21.12.2022 — Pressemitteilung 74/2022Pressemitteilung 74/2022 | 21.12.2022

Forschungsstarke BWL

Neuorientierung bei Lieferketten überfällig

Dmitry Ivanov von der HWR Berlin ist Top 5 im WirtschaftsWoche-Ranking der forschungsstärksten Betriebswirte im deutschsprachigen Raum, setzt neue Akzente für Supply Chains.

Supply Chain-Experte Prof. Dr. Dmitry Ivanov von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin ist Top 5 im WirtschaftsWoche-Ranking der forschungsstärksten Betriebswirte im deutschsprachigen Raum. Foto: Sylke Schumann

Berlin, 20. Dezember 2022. Prof. Dr. Dr. habil. Dmitry Ivanov lehrt und forscht zum Themenkomplex globaler Lieferketten (Supply Chains), seit elf Jahren an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin). Im gestern veröffentlichten WirtschaftsWoche-Ranking belegt er von den rund 3 270 beteiligten forschungsstärksten Betriebswirten und Betriebswirtinnen im deutschsprachigen Raum den 5. Platz. Ivanov ist der einzige Forschende einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), der es in die Top 50 geschafft hat.

Ivanovs Forschung prägte mehrere bahnbrechende praxisrelevante akademische Richtungen wie den Ripple-Effekt nach Schock-Ereignissen wie einer Pandemie oder Energiekrise und ihre gravierenden Folgen, und die Viabilität von Lieferketten. Bei Letzterem geht es um die Gültigkeit von Wirklichkeitskonstruktionen beziehungsweise der ausgewählten Alternative.

Die an der Praxis ausgerichteten Szenarien und Simulationsmodelle des Berliner Wissenschaftlers dienen dazu aufzuzeigen, wie Unternehmen ihre Lieferkettenstrategien umstellen und an krisengeprägte Umgebungen mit anhaltenden Lieferengpässen anpassen können. Mit seiner Forschung setzt Ivanov neue Akzente in der Supply Chain-Forschung, weist nach, dass es dringend einer Neuorientierung von aktuell noch sehr statischen und risikoanfälligen Lieferketten hin zu dynamisch-anpassungsfähigen, strukturell veränderbaren Netzwerken bedarf.

„Die Ära der effizienzgesteuerten Lieferkettenoptimierung wird durch ein resilienzorientiertes Paradigma ersetzt, was in einer engen Kombination mit der Nachhaltigkeit zur Entstehung der neuen Theorie der Supply Chain-Viabilität beiträgt. Ein der wesentlichen Grundsteine in dem neuen Supply Chain Management werden digitale Ökosysteme spielen, durch die die Lieferketten diverser Branchen und Infrastrukturen miteinander eng verflochten werden“, sagt Dmitry Ivanov.

Der Experte, der weltweit zu den führenden auf den Gebieten Supply Chain Resilienz und Digitale Supply Chain gehört, forscht zur 3P-Triade in Global Supply Chain und Operations Management: Planet, People, Profit. Im wissenschaftlichen Fokus seiner Untersuchungen zur integrierten prozessorientierten Planung und Steuerung der Waren-, Informations- und Geldflüsse – vom Kunden bis zum Rohstofflieferanten – stehen digitale, resiliente, nachhaltige und effiziente Wertschöpfungs- und Lieferketten. Der international gefragte Experte stellt seine Forschungsergebnisse auf den Gebieten Supply Chain Resilienz, Digitale Supply Chain und Industrie 4.0 auch regelmäßig auf renommierten internationalen Fachkonferenzen vor und leitet global agierende Arbeitsgruppen.

Dmitry Ivanov hat rund 380 Veröffentlichungen vorzuweisen, darunter über 130 Artikel in anerkannten internationalen Fachzeitschriften, mehr als 160 Konferenz- und Buchbeiträge und zehn Bücher. Das Standardlehrbuch “Global Supply Chain and Operations Management” ist inzwischen in dritter Auflage erschienen. Er ist Editor bei mehreren renommierten internationalen Journals.

Das Ranking der WirtschaftsWoche umfasst die Publikationen im Fünfjahreszeitraum 2018 bis einschließlich 2022 und gewichtet dabei die Reputation von knapp 860 BWL-Zeitschriften, in der Wissenschaftler*innen ihre Beiträge veröffentlichen.

Prof. Dr. Andreas Zaby, Präsident der HWR Berlin, sagt: „Es freut mich außerordentlich, dass Dmitry Ivanov, ein international anerkannter Spitzenforscher seines Faches aus einer Hochschule für angewandte Wissenschaften wie der HWR Berlin, sich in einem solchen Ranking so hervorragend platzieren konnte. Diese Leistung ist ein weiterer Beleg der Anerkennung, die Dmitry Ivanov weltweit für seine wissenschaftliche Arbeit genießt und die er seit vielen Jahren regelmäßig in international renommierten Journals publiziert. Es beweist auch, dass neben der Lehre an HAW exzellente Forschungsarbeit geleistet wird, die aktuelle gesellschaftliche Herausforderung aufgreift und relevante Lösungsansätze anbietet.  

Der große Erfolg unserer Studienangebote im Bereich Supply Chain und Operations Management ist ganz wesentlich auf ihn zurückzuführen. Unsere praxisnahen Bachelor- und Masterangebote in diesen wichtigen Disziplinen erfreuen sich großer Nachfrage bei Studierenden und bei kooperierenden Industrieunternehmen.“ 

Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin)
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ist mit über 12 000 Studierenden eine der großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften – mit ausgeprägtem Praxisbezug, intensiver und vielfältiger Forschung, hohen Qualitätsstandards sowie einer starken internationalen Ausrichtung. Das Studiengangsportfolio umfasst Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts- und Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurwissenschaften in über 60 Studiengängen auf Bachelor-, Master- und MBA-Ebene. Die HWR Berlin unterhält 195 aktive Partnerschaften mit Universitäten auf allen Kontinenten und ist Mitglied im Hochschulverbund „UAS7 – Alliance for Excellence“. Als eine von Deutschlands führenden Hochschulen bei der internationalen Ausrichtung von BWL-Bachelorstudiengängen und im Dualen Studium belegt die HWR Berlin Spitzenplätze in deutschlandweiten Rankings und nimmt auch im Masterbereich vordere Plätze ein. Die HWR Berlin ist einer der bedeutendsten und erfolgreichen Hochschulanbieter im akademischen Weiterbildungsbereich und Gründungshochschule. Die HWR Berlin unterstützt die Initiative der Hochschulrektorenkonferenz „Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit“.

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