Neuigkeit |

Guerilla-Marketing für die Demokratie

Für ihren „demokraTISCH“ gewannen Studierende der HWR Berlin in der deutschlandweiten Kampagne „Demokratie ist alles“ eine Auszeichnung. Die Preisverleihung fand in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Berliner Volksbühne statt.

03.05.2017

Für ihren „demokraTISCH“ gewannen Studierende der HWR Berlin in der deutschlandweiten Kampagne „Demokratie ist alles“ eine Auszeichnung. Die Preisverleihung fand in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Berliner Volksbühne statt.

„Setz Dich auseinander – setzt Euch zusammen“ ist das Motto, unter dem Studierende des Master-Studiengangs Nonprofit-Management und Public Governance ein Gesellschaftsspiel entwickelten. Ihre Idee kam gut an im VOLKER-Kreativwettbewerb und erhielt den Preis in der Kategorie Guerilla. Teams von über 30 Hochschulen und 250 Einreichungen aus ganz Deutschland hatten sich beteiligt. Die Wettbewerber/innen waren aufgerufen, mit Bildern und Argumenten Menschen für die Werte des Grundgesetztes zu begeistern. Eine Jury aus knapp 30 Profis und Prominent/innen wählte die ansprechendsten Filme, Plakate, Radio- und Online-Beiträge aus – und eben auch das Brettspiel der HWR-Studierenden.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte bei der Preisverleihung am 30. April in der Berliner Volksbühne die Teilnehmer/innen und Gewinner/innen des Wettbewerbs: "Das Amt des Bundespräsidenten gebietet Distanz zu Wahlkämpfen und Kampagnen – auf diese Kampagne für die Demokratie freue ich mich jedoch sehr, und alle diejenigen, die sich daran beteiligen, haben in mir einen Unterstützer."

Carolin Och, Marnie Volkmann, Linda Mattes, Kai Großjohann, Fabian Feld und Sarah Echter nutzen den natürlichen Spieltrieb und schärfen mit Witz und Verstand das Bewusstsein für den Umgang mit Demokratie und Politik. „Mit dem Spiel wollen wir Menschen ins Gespräch miteinander bringen“, sagen Carolin Och und Marnie Volkmann. Nicht über das Wetter oder den Verkehr, sondern über Themen, über die nach Ansicht der Studierenden derzeit oft nicht mehr diskutiert wird, schon gar nicht offen und in Gestalt eines echten Diskurses: Was bedeutet eigentlich Freiheit? Welche politischen Ereignisse hat man zuletzt nicht verstanden? Was wären die wichtigsten Dinge, die man in einer idealen Welt verändern würde? Aber auch: Was macht den eigenen Freundeskreis aus? So und so ähnlich lauten die Fragen auf den Spielkarten von „demokraTISCH“.

Wer eine solche Fragekarte zieht, formuliert seine Antwort und kommt darüber mit den Mitspieler/innen und ein oder zwei geladenen Gästen am Tisch ins Gespräch, all dies begleitet von einem Moderator/einer Moderatorin, dem/der die Spielanleitung eine freundlich-zurückhaltende Rolle zuweist. Als Gäste wollen die Studierenden Personen mit fundiertem Background und ausgeprägter Kommunikationsfähigkeit einladen, die gern auch konträre Positionen vertreten dürfen. „Warum nicht einen Rabbi und einen Imam hinzubitten, wenn es um ein religiöses Thema geht“, regt Carolin Och an. Hauptsache, die Spielerunde tauscht Argumente aus und erfährt mehr über die Standpunkte der anderen. Wer aufhören möchte, verlässt den Tisch, Gewinner/innen sind alle, Verlierer/innen gibt es nicht.

Sie haben Lust, „demokraTISCH“ zu spielen? Zwischen Mai und September 2017 gibt es im Nachgang zum Wettbewerb in verschiedenen deutschen Städten dazu Gelegenheit. Für die sechs Studierenden des gemeinsamen Studiengangs von HWR Berlin und HTW Berlin geht das „Spiel“ also weiter.“ Sie sind schon gespannt auf die ersten Runden. „Politische Kommunikation und Lobbying“ kann kurzweilig sein und Spaß machen. Die kreativen Studierenden setzen den Titel ihrer gleichnamigen Lehrveranstaltung um in die Tat und treten mit dem Brettspiel den Beweis an.