Studium Generale: Vielfalt kann auch Spaß machen!
„In welcher Gesellschaft möchten wir leben?“, fragte das Studium Generale der HWR Berlin im Rahmen der Filmvorführung von „3 minutes of fame, love and peace“ am 17. Januar. Dieses aktuelle Thema und das neue Veranstaltungsformat lockten rund 60 Teilnehmer/innen ins Neuköllner Arthouse IL KINO.
„In welcher Gesellschaft möchten wir leben?“, fragte das Studium Generale der HWR Berlin im Rahmen der Filmvorführung von „3 minutes of fame, love and peace“ am 17. Januar. Dieses aktuelle Thema und das neue Veranstaltungsformat lockten rund 60 Teilnehmer/innen ins Neuköllner Arthouse IL KINO.
Zum ersten Mal lud das Studium Generale ins Kino ein und verbucht damit großen Zuspruch: Der Kinosaal im Neuköllner Arthouse IL KINO war restlos ausverkauft, die anschließende zweistündige Diskussion mit Regisseur Van Bo Le-Mentzel und weiteren Gästen zum Thema Bereicherung durch Vielfalt wurde nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung in der Bar des Kinos teils noch bis spät in die Nacht fortgesetzt.
„3 minutes of fame, love and peace“ ist vielschichtig aufgebaut: Es geht um Träume, sowohl persönliche als auch berufliche, und dass man/frau sie realisieren kann – man braucht nur Freunde, Zuversicht und den Willen dazu. Es geht aber auch um die einseitige Etikettierung von Menschen als Musiker, Dealer, Kapitalisten usw. und dass diese nie wirklich zutreffen können – zu facettenreich sind die Menschen. Als perfekten Ort für seine Botschaft hat der Regisseur das multikulturelle, offene Berlin gewählt.
In entspannter Atmosphäre diskutierten im Anschluss an den Film Van Bo Le-Mentzel, Sanaa Banaao, Co.-Regisseurin und zum Islam übergetretene Deutsche, Elena Brandalise vom Cross Cultural Mentoring der HWR Berlin und Alexander Wragge von „die offene Gesellschaft" mit Moderator Shai Hoffmann und dem Publikum die Themen des Films.
Welche Diskriminierungserfahrungen haben einzelne der Anwesenden gemacht, und welche Auswirkungen haben diese auf ihr Leben? Welche Verantwortung tragen die Medien für einseitige Zuschreibungen von Eigenschaften an bestimmte Personengruppen, und wie kann diese Einseitigkeit aufgehoben oder gemindert werden? Muss es Quotenregelungen für Medienunternehmen geben? Welche Ursachen hat zunehmender Populismus in der Gesellschaft? Wenn die Menschen nach Sicherheit suchen und diese von der Politik erwarten: Geht es um objektive Sicherheit oder um das Gefühl des dazu-Gehörens?
In der freimütig, offen und zugewandt geführten Diskussion kam immer wieder die Frage auf, was der Einzelne tun kann, um eine offene Gesellschaft zu erreichen. Mit vielen Denkanstößen, wenn auch ohne Lösungen, endete die Veranstaltung. An vielen Tischen in der kleinen Bar des Kinos wurde die Diskussion aber noch bis weit nach Mitternacht fortgeführt.
Prof. Dr. Susanne Meyer, Vizepräsidentin für Studium und Studierendenservice, zieht ein durchweg positives Fazit: „Das Studium Generale legt Wert auf Begegnung und offenen Gedankenaustausch. Das haben wir hier einmal an einem anderen Ort versucht und denken, dass das Konzept aufgegangen ist. Der Respekt vor anderen Lebensformen, anderen Meinungen und anderer Herkunft kam in der Diskussion aufs Erfreulichste zum Tragen. Wir haben versucht zu zeigen, dass Pluralismus auch Spaß machen kann!
Kreativität und Tatkraft sind vielleicht Ideale aus dem Film, und das ist etwas, das wir auch unseren Studierenden wünschen und zu vermitteln versuchen. Allen Teilnehmenden herzlichen Dank für ihr Engagement für diese schöne Veranstaltung! Eine Wiederholung dieses Formats können wir uns gut vorstellen. Ideen sind immer herzlich willkommen!“