Huawei Goes Global
Der Aufstieg des chinesischen Technologiekonzerns ist Thema eines digitalen Wissenschaftsforums am 13. November 2020. Prof. Dr. Mario Glowik von der HWR Berlin hat Markteintrittsstrategien untersucht.
Der chinesischen Technologiekonzern Huawei ist seit der Gründung im Jahr 1987 von einem kleinen Telefonanlagenanbieter im ländlichen China zum nach eigenen Angaben weltweit größten Hersteller von Telekommunikationsausrüstung und zum zweitgrößten Smartphone-Produzenten aufgestiegen und in 170 Ländern aktiv. Neben mobilen Endgeräten gehören Produkte und Dienstleistungen für Netzwerk-Infrastrukturen und Cloud-Computing-Lösungen zum Geschäftsfeld. In die Schlagzeilen gerät der Konzern immer wieder durch politische Diskussionen um die Zulassung beim Aufbau von 5G-Netzen in Europa und Nordamerika aufgrund von Sicherheitsbedenken. Marktzugangsbeschränkungen machen dem Global Player zu schaffen.
»Huawei Goes Global«, ein wissenschaftlicher Sammelband
In einem 2020 im Verlag Springer Professional erschienenen Sammelband unter dem Titel „Huawei Goes Global“ untersuchen Wissenschaftler/innen unter anderem aus den USA, Deutschland und China das Geschäftsumfeld und die internationale Strategie des chinesischen Technologieriesens. Anhand theoretischer Abhandlungen, Fallstudien, Datenanalysen und empirischer Studien zeichnen die Autorinnen und Autoren ein präzises Bild des Weltkonzerns, der für die Globalisierung der chinesischen Unternehmen im 21. Jahrhundert steht.
Aus regionaler, ökonomischer und geopolitischer Perspektive wird Huaweis Geschäftstätigkeit in Ländern Mittel- und Osteuropas, Mittel- und Nordamerikas, in Ghana, Südostasien, Indien und Ozeanien wissenschaftlich betrachtet. Dabei geht es auch um das allumfassende Krisenmanagement und die Unternehmenskommunikation des Konzerns, die eng verbunden sind mit der Unternehmenskultur und dem Selbstverständnis.
Markteintrittsstrategien in Deutschland und Russland
Prof. Dr. Mario Glowik, Professor für Internationales Strategisches Management an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) hat sich wissenschaftlich mit den Markteintrittsstrategien des chinesischen Technologiekonzerns in Deutschland und Russland auseinandergesetzt. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahrzehnt seine weltweite Marktpräsenz stark ausgebaut. In einer vergleichenden Analyse stellt Glowik die Markteintrittsaktivitäten von Huawei in beiden Ländern gegenüber mit dem Ziel, Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Netzwerkens und der Vernetzung von Akteuren wie Telekommunikationsanbietern, Industrie und Regierungsbehörden herauszuarbeiten. Die Forschungsergebnisse lassen Schlussfolgerungen für die zukünftige Positionierung von Huawei in der globalen Hochtechnologie-Telekommunikationsbranche zu. Prof. Dr. Mario Glowik geht darauf in seinem Vortrag beim digitalen Wissenschaftsforum am 13. November ein.
Die Veranstaltung wird über das Videokonferenzsystem Zoom übertragen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine vorherige Registrierung erforderlich.