Ausgezeichnet: Start in ein neues Stipendienjahr
Zum Auftakt des Stipendienjahres wurden 54 besonders qualifizierte und engagierte Studierende mit dem Deutschlandstipendium der HWR Berlin ausgezeichnet.
»Die Stipendienfeier bietet uns die Möglichkeit unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten herauszustellen«, so eröffnete Präsident Prof. Dr. Andreas Zaby am 2. Juni 2023 die Stipendienfeier zur Verleihung der HWR-Deutschlandstipendien in der Aula am Campus Schöneberg.
Zu dem Festakt kamen Förderer und Stipendiatinnen/Stipendiaten zusammen, um sich näher kennenzulernen und sich über berufliche und persönliche Interessen und Ziele auszutauschen. Weitere Professorinnen und Professoren, Mitglieder der Auswahlkommission, der AStA und auch der ehemalige Präsident, Prof. Dr. Bernd Reissert, erfreuten sich ebenfalls an dem feierlichen Netzwerk-Event.
In seiner Begrüßungsrede zeigte Prof. Zaby die positive Entwicklung der Stipendienanzahl auf – von 9 Stipendien bei Programmstart in 2013 zu 54 im Jahr 2023. Dieser Trend spiegelt sich auch in den bundesweiten Zahlen wieder: 30.491 Stipendiatinnen und Stipendiaten wurden im vergangenen Jahr mit einem Deutschlandstipendium gefördert. Damit liegt die Zahl der Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten nur knapp unter der Zahl der insgesamt von den Begabtenförderungswerken geförderten Studierenden (2021: rund 32.333). Herr Zaby appellierte, sich weiter gemeinsam für das Deutschlandstipendium einzusetzen: »Es gibt immer Luft nach oben. Wir freuen uns, zukünftig noch mehr Stipendiatinnen und Stipendiaten zu fördern und den Gedanken zu verbreiten.« Vor allem bedankte er sich bei unseren Förderern: »Ohne Sie, ohne Ihre Großzügigkeit, wäre das so nicht möglich gewesen. (…) Ich hoffe, dass Ihr Vorbild viele weitere inspiriert.«
In ihrem anschließenden Redebeitrag unterstrich Vizepräsidentin Prof. Dr. Silke Bustamante die Ausrichtung des HWR-Deutschlandstipendiums auf den Fokus der Verantwortung: »Stipendiat*in wird man nicht (nur) mit guten Leistungen. Die Auswahl für ein Deutschlandstipendium berücksichtigt in besonderem Maße auch das vorherige gesellschaftliche Engagement der Bewerber*innen.«So sollen auch jene gefördert werden, die verschiedene Hindernisse überwinden müssen und denen nicht ohnehin aufgrund ihrer Herkunft alle Türen offenstehen.
Im weiteren Sinne wird das Ergreifen von Verantwortung auch durch die Stipendiatinnen und Stipendiaten selbst vermittelt. So führt Prof. Dr. Silke Bustamante aus: »Das Stipendium bedeutet viel mehr als finanzielle Unterstützung. (…) Es ermöglicht ehrenamtlichen Tätigkeiten nachzugehen«. So können Stipendiatinnen und Stipendiaten ihre eigene Unterstützung weitergeben, indem sie sich in den verschiedensten Bereichen engagieren.
Bei der gegenseitigen Vorstellungsrunde zeigte sich dann auch eindrucksvoll, dass die geförderten Studierenden die ihnen gegebene Chance und Verantwortung auf ehrgeizige Art und Weise nutzen. Viele der diesjährigen Stipendiatinnen und Stipendiaten betreiben Leistungssport und trainieren selbst ehrenamtlich Kinder und Jugendliche. Weiteres ehrenamtlichen Engagement leisten sie bspw. im Einsatz gegen Rassismus, beim Begleiten von Reisen mit körperlich benachteiligten Menschen, bei der Arbeit in einem Krisenzentrum für suizidgefährdete Personen u.v.m.
Passend zum neuen Akzent Nachhaltigkeit des Stipendienprogramms hatten sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten in kleinen Gruppen sogenannte Nudges ergänzend zur gegenseitigen Vorstellungsrunde überlegt. Nudges sind kleine „Anstupser“ mit dem Ziel, das Verhalten von Menschen sanft in eine Richtung zu lenken, indem Anreize für ein Verhalten geschaffen werden. (Das Konzept stammt aus der Verhaltensökonomik). Moderiert wurde dieser Part von unserem Stipendiaten Julian Dreßler. Er entlockte den Stipendiatinnen und Stipendiaten inspirierende Nudges aus verschiedenen Themenbereichen, wie z.B. die Idee eines „Drück mich zum Abschied“-Aufklebers auf Lichtschaltern oder »Stub it out – trash it right« als Anregung, um Zigarettenstummel angemessen zu entsorgen. Die vielen Vorschläge hielt Julian auf einer Metaplanwand fest. Manche Nachhaltigkeitsaspekte fanden beim anschließenden Get-together Eingang in den lebhaften Austausch unter den Gästen.
Frau Bustamante betonte, dass wir als HWR Berlin unser Bestes tun, um den Leitgedanken von Verantwortung und Nachhaltigkeit nicht nur in das unterstützende Rahmenprogramm für unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten zu integrieren, sondern selbst Vorbild zu sein, indem wir Verantwortung und Nachhaltigkeit leben und in Lehre, Forschung, Transfer und Campusleben integrieren.
Sie dankte ausdrücklich unseren derzeitigen Förderern: »Sie helfen uns, junge Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen bei uns an der Hochschule zu vereinen und diese bei der (Weiter-) Entwicklung von Kompetenzen zu unterstützen, die für eine gerechte, lebenswerte Zukunft erforderlich sind.«
Die nächste Ausschreibung der HWR-Deutschlandstipendien erfolgt im Januar 2024.
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- Informationen zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz an der HWR Berlin
- Wettbewerb „Nudge me if you can“
Das Deutschlandstipendium
Das Deutschlandstipendium wurde 2011 auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eingeführt mit dem Ziel eine neue Stiftungskultur in Deutschland aufzubauen. Die Stipendiatinnen/Stipendiaten erhalten 300 € pro Monat für zunächst ein Jahr, die zur Hälfte von den privaten Förderern und zur Hälfte vom Bund finanziert werden.