Jugendliche fit für die Wirtschaft von morgen
Beim Wirtschaftsführerschein erwerben Schülerinnen und Schüler Grundlagenwissen zu Wirtschafts- und Finanzfragen und entwickeln Konzepte für zukunftsorientierte Unternehmensgründungen.
- Kooperation von Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, berliner wirtschaftsgespräche e. V und Berlin Junior Business g.e.v.
- Berliner Wirtschaftsführerschein: Wirtschaftswissen für Schule und Alltag und als Orientierung für Studium und Beruf
- Jugendliche entwickeln Projektideen für nachhaltiges Wirtschaften
Mit ihrem ausgefeilten und gut präsentierten Projekt zum „Vertical Urban Gardening“ und ihrer Teamleistung überzeugten die Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Engels-Gymnasiums und der Kant-Oberschule aus Berlin die Jury des Wirtschaftsführerscheins und belegten den ersten Platz im Wettbewerb um zukunftsorientierte Unternehmensgründungen. Juryvorsitzende Prof. Dr. Martina Eberl von der HWR Berlin sagt, die Juror/innen seien besonders beeindruckt davon, „dass die Schülerteams trotz des rein virtuellen Setups in kurzer Zeit so gut miteinander sehr engagierte Projektskizzen entwickelt und auf kreative Weise vorgestellt haben.“ Diese zeigten den hohen Stellenwert, den die jungen Abnehmer/innen von Waren, Diensten und Berufsangeboten ökologischen und gesellschaftlichen Aspekte beimessen.
Zu den prämierten Konzepten gehörten ein nachhaltiger Supermarkt, der mit regionalen Anbietern zusammenarbeitet, Mini-Router als „W-LAN 2 go“ für Schulen, eine Klimawandel-App, die die CO2-Emissionen individuellen Handelns und Konsumverhaltens errechnet, und ein Wohnprojekt „Home for everyone“ nach dem Gemeinwohl-Prinzip.
Grundlagenwissen und Projektideen für nachhaltiges Wirtschaften
Unter dem Motto „Das braucht die Welt!“ erdachten Jugendliche Produkte und Dienstleistungen nachhaltigen Wirtschaftens. Vielleicht öffnet in nicht allzu ferner Zukunft tatsächlich Fitnessstudios wie „Move Green“, in denen Ökostrom produziert wird. „Die Erde hat genug geschwitzt, jetzt sind wir dran“, begründen die jungen Entrepreneurinnen ihren Ansatz und machen ihn zum Slogan.
40 Schülerinnen und Schüler aus Berlin, Brandenburg und aus Frankfurt am Main trafen sich an einem Samstag im September und einem Nachmittag im Oktober 2020 in einem virtuellen Raum und legten den gemeinsam von der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin und dem berliner wirtschaftsgespräche e. V. angebotenen Wirtschaftsführerschein ab.
Berliner Wirtschaftsführerschein
Dozent/innen aus Wissenschaft, Betrieben und von Verbänden führen in die Unternehmenspraxis ein und vermitteln anwendungsorientiertes allgemeines Finanzwissen. Wie funktioniert Marktwirtschaft? Können alle Chef in einem Unternehmen sein? Was ist Risikomanagement und wie funktioniert Geld? Jugendliche der 10. bis 12. Klassenstufe von Gymnasien, Oberstufenzentren und Integrierten Sekundarschulen erwerben grundlegendes, anwendungsorientiertes Wirtschaftswissen für Schule und Alltag, erhalten Berufsorientierung, knüpfen Kontakte für Praktikum und Studium.
Antje Hagen-Franz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am EMF Institut für Entrepreneurship, Mittelstand und Familienunternehmen und Dozentin an der HWR Berlin, stellte neue Führungs- und Unternehmenskulturen vor. „Die Gründung eines eigenen Unternehmens ist sicherlich spannend, doch nicht die einzige Möglichkeit, Unternehmerin oder Unternehmer zu werden“, sagt die Trainerin und Coach für Kommunikation. Sie sensibilisierte die künftigen Abiturientinnen und Abiturienten für das Feld der Unternehmensnachfolge. „Sie bietet neben der Sicherheit, auf bestehenden Strukturen aufbauen zu können, ein weites Feld der Neugestaltung“, so Hagen-Franz.
Im Fokus des Wirtschaftsführerscheins 2020 standen nachhaltige Wirtschaftsmodelle. So beschäftigten sich die Teilnehmer/innen in einem Workshop mit Alternativem Wirtschaften und Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ). Dorit Binder, Umweltingenieurin und Gründerin der GWÖ-Jugend ist schon lange klar, „dass es so nicht weitergehen kann mit unserer Gesellschaft und Wirtschaft.“. Sie sieht in der Orientierung einer ethisch und auf das Gemeinwohl ausgerichteten Wirtschaft, die auf das Wohl von Mensch und Umwelt zielt, eine echte Alternative und brachte sie den Jugendlichen näher.
Win-win-Effekt
Leona Iossifov hat das virtuelle Seminarangebot gefallen: „Ich interessiere mich generell für das Fach Wirtschaft. Es war eine gute Erfahrung für mich. Ich konnte einen besseren Einblick in das Thema gewinnen, von dem ich zukünftig was haben werde“, sagt die Schülerin vom Walther-Rathenau-Gymnasium in Berlin, die später selbst ein Unternehmen gründen möchte, um eigene Ideen in die Wirklichkeit umsetzen zu können.
„Der Wirtschaftsführerschein ist für alle Teilnehmenden ein Gewinn: Für die Schülerinnen und Schüler, da sie grundlegende ökonomische Zusammenhänge erlernen, und auch für Unternehmen, da sie jungen Talenten die vielfältigen Einsatzgebiete aufzeigen können – und so aktiv die Zukunft des Unternehmens gestalten“, ist Michaela Kreß von der Funk-Gruppe, aktiv als Versicherungsmakler und Risk Consultant, überzeugt.
Unterstützt wurde die Veranstaltung von der GASAG AG, der Berliner Sparkasse, der BürgschaftsBank Berlin, Collonil, Funk Gruppe und der Vivantes – Netzwerk für Gesundheits GmbH.
Kontakt
Susanne Jeß
Allgemeine Studienberatung HWR Berlin / Schulkooperationen
E: susanne.jeß(at)hwr-berlin.de
T: +49 30 30877-1468
Kristina Jahn
berliner wirtschaftsgespräche e.V.
E: kristina.jahn(at)bwg-ev.net
T: +49 30 39 90 95 80
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