BIM: Bauten besser planen und betreiben
Building Information Modeling (BIM) revolutioniert die Bauplanung. Bei einem Come Together am 21. November 2019 stellte die HWR Berlin den Einsatz der digitalen Methode in Lehre und Praxis vor.
„Building Information Modeling“, kurz BIM, ist eine Methode, die alle Fachinformationen für den Bau und Betrieb von Gebäuden in einem dreidimensionalen Modell zusammenführt“, erklärt Professorin Dr. Andrea Pelzeter. Sie ist Fachleiterin Facility Management am Fachbereich Duales Studium der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin). „Die digitale Methode bringt grundlegende Änderungen für alle Beteiligten mit sich − ob Lehrende, Studierende, Architektinnen, Architekten, Fachplanerinnen oder -planer.“
Wie BIM an Hochschulen und in der Praxis sinnvoll und effektiv eingesetzt werden kann, stellte der Fachbereich Duales Studium der HWR Berlin rund 50 Dozentinnen, Dozenten, Partnerinnen und Partnern aus dem Baugewerbe, dem Facility Management und der Immobilienwirtschaft am 21. November 2019 am Campus Lichtenberg vor. Die Methode zur dreidimensionalen Abbildung von Gebäuden wirkt sich auch auf die Inhalte der HWR-Studiengänge Bauingenieurwesen, Technisches Facility Management oder BWL-Immobilienwirtschaft aus.
Studierende auf den Einsatz von BIM vorbereiten
„Unsere Praxispartnerinnen und -partner erwarten, dass der Fachbereich Duales Studium die Studierenden auf das in der Erprobungsphase befindliche Vorgehen zur digitalen Abbildung von Gebäuden vorbereitet“, sagt Jeannette Raethel, Fachleiterin Immobilienwirtschaft.
Der BIM-Talk war sehr gut und sehr informativ. Ich habe ja schon viele Vorträge gehört, aber nicht mit konkreten Projektvorstellungen.«
Building Information Modeling hat viele Vorteile
Alle Beteiligten profitieren von der dreidimensionalen Visualisierung des Gebäudes:
- Planerinnen und Planer können Fehler bereits in einem sehr frühen Stadium erkennen und korrigieren.
- Das Modell ermöglicht, Kosten und Bauzeit genauer zu kalkulieren.
- Das 3D-Modell begleitet und dokumentiert den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Alle Informationen sind hier zentral abrufbar.
- Anwohnerinnen und Anwohner oder das Amt für Denkmalschutz können ein Gebäude schon während der Planung begutachten, zum Beispiel bei einem virtuellen Rundgang.
Daten müssen kompatibel sein
Die Fachtagung an der HWR Berlin gab einen aktuellen Einblick in die Anwendung von BIM und thematisierte die Herausforderungen: Architektinnen und Architekten, Planerinnen und Planer des Tragwerks oder der Gebäudetechnik arbeiten mit unterschiedlicher Software. Daher sei die Datenkompatibilität momentan die größte Herausforderung, so Duc Pham, wissenschaftlicher Mitarbeiter der HWR Berlin im Projekt „BIMdual“.
Praxisvorträge kommen bestens an
Besonders positiv bewerteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Praxisvorträge der Deutschen Bahn und der Bam Deutschland AG aus Stuttgart. Beide Unternehmen setzen BIM in der Praxis ein. Und das Highlight von Prof. Dr.-Ing Peter Wotschke, Professor für Baubetrieb und Bauwirtschaft: „Herr Alzeer von der Bam stellte vor, wie sein Unternehmen mithilfe von BIM ein 3D-Modell erstellt, das den tatsächlich gebauten Zustand eines Gebäudes abbildet. Das fand ich persönlich sehr interessant.“