Totaler Schutz ist nicht möglich
Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin und Berliner Senat vereinbaren Kooperation zur Prävention gegen Radikalisierung
„Es wird viel getan, um frühzeitig gegenzusteuern gegen die islamistische bzw. salafistische Radikalisierung von Muslim/innen und Konvertit/innen“, betont Ute Vialet, Leiterin der Geschäftsstelle der Landeskommission Berlin gegen Gewalt und verweist auf das umfassende Förderprogramm zur Radikalisierungsprävention der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Berlinweit fördert das Land Initiativen, Projekte und Maßnahmen zur Vorbeugung, Intervention und Deradikalisierung und konzentriert sich dabei vor allem auf Jugendliche und junge Erwachsene.
In dieser Woche unterzeichneten Ute Vialet, Prof. Dr. Andreas Zaby, Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin, und Projektleiter Prof. Dr. Hans-Gerd Jaschke gemeinsam eine Vereinbarung zur wissenschaftlichen Bewertung und Begleitung der unterstützten Aktivitäten. „An unserer Hochschule lehren und forschen ausgewiesene Expertinnen und Experten auf dem Gebiet des Sicherheitsmanagement, die auf Landes- und Bundesebene oft als Sachverständige gehört werden und die Politik beraten“, sagt Zaby. Zudem sei die HWR Berlin durch ihre enge Zusammenarbeit mit der Praxis in der wissenschaftlichen Ausbildung künftiger Führungskräfte für Wirtschaft, Polizei und Verwaltung prädestiniert dafür, disziplinübergreifend Handlungsempfehlungen für das Landesprogramm Radikalisierungsprävention zu erarbeiten, unterstreicht der HWR-Präsident.
Jaschke wird mit seinem Team eine wissenschaftliche Analyse des extremistischen salafistisch-islamischen Milieus vornehmen und auf dieser Basis die Berliner Förderprojekte und Maßnahmen gegen Radikalisierung untersuchen und beurteilen. „Es gibt keinen totalen Schutz gegen die Gewalt, die von diesen Extremist/innen ausgeht, aber man kann es ihnen schwerer machen, besonders unter Jugendlichen Anhänger zu rekrutieren“, sagt Jaschke und fordert, dass neben der Repression noch mehr auf Prävention gesetzt wird. „Präventionsprojekte müssen jedoch in die richtige Richtung gelenkt, laufend reflektiert und weiterentwickelt werden. Hierfür ist ein Blick von außen sehr hilfreich“, sagt der Wissenschaftler an der HWR Berlin. Die Vereinbarung zur wissenschaftlichen Begleitung des Berliner Landesprogramms Radikalisierungsprävention gilt zunächst bis Ende 2017.