Jugendarbeit, Polizei & rechte Jugendliche in den 1990ern
Wie sollte die Polizei auf rechte Milieus und rechtsradikale Gewalttaten reagieren? Das neue Forschungsprojekt JUPORE am FÖPS Berlin wertet dazu Erfahrungen in Berlin und Brandenburg aus.
Ausgangspunkt des Forschungsprojektes ist der Befund, dass es in Berlin und Brandenburg schon seit vielen Jahren regionale »Hotspots« gibt, an denen eine hohe Zahl rechtsmotivierter Gewalttaten zu verzeichnen ist. Das Projekt geht von der These aus, dass sich seit den 1990er Jahren an diesen Orten ein entsprechendes gesellschaftliches Milieu und eine spezifische politische Kultur herausgebildet und verfestigt hat. In dem interdisziplinär und multiperspektivisch ausgerichteten Forschungsprojekt sollen das sozialarbeiterische und das polizeiliche Handeln rekonstruiert. Auf dieser Grundlage will das Projekt neue Erkenntnisse für die künftige sozialpädagogische Arbeit mit "rechten" Jugendlichen und den polizeilichen Umgang mit Rechtsextremismus gewinnen. Das qualitativ ausgerichtete Forschungsprojekt wird dazu leitfadengestützte Expert_inneninterviews und Diskursanalysen durchführen sowie den Stand der Forschung zum Themenfeld auswerten. Projektbegleitend sind jährlich stattfindende Werkstattgespräche mit Fachkräften aus Sozialer Arbeit, Polizei und Zivilgesellschaft geplant.
JUPORE ist ein gemeinschaftliches Projekt der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) mit der Alice Salomon Hochschule Berlin. Als weitere Projektpartner sind daran beteiligt die Amadeu Antonio Stiftung, das Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, das Moses Mendelssohn Zentrum sowie die Berliner Landesstelle für Gleichbehandlung - gegen Diskriminierung. JUPORE wird durch das Institut für angewandte Forschung (IFAF) Berlin gefördert.
Weitere Informationen zum Projekt unter: https://www.ifaf-berlin.de/projekte/jupore/.