermuten lässt.

Im ersten Teil erstellte Prof. Steinmann gemeinsam mit den Schülerinnen am Computer Strömungssimulationen, um zu berechnen, wie sich Windturbinen optimieren lassen und führte mit ihnen ein Strömungsexperiment an einem Versuchsstand für die Berliner Wasserversorgung durch. Bei Prof. Dr. Schomäcker arbeiteten die Teilnehmerinnen dann selbst mit Metall und konnten dieses walzen und biegen. Dabei lernten sie, wie sich die Effekte, die dabei beobachtet werden können, bereits im Voraus mittels Berechnungen vorhersagen lassen.

„Energiewende mit eigenen Händen gestalten“ im Technischen Facility Management

Das Motto des von Prof. Dr. Andrea Pelzeter und ihrem Team konzipierten Workshops im Technischen Facility Management konnten die Teilnehmerinnen wörtlich nehmen. Denn sie lernten nicht nur eine ganze Menge zur Strom- und Wärmeproduktion aus erneuerbaren Energiequellen, sondern durften auch selbst viel ausprobieren. Wer zwischendurch einen Blick ins Labor warf, konnte etwa beobachten, wie die Teilnehmerinnen unter Anleitung von Nikolai Kononenko mithilfe einer auf einem Modellauto montierten Photovoltaikzelle und einer Lampe das Auto zum Fahren brachten.

Die Schülerinnen lernten im Workshop die Vielzahl an Techniken im Technischen Facility Management kennen und erfuhren so, wie durch die Senkung der durch Gebäude ausgestoßenen Treibhausgase dem Klimawandel entgegengewirkt werden kann.

Programmierwunder mit NAO: Eine Reise durch die Welt der Informatik

Von der Theorie in die Praxis ging es im Workshop der Informatik unter der Leitung von Prof. Dr. Dagmar Monett Díaz. Hier erweckten die Schülerinnen sogar echte NAO Roboter zum Leben. Dabei lernten sie die Grundkonzepte der Programmierung und wendeten diese direkt in der Arbeit mit dem kleinen humanoiden Roboter an. Der Workshop wurde gemeinsam mit den Informatik-Studentinnen Anna Stabel, Sofie Wagner und Caroline Schäfer konzipiert. Anna Stabel und Sofie Wagner führten auch am Girls’Day selbst den Workshop mit durch und stellten sich den Fragen der Teilnehmerinnen zu ihrem Studium. Neben dem praktischen Teil des Programmierens mit dem NAO-Roboter erhielten die Schülerinnen so auch einen Einblick in das duale Informatik-Studium an der HWR Berlin.

Polizeipsychologie und Kriminalistik im gehobenen Polizeivollzugsdienst

Währenddessen beschäftigten sich die Teilnehmerinnen des Programms zum Bachelorstudiengang Gehobener Polizeivollzugsdienst mit den Themenbereichen Polizeipsychologie und Kriminalistik.

Vormittags lernten die Schülerinnen im Workshop von Prof. Dr. Janine Neuhaus, welche Rolle die menschliche Wahrnehmung in der polizeilichen Arbeit spielt. Anhand eines Fallbeispiels erfuhren die Teilnehmerinnen unter anderem, wie es zu Fehlwahrnehmungen kommt, die etwa dazu führen können, dass zwei Zeug*innen dasselbe Geschehen gänzlich unterschiedlich beschreiben. Dazu machten die Schülerinnen selbst kleine Übungen und Experimente.

Am Nachmittag gab Prof. Christian Matzdorf einen Einblick in die Welt der Kriminalistik. Ob die Ermittlungsarbeit wirklich wie im Krimi abläuft? Davon konnten sich die Schülerinnen selbst einen Eindruck verschaffen und praktisch lernen, wie wichtig die Kriminalistik zur Aufklärung von Straftaten ist.

Unternehmerin werden: Kreativ und praxisnah zur Gründerin

Parallel zum Programm am Campus Lichtenberg führten Sandra Thumm und Nora Revermann am Startup Incubator der HWR Berlin (SIB) durch einen spannenden Tag zu den Themen Unternehmensgründung und 3D-Druck.
Zunächst bekamen die Mädchen die Möglichkeit, sich mit Gründerinnen auszutauschen und im Anschluss selbst eine eigene Geschäftsidee im Rahmen eines Design Thinking Workshops zu entwickeln. Anschließend wurde die Idee im hauseigenen Videostudio verfilmt.
Highlight am Nachmittag war die Einführung in den 3D-Druck. Durchgeführt vom SIB Alumni Startup We4All entwickelten die Schülerinnen eigene Designs, die sie dann 3D drucken lassen konnten.

Fazit: „Echt cool, informativ und interessant“

Mit spannenden Eindrücken vom Studium an der HWR Berlin und vielen neuen Anregungen für die eigene berufliche Zukunft ging der Girls’Day für die Teilnehmerinnen am Nachmittag zu Ende. Das Feedback zeigt: Alle hatten viel Spaß, besonders die praktischen Workshops kamen gut an und viele der Mädchen wollen wiederkommen. Der Girls’Day 2024 an der HWR Berlin war damit ein voller Erfolg!

Der nächste Girls’Day findet am Donnerstag, den 3.4.2025 statt.

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