Ein Kapitel Kiezgeschichte Schöneberg (II)
Die HWR Berlin arbeitet die Historie ihrer Gebäude auf. Am 7. November 2019 wird eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Kriegsgefangenen des nationalsozialistischen Regimes aufgestellt.
1939 wurde an der Badenschen Straße 50–51 in Berlin Schöneberg ein Verwaltungsgebäude für die Wirtschaftsgruppe Einzelhandel errichtet. 1940 zog in das heutige Seminar- und Verwaltungsgebäude der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin die Abteilung Kriegsgefangenenwesen des Oberkommandos der Wehrmacht ein. Die NS-Behörde erarbeitete hauptsächlich Richtlinien für die von den Nationalsozialisten betriebenen Kriegsgefangenen-Lager.
Die Geschichte des Gebäudes hat die HWR Berlin von Prof. Dr. Dorothea Schmidt aufarbeiten lassen und nimmt dies zum Anlass, um am 7. November 2019 in einem würdigen Rahmen zur Erinnerung an die Kriegsgefangenen eine Gedenktafel im Foyer zu enthüllen.
- Termin
Montag, den 7. November 2019
13.30–15.00 Uhr - Ort
HWR Berlin, Campus Schöneberg
Badensche Straße 50–51, 10825 Berlin
Raum B 1.01 (1. Etage)
Ehrengäste / Redner/innen
Prof. Dr. Andreas Zaby, Präsident der HWR Berlin
Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Berlin
Angelika Schöttler (SPD), Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg
Vertreter der Botschaft der Russischen Föderation in Deutschland
Helga Lieser, Designerin der Gedenktafel
Medienvertreter/innen sind herzlich eingeladen. Um Anmeldung wird gebeten per E-Mail an presse(at)hwr-berlin.de
Mehr zur Geschichte des Gebäudes Badensche Str. 50–51
Gegen Kriegsende wurde der Bau ausgebombt, ab 1951 wieder aufgebaut. Die Deutsche Hochschule für Politik nahm ihren Lehrbetrieb auf – eine Institution, die bereits in den 1920er Jahren unter Theodor Heuss existiert hatte und nunmehr von Otto Suhr wiederbegründet wurde. Nach deren Umzug im Jahr 1959 an die Freie Universität Berlin nutzen das Hochschulinstitut für Wirtschaftskunde und die Höhere Wirtschaftsfachschule die Räume, die ab 1965 in der Wirtschaftsakademie aufgingen. Diese Einrichtung fand ihre Fortsetzung und Erweiterung in der 1971 gegründeten Fachhochschule für Wirtschaft, nach der Integration der Berufsakademie 2003 umbenannt in Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.