Schlanke Gründungsideen gewinnen
Mit einer smarten Alternative zur Smartphone-Hülle holt das Startup Caseless den 1. Preis im Make It Lean Contest. Ausgeschrieben wird dieser Preis vom Gründungszentrum der Hochschule ...
Mit einer smarten Alternative zur Smartphone-Hülle holt das Startup Caseless den 1. Preis im Make It Lean Contest. Ausgeschrieben wird dieser Preis vom Gründungszentrum der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.
Zum ersten Mal zeichnete der Startup Incubator Berlin (SIB) an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin Gründungsideen aus, die nach der Lean Methode entwickelt werden. Dabei geht es um Denkprinzipien, Strategien und Werkzeuge, die von der Idee bis zur Fertigung effizient gestaltet sind, mit weniger Ressourcen als üblich, weniger Personal und in einer kürzeren Entwicklungszeit.
Das Gewinnerteam des Make It Lean Contest folgt dieser Linie und setzt bei seinem Wettbewerbsbeitrag Caseless Stripes auch auf ein minimalistisches Design. Passgenaue Streifen aus Holz, Acryl oder Carbon schützen abstehende Kameralinsen von Smartphones. Die Alternative zur Handyhülle mit einer Aussparung für die Handy-Kamera wird auf der Rückseite einfach aufgeklebt und bietet durch die Erhöhung Kratzschutz für Objektiv und Handy-Gehäuse. Das überzeugte die Crowd Community, die auf einer Crowdfunding-Plattform abstimmte und die drei Preisträger wählte. Am 31. August 2018 konnten die Gewinner-Teams ihre mit insgesamt 15 000 Euro dotierten Preise im Startup Incubator Berlin auf dem Gründungscampus Siemensstadt entgegennehmen.
„Wir sind überrascht gewesen, so viel positive Rückmeldung bekommen zu haben“, sagt Paul Mikulicz von Caseless. Wie sein Teamkollege Said Akcan studiert er im Bachelorstudiengang Unternehmensgründung und Unternehmensnachfolge an der HWR Berlin. Andreas Otto ist studierter Informatiker und auch noch an einem anderen Startup beteiligt.
Das kreative Gründungsteam hat alles selbst entwickelt. In der Werkstatt eines Freundes fertigten die jungen Männer den 3D-Prototypen und testeten ihre Erfindung. „Der Make It Lean Contest des Startup Incubator Berlin hat uns die Möglichkeit gegeben, die erste Generation Caseless Stripes auf den Markt zu bringen“, erzählt Mikulicz und gibt einen Ausblick darauf, wie es mit ihrem Sieger-Produkt und ihrem Startup weitergeht: „Durch das große und konstruktive Feedback während der Kampagne konnten wir parallel drei weitere Prototypen entwickeln, für die wir ebenfalls Crowdfunding Kampagnen planen und einen Webshop eingerichtet haben“. Caseless ist aktuell auf der Suche nach einem eigenen Lab, um dauerhaft den Webshop auszubauen und Prototypen umzusetzen.
Den zweiten Platz belegte das Startup Easy Cook Asia. Die MBA-Studenten Minchul Lee und Cheng-en Yang gründeten neben ihrem Studium an der Berlin Professional School der HWR Berlin ihren Startup. Neben dem zweiten Preis im Hauptwettbewerb gewannen sie auch den Special Pitch Prize des Make It Lean Contest. Easy Cook Asia liefert Zutaten-Kits für authentisches asiatisches Essen. Zu den fertig geschnittenen und frisch eingeschweißten Bestandteilen gibt es ein Rezept, eine Kochanleitung und Zusatzinformationen.
Das Startup AUIO von Jan-Frederick Metje und Lisa Henjes-Kunst von der Universität Bremen und der Universität Maastricht holten den dritten Preis. Über ihre Video-Plattform AUIO.tv wollen sie über Autismus informieren, Menschen im Autismus-Spektrum bestärken und in deren Umfeld für gegenseitiges Verständnis werben. Allein in Deutschland sind nach Angaben der AUIO-Gründer/innen 800 000 Menschen autistisch und müssen Alltagsschwierigkeiten zu lösen – zwischen Reizüberflutung und fokussierter Wahrnehmung.
Der Manufacturing Sonderpreis wurde an das Startup Custings von HWR-Student Sven Bretschneider vergeben.
Der Wettbewerb des Startup Incubator Berlin, dem Gründungszentrum der HWR Berlin, soll Startups bei der Ausführung ihrer Gründungsideen unterstützen und den Lean Gedanken vorantreiben. Der Make It Lean Contest für hervorragende Gründungsideen mit akademischem Hintergrund findet einmal jährlich statt und wird zu einem großen Teil durch Sponsorengelder finanziert, darunter die Siemens AG und die TTI Investment GmbH, die Berliner Sparkasse und die DCMN GmbH sowie das Ber-LEAN Techcenter und die Laserline GmbH.