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Leadership Training outside the box

Hochschulmanager/innen von Universitäten aus allen Teilen Großbritanniens absolvierten im Februar 2016 ein ganztägiges Leadership Training an der HWR Berlin. Die Diversität des deutschen Hochschulsystems, die Internationalität der Lehre, der rege Studierendenaustausch mit ausländischen Partnern und das duale Studium setzen Impulse.

15.02.2016

Hochschulmanager/innen von Universitäten aus allen Teilen Großbritanniens absolvierten im Februar 2016 ein ganztägiges Leadership Training an der HWR Berlin. Die Diversität des deutschen Hochschulsystems, die Internationalität der Lehre, der rege Studierendenaustausch mit ausländischen Partnern und das duale Studium setzen Impulse.

Das Beste beider Welten, der Wissenschaft auf der einen sowie der Wirtschaft, Technik und Verwaltung auf der anderen Seite, kommt in Lehre und Forschung an einer Fachhochschule besonders zum Tragen, erklärte der Erste Vizepräsident, Prof. Dr. Andreas Zaby, Hochschulmanager/innen aus Großbritannien. 21 Vizepräsident/innen, Dekan/innen und Institutsdirektor/innen verschiedener Universitäten aus allen Regionen des Vereinigten Königreichs sind an die HWR Berlin gekommen, um mit Vertreter/innen des Präsidiums und Dekan/innen Erfahrungen und Anregungen für die Ausgestaltung von Leitungsfunktionen im Hochschulbereich auszutauschen ‒ und auch, um neue Kontakte zu knüpfen.

Die britische Leadership Foundation for Higher Education organisiert das „Top Management Programme“ (TMP) für Strategic Leaders. Bei diesem Weiterbildungsseminar standen unter anderem Fragen auf der Agenda, die ergründen, wie sich Berliner Hochschulen strategisch aufstellen, wie Führungskräfte ihren Bildungsauftrag umsetzen und ihre Organisation entwickeln als auch, wie entsprechende Führungsstile das Management der Organisation unterstützen. Vier Tage lang besuchten die Hochschulmanager/innen aus England, Wales, Schottland und Nordirland in kleinen Gruppen verschiedene Hochschulen in Berlin, darunter die Humboldt-Universität und die Technische Universität. An der HWR Berlin reflektieren sie zum ersten Mal alle gemeinsam im Dialog mit deutschen Counterparts ihre Erfahrungen mit beiden, teils sehr unterschiedlichen Hochschulsystemen und zogen Parallelen zur eigenen Arbeit.

„Das britische Hochschulsystem ist ein großes Experiment“, sagt der Programme Director des Top Management Programme, Prof. Dr. Paul Gentle, und verweist auf den Ausbau des privaten Hochschulsektors, die Studiengebühren und die Evaluation der Lehre. Deshalb sei es besonders interessant und wichtig, britischen Universitätsleitungen den Blick über den Tellerrand zu ermöglichen und schätzt die „wirklich inspirierenden und sehr offenen, ausführlichen und tiefgreifenden Diskussionsrunden“ an der HWR Berlin. Gentle ist Autor des Buchs “Engaging Leaders: The  Challenge of Inspiring Collective Commitment in Universities”, in dem er seine Erkenntnisse aus über 25 Jahren eigener Leitungstätigkeit im Hochschulbereich reflektiert. „Eine Hochschule ist letztendlich auch ein akademisches Business, das durch sein unternehmerisches Handeln die Entwicklung der Region insgesamt mit beeinflusst und zur Wirtschaftskraft beiträgt“, stellt Gentle heraus.

Die Wertigkeit der verschiedenen gesellschaftlichen und ökonomischen Rollen, die Hochschulen zukommt, unterscheidet sich in beiden Ländern, hat Louisa Hardman, Key Associate and Programme Director des TMP in Gesprächen mit deutschen Kolleg/innen festgestellt. Besonders die Diversität des deutschen Hochschulsystems und die Differenzierung findet sie aufschlussreich und äußert sich beeindruckt darüber, dass hierzulande bei der Ausrichtung der Studienangebote ehrlicher Position bezogen wird hinsichtlich der ökonomischen Nachfrage. Hardmans Expertise liegt darin, kreative Methoden mit Sogkraft zu entwickeln mittels derer die individuelle Leistungsfähigkeit und -bereitschaft sowie die Performance der Organisation positiv beeinflusst werden können. So wäre auch in Großbritannien das anwendungsbezogene Fachhochschulstudium als Alternative zur universitären Hochschulbildung  eventuell für viele Studierenden, Unternehmen und Verwaltungen gleichermaßen attraktiv. HWR-Vizepräsident Zaby ist überzeugt von diesem System, sieht viele Vorteile und sagt insbesondere dem dualen Studium eine große Zukunft voraus.

Die britischen Teilnehmer/innen des Leadership Trainings wollen nach ihrer Bildungsreise durch Berlin die Studierenden an ihren Heimatuniversitäten noch stärker ermutigen, mindestens ein Auslandssemester oder –praktikum zu absolvieren und während einer Summer School erste internationale Erfahrung zu sammeln. Gleiches gilt für den Bereich der Wissenschaftler/innen und anderer Hochschulmitarbeiter/innen. Fächer- und länderübergreifendes Lernen steht nach dem Besuch an der HWR Berlin ganz oben auf der To-do-Liste der britischen Hochschulmanager/innen.