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»Hochschulpolitik wird häufig unterschätzt«

Felix Förster studiert im 5. Semester Konstruktion und Fertigung in der dualen Fachrichtung Maschinenbau an der HWR Berlin. Im Dezember wählten die Studierenden ihn als ihren Vertreter ins Kuratorium.

18.01.2021

Dualer Maschinenbaustudent Felix Förster ist neues Mitglied des Kuratoriums der HWR Berlin. Foto: privat
Dualer Maschinenbaustudent Felix Förster ist neues Mitglied des Kuratoriums der HWR Berlin. Foto: privat

Schon als Schüler am Gymnasium war Felix Förster politisch aktiv. Neben dem Studium engagiert er sich in seiner Freizeit im Bereich Technik bei »Jugend RETTET«. Die in Berlin ansässige Nichtregierungsorganisation unterstützt die Seenotrettung im Mittelmeer. »Wir haben seit 2014 mit unserem Schiff über 14 000 Menschen vor dem Sterben bewahrt«, berichtet der Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Im Interview berichtete er über seine Motivation und Ziele in der Hochschulpolitik.

Herr Förster, Sie haben sich für Kuratorium und Akademischen Senat aufstellen lassen. Weshalb für diese beiden Gremien?

Hochschulpolitik beginnt bereits am Fachbereich. In den Fach- und Forschungskommissionen, Institutsräten, Fachbereichsräten und dem Studierendenparlament wird die Grundlagenarbeit geleistet, die im Akademischen Senat und im Kuratorium fortgesetzt wird. Ich bin angetreten, um für die Studierenden die beste Hochschulpolitik zu gestalten.

Weshalb ist es aus Ihrer Sicht wichtig, dass sich Studierende in Gremien politisch für die Interessen der Studierendenschaft und der Hochschule engagieren?

Hochschulpolitik wird häufig unterschätzt. Als Studierende können wir viel gestalten, konkret Einfluss nehmen auf den Lehr- und Forschungsbetrieb. In einigen Kommissionen stellen wir die Hälfte aller Vertreter/innen. Damit haben wir Studierenden Einfluss auf wichtige Themen wie Neuberufungen, den Hochschulhaushalt, die Änderung von Modul- und Prüfungsordnungen oder auch die Gründung neuer Fachbereiche.

Wofür wollen Sie sich im Kuratorium besonders einsetzen, was wollen Sie erreichen?

Mit unserer fachbereichsübergreifenden Liste „Campus Digital“ stehen wir für eine vernünftige Digitalisierungspolitik. Konkret arbeiten wir gerade daran, dass für Onlineklausuren 10 Minuten Zeit zur Vorbereitung und 15 Minuten zur Nachbereitung (Drucken, Scannen, Hochladen) gewährt werden müssen.

Daneben bereiten wir eine Studierendenumfrage vor, die das Ziel hat, unsere Online-Conferencing-Lösung (Zoom, BigBlueButton, MS Teams) zu vereinheitlichen. Auch an dem Angebot und der Anrechnung von freiwilligen Wahlangeboten, einer funktionierenden IT-Infrastruktur und der Vernetzung der Studierenden arbeiten wir. Außerdem entwickeln wir fachbereichsspezifische Ideen, z. B. die Standardisierung der Praxistransferberichte im dualen Studium.

Wie schaffen Sie es, die Aufgaben dieses Wahlamtes neben Ihrem Studium zu bewältigen?

Als Dualer Student arbeite ich die Hälfte meiner Studienzeit. Das ist sehr anspruchsvoll und anstrengend, erfordert ein gutes Zeitmanagement. Die Hochschulpolitik liegt mir am Herzen, bereitet mir viel Freude und sorgt für viel Abwechslung im Vergleich zum technischen Studienalltag.

Vielen Dank für das Interview.

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