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HWR Berlin zeigt Flagge gegen Gewalt an Frauen

Am 25. November hisste die HWR Berlin am Campus Lichtenberg die Flagge der Frauenrechtsorganisation »Terre des Femmes« und die Frauenbeauftragte informierte in den Mensen zum Thema K.O.-Tropfen.

25.11.2019

Aktionstag gegen Gewalt an Frauen am Campus Lichtenberg der HWR Berlin:  Flagge der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ gehisst.
Aktionstag gegen Gewalt an Frauen am Campus Lichtenberg: Die HWR Berlin hisste die Flagge der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“. Foto: Gregor Fischer

Der 25. November ist jedes Jahr der Aktionstag gegen Gewalt an Frauen. Auch die HWR Berlin zeigt an diesem Tag wortwörtlich Flagge. Die am Campus gehisste Fahne der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ ist sichtbares Zeichen für weitere Aktionen rund um den Tag und das Engagement der HWR Berlin für Gleichstellung und Frauenrechte.

3 Fragen an Viola Philipp, Zentrale Frauenbeauftragte der HWR Berlin

Am 25. November 2019 hisst die HWR Berlin – wie in den vergangenen Jahren – die Flagge der Frauenrechtsorganisation »Terre des Femmes« am Campus Lichtenberg. Was hat es mit der Flagge und dem Tag auf sich?

Die Flaggenaktion von Terre des Femmes besteht seit 2001. Die HWR Berlin beteiligt sich seit 2017, um darauf aufmerksam zu machen, dass Gewalt für zu viele Frauen weltweit und auch in Deutschland traurige Wirklichkeit ist. Der 25. November wurde im Gedenken an die Schwestern Mirabal gewählt. Die drei politischen Aktivistinnen aus der Dominikanischen Republik wurden 1960 auf Anordnung des damaligen Diktators Rafael Trujillo brutal ermordet.

Das ist der historische Hintergrund. Doch Gewalt gegen Frauen ist kein Phänomen anderer Länder, anderer Kulturen oder alter Zeiten. Es ist traurige Wirklichkeit für viel zu viele Frauen mitten in unserer Gesellschaft, hier in Deutschland – und damit ist das Thema auch relevant für unsere Hochschule.

Wir setzen mit diesen Aktionen ein Zeichen. Die Hochschule ist ein Ort für ein sicheres und gleichberechtigtes Miteinander. Wir treten jeder Form von Gewalt an Frauen entschieden entgegen.«

Prof. Dr. Andreas Zaby, Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Andreas Zaby

Wie gegenwärtig ist für Studierende das Thema Gewalt gegen Frauen? Gibt es Fallzahlen dazu, wie viele Studentinnen Opfer von Gewalttaten werden?

Konkrete Fallzahlen speziell von Studentinnen sind uns nicht bekannt. Die polizeiliche Kriminalstatistik von 2018 besagt, dass statistisch eine von vier Frauen in Deutschland mindestens einmal Gewalt durch den Partner überstehen musste. Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten − also auch Studentinnen und Mitarbeiterinnen von Hochschulen.

Die Frauenbeauftragten und zum Beispiel die Dekanate sind Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Studentinnen der HWR und andere Betroffene bei sexualisierter Diskriminierung, Belästigung und Gewalt. Wir bieten Betroffenen Beratung und ermutigen dazu, über sexualisierte Diskriminierung und Gewalt zu berichten und Beschwerde zu führen, immer mit dem Blick auf die Rechte und Wünsche der Frau, um sicherzustellen, dass aus den eingeleiteten Maßnahmen für die Betroffene keine persönlichen, beruflichen oder ausbildungsbezogenen Nachteile entstehen.

Im Vorfeld des Aktionstages fand für alle Angehörigen der Hochschule ein Selbstbehauptungstraining statt. Zum Aktionstag klären Sie zum Thema K.O. Tropfen auf. Wie wichtig sind Training und Aufklärung, damit man nicht zum Opfer wird?

Aufklärung zum Thema K.O.-Tropfen im Rahmen des Aktionstages bieten wir an, da wir davon ausgehen, dass sich insbesondere Studierende häufig an Orten bewegen, an denen sie dieser Gefahr ausgesetzt sind. Beispielsweise auf Partys, in Kneipen und Clubs. Sich dieser Gefahr bewusst zu sein und Präventionsmöglichkeiten zu kennen, kann helfen, nicht selbst zum Opfer zu werden und auch auf Freundinnen, Freunde und Bekannte zu achten. In Notsituationen die Anzeichen zu erkennen und richtig reagieren zu können, kann Leben retten. 

Das Selbstbehauptungstraining hilft allen Hochschulangehörigen, Selbstbewusstsein für Konflikt- und Gefährdungssituationen aufzubauen. Eine Auseinandersetzung mit derartigen Situationen sorgt für erhöhte Sicherheit, sollte eine gefährliche Situation auftreten. Sowohl mental als auch körperlich, in Form von Selbstverteidigungsmethoden, werden den Teilnehmenden Tipps und Tricks gezeigt, wie sie reagieren können, um sich selbst zu schützen. Veranstaltungen zum Thema Selbstbehauptung bieten wir seit 2014, die Trainings seit 2015 an.

Weitere Informationen zu Präventionsmöglichkeiten und K.O.-Tropfen im Allgemeinen finden Sie unten in den Handouts.

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