Das Gefühl, etwas Besonderes zu sein
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin verleiht den diesjährigen DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an den syrischen Studenten Kinan Salah Eddin.
»Unsere Welt bietet nicht allen Menschen die gleichen Voraussetzungen und ist in vielerlei Hinsicht nicht fair. Aber das bedeutet nicht, dass man dies einfach akzeptieren und nichts dagegen unternehmen sollte«, sagt Kinan Salah Eddin. Für seine herausragenden Studienleistungen und sein außerordentliches gesellschaftliches Engagement zeichnet die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) den in Damaskus geborenen Studenten des Bachelorstudiengangs International Business Management mit dem DAAD-Preis 2020 aus. Zum 14. Mal wurde der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gestiftete Preis, der mit 1 000 Euro dotiert ist, an der HWR Berlin vergeben.
Während seines Psychologie-Studiums an der American University of Beirut engagierte er sich beim Roten Kreuz Libanon. Er organisierte ehrenamtlich Charity-Veranstaltungen des Olympics Clubs seiner Universität und leitete eine Gruppe für psychosoziale Hilfe für junge syrische Geflüchtete in einem Camp in der Bekaa-Ebene im Libanon, wohin sich die meisten Flüchtlinge aus dem Nachbarstaat vor dem Krieg in ihrer Heimat retten. „Ich sehe es als Verantwortung derer, die helfen können, nicht nur die Schwächeren zu unterstützen, sondern auch, die Gesellschaft im Allgemeinen zu verbessern“, begründet Kinan Salah Eddin seinen sozialen Einsatz.
Der Präsident der HWR Berlin, Prof. Dr. Andreas Zaby, überreicht den DAAD-Preis 2020 an den syrischen Studenten Kinan Salah Eddin für seine herausragenden Studienleistungen und sein soziales Engagement. Foto: Oana Popa-Costea
Für sein Studium kam Salah Eddin nach Berlin und schrieb sich für den internationalen Bachelorstudiengang an der HWR Berlin ein, der ihm die »perfekte Balance zwischen Theorie und Praxis biete«, sagt er. Er zeigt sich begeistert davon, dass das Studium auf die Anwendung und das Umsetzen des Gelernten ausgerichtet ist und international zusammengesetzt, »sodass die Studierenden die Möglichkeit haben, sich mit anderen Studierenden aus der ganzen Welt auszutauschen und zu arbeiten und verschiedene Perspektiven und Denkweisen kennen zu lernen.« Der junge Syrer hat sein Bachelorstudium mit einer Gesamtnote von 1,2 abgeschlossen. Aktuell studiert er im Masterstudiengang Accounting and Controlling, ebenfalls an der der HWR Berlin.
Neben dem Studium ist er als Mentee im Cross Cultural Mentoring Programm der Hochschule aktiv und arbeitet als Werkstudent im Controlling bei kloeckner.i., einem jungen Unternehmen, das den internationalen Stahl- und Metallhandel digitalisieren will. Was nach seinem Abschluss kommt, das lässt der Masterstudent noch offen, kann sich aber vorstellen, für ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Unternehmen zu arbeiten oder eines, das muslimische Zielgruppen anspricht.
Den Preis empfindet der Ausnahmestudent zurecht als Wertschätzung und Anerkennung der harten Arbeit, die er in sein Studium investiert. »Unter all den brillanten internationalen Studierenden hier an der HWR Berlin ausgewählt zu werden ehrt mich sehr und gibt mir das Gefühl, etwas Besonderes zu sein«, sagt der Preisträger.