26.04.2016 — Pressemitteilung 22/2016Pressemitteilung 22/2016 | 26.04.2016

Startup Now an der HWR Berlin

Neues Programm am Gründungszentrum der HWR Berlin

Die Gründer/innen von AllVR haben ihre Vision fest im Blick. Die Entrepreneure entwickelten eine Software, mit der 3-D-Modelle von Architektur- und Designentwürfen durch Virtual-Reality-Brillen live begeh- und begreifbar sind. Zehn Teams arbeiten zur Zeit im  Gründungszentrum der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und entwickeln dort ihre Geschäftsideen zu Prototypen und ersten Geschäftsmodellen weiter. Die „Gründungshochschule“ hat im April 2016 mit dem Programm „Startup Now“ den Innovationsmotor noch einen Gang höher geschaltet.

Nicht am gleichen Ort und sich dennoch virtuell zur gleichen Zeit im selben Raum bewegen. Das macht die Technik möglich, die die beiden ehemaligen dualen Informatik-Studenten der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin Boris Goldshteyn (24) und Clemens Wagner (27) gemeinsam mit Architekturstudentin Sara Wach (22) von der Technischen Universität im polnischen Zoppot entwickelt haben. „Wir verbessern mit unserem Produkt die Kommunikation zwischen Architekt und  Kunde enorm“, sagt Goldshteyn und nennt die Erfindung einen „Quantensprung für Visualisierungen“. Das Ganze ist mehr als ein Marketinginstrument. Designentwürfe können nun von mehreren Menschen zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten betrachtet und so Veränderungen in der Planung unmittelbar besprochen werden. Durch die spezielle Software und mithilfe einer Xbox-Steuerung und VR-Brille bewegen sich mehrere Menschen in Echtzeit und wirklichkeitsnah durch das graphische 3-D-Modell. Um virtuell zusammen Treppen hochzusteigen und Stühle zu rücken müssen Designer/in und zugeschaltete Betrachter/innen nicht mehr gemeinsam an einem Computer sitzen. Die visualisierte Gleichschaltung wird über Cloud-Technologie geschaffen.

Das AllVR-Gründerteam der HWR Berlin hat den Prototyp im März 2016 erfolgreich am Stand des IT-Branchenverbands Bitkom auf der CEBIT in Hannover vorgestellt, der weltweit größten Computermesse. „Nicht nur Unternehmen aus der Bau- und Immobilienbranche, auch Maschinenbauer/innen, die Autoindustrie, Museen und Innendesigner/innen von  Küchenherstellern zeigen Interesse an unserer neuen Software für VR-Brillen – von Frankreich bis China“, so Goldshteyn. Die Demo-Version stellt das Berliner Startup zunächst Kund/innen in Deutschland und im deutschsprachigen Raum für mehrere Monate zum Testen zur Verfügung. Noch in diesem Jahr will AllVR ein marktreifes Produkt anbieten.

Von der Gründungsidee über die Erstellung bis zur Umsetzung ihrer Geschäftsmodelle, auf jeder Etappe finden Studierende und Absolvent/innen der HWR Berlin Ansprechpartner/innen, wissenschaftliche Begleitung und passgenaues Coaching im Gründungszentrum der Hochschule. „Im Gegensatz zu anderen Gründungszentren muss jemand, der bei uns anklopft, weder schon mit einem Team kommen, noch mit einer fertigen Idee“, betont Christian Gurol, Leiter des Gründungszentrums der HWR Berlin. „Wir setzen auf konzept-kreative Gründungen, soll heißen, dass wir in der Regel nicht die Technologien neu entwickeln, dafür aber die Brücke zwischen innovativen Technologien und dem Kunden mit neuen Anwendungen schlagen. Wir helfen den Gründer/innen dabei, den Blick zu schärfen, um Probleme von potentiellen Kund/innen zu identifizieren und dann Lösungen dafür zu entwickeln“, so Gurol. Dafür gebe es breitgefächerte Unterstützung durch die Lehrenden der HWR Berlin und mit dem Coworking-Space in der Babelsberger Straße auch den räumlichen Rahmen für den Ideenaustausch. Das jüngst auf den Weg gebrachte Programm „Startup Now“ ist wörtlich gemeint, sagt Gurol. Die HWR Berlin, deren Schöneberger Campus in Sichtweite des Gründungszentrums liegt, will Studierende noch stärker für die Möglichkeit sensibilisieren, die Gründung eines Unternehmens bereits während des Studiums oder im direkten  Anschluss als selbstverständliche und attraktive Alternative beim Übergang in die Berufspraxis ins Auge zu fassen.

„Die HWR Berlin bildet nicht nur potentielle Angestellte aus, sondern übernimmt die Verantwortung, auch Unternehmer/innen-Persönlichkeiten zu entwickeln und zu fördern. Das gehört zum  Profil unserer Hochschule, zu unserem Selbstverständnis als regionaler Innovationsmotor “, hebt Präsident Prof. Dr. Andreas Zaby hervor. Er verweist auf den bundesweit einzigen Bachelor-Studiengang Unternehmensgründung, das MBA-Programm „Entrepreneurship“ in Kooperation mit der Wichita State University, USA und darauf, dass Entrepreneurship als Konzept fächerübergreifend in Lehre und Forschung integriert ist. „Jedes Startup in unserem Gründungszentrum wird als Case Study im Seminar vorgestellt und bearbeitet“, sagt Zaby.  

Anfang des Jahres unterzeichnete die HWR Berlin eine Kooperationsvereinbarung mit Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, um gemeinsam ein internationales Austauschprogramm für Startups aus Berlin und Tel Aviv aufzubauen. Der Transfer zwischen den beiden stark wachsenden Startup- und Technologie-Hotspots soll intensiviert werden. Gründer/innen erhalten einen temporären Coworking-Platz in der jeweils anderen Stadt, können den Markt sowie die vorhandene Gründer- und Technologie-Szene kennenlernen. Der Regierende Bürgermeister Berlins, Michael Müller, hat für diese Kooperation die Schirmherrschaft übernommen.

Einer der Gründungsväter dieser Initiative ist Prof. Dr. Sven Ripsas, Professor für Entrepreneurship und Mitglied im Institut für Entrepreneurship, Mittelstand und Familienunternehmen der HWR Berlin. Prof. Dr. Birgit Felden, Professorin für Mittelstand und Unternehmensnachfolge, gehört zu den zehn Berlin Science Ambassadors, die im Rahmen der neuen Kampagne von Berlin Partner die deutsche Hauptstadt als Brain City weltweit bewerben. Die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin hat Entrepreneurship als zentrales Element der Managementausbildung fest im Blick, das HWR-Gründungszentrum setzt sie praktisch um: „Startup Now“!

Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin)
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ist mit über 12 000 Studierenden eine der großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften – mit ausgeprägtem Praxisbezug, intensiver und vielfältiger Forschung, hohen Qualitätsstandards sowie einer starken internationalen Ausrichtung. Das Studiengangsportfolio umfasst Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts- und Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurwissenschaften in über 60 Studiengängen auf Bachelor-, Master- und MBA-Ebene. Die HWR Berlin unterhält 195 aktive Partnerschaften mit Universitäten auf allen Kontinenten und ist Mitglied im Hochschulverbund „UAS7 – Alliance for Excellence“. Als eine von Deutschlands führenden Hochschulen bei der internationalen Ausrichtung von BWL-Bachelorstudiengängen und im Dualen Studium belegt die HWR Berlin Spitzenplätze in deutschlandweiten Rankings und nimmt auch im Masterbereich vordere Plätze ein. Die HWR Berlin ist einer der bedeutendsten und erfolgreichen Hochschulanbieter im akademischen Weiterbildungsbereich und Gründungshochschule. Die HWR Berlin unterstützt die Initiative der Hochschulrektorenkonferenz „Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit“.

www.hwr-berlin.de