Präsident der HWR Berlin für Nachhaltigkeit
In Berlin als internationaler Metropole gibt es eine Vielfalt an Projekten und Aktivitäten nachhaltiger Entwicklung, getragen von einer engagierten Zivilgesellschaft, kreativen ...
In Berlin als internationaler Metropole gibt es eine Vielfalt an Projekten und Aktivitäten nachhaltiger Entwicklung, getragen von einer engagierten Zivilgesellschaft, kreativen und verantwortungsvoll handelnden Unternehmen und exzellenten Hochschulen. Diese vielen Maßnahmen zu bündeln und zu vernetzen, dafür plädierte Prof. Dr. Andreas Zaby beim Parlamentarischen Abend der Stiftung Entwicklung und Frieden im Berliner Abgeordnetenhaus am 11. September 2018. „An keinem Ort in Deutschland und kaum einer anderen Metropole in Europa sind so viele auf nachhaltige Entwicklung bezogene Institutionen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und dem gemeinnützigen Sektor versammelt wie in Berlin. Dies gilt es zu nutzen“, so Zaby.
Der Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ist Vorstandsmitglied des Beirates Entwicklungszusammenarbeit und fordert eine kohärente Berliner Nachhaltigkeitsstrategie, um Antworten zu finden auf die drängenden Fragen von Frieden und Entwicklung. Noch stärker sollen hierfür Perspektiven und Sichtweisen aus Entwicklungs- und Schwellenländern einbezogen werden.
Berlin ist eines der aktivsten Bundesländer, das in Schul- und Bildungseinrichtungen das Thema Nachhaltigkeit und Entwicklung fest etabliert habe, so Zaby. Diese Strategie müsse weiter ausgebaut und fortgeführt werden. Internationale Hochschulkooperationen tragen mit dazu bei, das Denken und Lernen in globalen Zusammenhängen zu verstetigen. Auch durch das große Angebot an englischsprachigen Studiengängen wächst die Zahl der internationalen Studierenden und Professorinnen und Professoren. Für neue Aufgabenfelder der nachhaltigen Entwicklung, für wissenschaftliche Veranstaltungen von internationalem Renommee und für einschlägige Forschung bedürfe es einer Erhöhung der Grundfinanzierung, sagte Zaby. Diese wird auch benötigt, um Studienmöglichkeiten für Studierende aus dem Globalen Süden und Geflüchtete zu schaffen. Potenzial sieht Zaby zudem im Ausbau der Kooperationen mit der Wirtschaft und mit Nichtregierungsorganisationen im Bereich Nachhaltige Entwicklung. Hier setzen Hochschulen zunehmend auf Massive Open Online Course, offene Massen-Online-Kurse, kurz MOOC, um möglichst viele Menschen weltweit erreichen zu können.
Die in den von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten Sustainable Development Goals, zusammengefasst in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, sowie die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie stellen deutlich die Zusammenhänge zwischen ökonomischen, sozialen, ökologischen und politischen Bedingungen für eine globale nachhaltige Entwicklung heraus. Berlin brauche dringend abgestimmte Nachhaltigkeitsziele und eine Koordinierung der Maßnahmen zu deren Umsetzung, betont Prof. Dr. Andreas Zaby. Der Beirat für Entwicklungszusammenarbeit rege daher die Schaffung eines Staatssekretärsausschusses zur Nachhaltigkeit an, so wie auf Bundesebene bereits eingeführt. Dieser müsse berlinweite Zielvorgaben und messbare Indikatoren entwickeln und deren Umsetzung und Einhaltung kontrollieren, in Abstimmung mit den Bezirken und dem Bund.