Gender in Forschung und Lehre
An der HWR Berlin werden verschiedene Aktivitäten durchgeführt:
01
POLITEIA-Preis für studentische Arbeiten
Zweck des POLITEIA-Preises ist die Auszeichnung schriftlicher Arbeiten von Student*innen und Absolvent*innen aus allen Studienfächern der HWR Berlin auf dem Gebiet der Frauen- und Geschlechterforschung. Dabei werden gleichermaßen hervorragende Hausarbeiten, Projektarbeiten oder Abschlussarbeiten ausgezeichnet.
Vergeben werden jährlich ein POLITEIA-Preis zu 1.000 Euro und bis zu drei POLITEIA-Medaillen zu jeweils 400 Euro. Dieses Instrument fördert die Etablierung der Frauen- und Geschlechterforschung.
Bewerbungsverfahren
Bewerbungen sind per E-Mail an das Frauenbüro (frauenbuero(at)hwr-berlin.de) einzureichen mit:
- Ausgefülltes Bewerbungsblatt inkl. Kurzbeschreibung der Arbeit (Vorgaben s. Bewerbungsformular)
- Vorliegende Arbeit (PDF-Datei)
- Preisbezogenes Gutachten einer Lehrkraft*
- Originalgutachten der betreuenden Person (direkt von der betreuenden Person an das Frauenbüro)
Eine Einreichung der Bewerbungsunterlagen in Papierform ist nicht erforderlich.
*Das preisbezogene Gutachten kann von jeder Lehrkraft der HWR Berlin oder aus den Kooperationshochschulen erstellt werden. Die notwendige Struktur des preisbezogenes Gutachten finden Sie unten unter Vordruck: Preisbezogenes Gutachten. Die möglichen Sprachen der eingereichten Arbeiten (auch Gruppenarbeiten) sind deutsch oder englisch.
Termin der Ausschreibung: 30. November jährlich
Vier Autor*innen wurden im Jahr 2023 für ihre vielfältigen Arbeiten zu aktuellen Fragen in der Frauen- und Geschlechterforschung ausgezeichnet.
POLITEIA-Preis 2023
Für seine Diplomarbeit zum Thema „Die rechtliche Stellung trans- und intergeschlechtlicher Eltern – Zum Reformbedarf des Abstammungsrechts“ erhält Mark Heeseler den mit 1.000 Euro dotierten POLITEIA-Preis 2023. Mark Heeseler ist Absolvent der Rechtspflege am Fachbereich 4 und beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der Frage, wie die Rechtsstellung trans- und intergeschlechtlicher Personen im Kontext der Elternschaft geregelt ist. Da sich die Benachteiligungen, denen sich trans- und intergeschlechtliche Personen alltäglich ausgesetzt sehen, teilweise auch noch in der aktuellen Gesetzeslage widerspiegeln, widmet sich Heeseler rechtlichen Reformbedarfen, die der Gleichstellung aller Geschlechter auch hinsichtlich der Elternschaft nachkommt.
POLITEIA-Medaillen 2023
Laura Pia erhält für ihre Masterarbeit zum Thema „Die Gleichstellung von Frauen und Männern im Arbeitsleben: Eine Rechtsanalyse zur Förderung der Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern“ die mit 400 € dotierte POLITEIA-Medaille. Die Betreuung der Arbeit übernahmen Dr. iur. Jana Hertwig und Prof. Dr. Dörte Busch.
Auch Judith Waltl erhält für ihre Masterarbeit zum Thema „Labour Market Barriers for the Trans & Nonbinary Community“ die mit 400 € dotierte POLITEIA-Medaille. Die Betreuung der Arbeit übernahmen Prof. Dr. Martina Metzger und Dr. Pierre-Marie Chauvin sowie Alyssa Schneebaum, PhD.
Die dritte, ebenfalls mit 400 € dotierte POLITEIA-Medaille 2023, erhält Lisa Weber für ihre Masterarbeit zum Thema „Frauen im Polizeiberuf mit besonderem Blick auf Führungspositionen“. Die Betreuung der Arbeit übernahmen Prof. Dr. Wim Nettelnstroth und Ltd. PD Andreas Suhr.
Die prämierten Arbeiten von 2000 bis 2008 sind in der Bibliothek in Lichtenberg einsehbar bzw. ausleihbar.
Die prämierten Arbeiten ab 2009 sind im Frauenbüro am Campus Schöneberg einsehbar.
Folgende Arbeiten sind online abrufbar
- Ökonomisches Empowerment von Frauen in Indien.Die Rolle der Mikrofinanzierung (Denise Verch)
- Zündstoff Kopftuch Zur Vereinbarkeit des Berliner Neutralitätsgesetzes mit den Art. 4, Art. 33 und Art. 3 des Grundgesetzes (Natalja Opferkuch)
- Geschlechtertheorien als Erklärungsansatz für ungleiche Verteilung der Sorgearbeit von Frauen (Jennifer Captuller)
- Female Entrepreneurship in Technology Start-ups: A Comparison between Germany and Australia
- Geschlechterproblematiken im Strafrecht – Eine Studie anhand von Beispielen aus dem materiellen und formellen Strafrecht
- Mit Strategie zur Gleichberechtigung? Verhandlungsführung selbstständiger Frauen als Mittel zur Reduzierung des Gender Income Gap
- Geschlechtergerechtigkeit im Sport – Eine Untersuchung der Unterrepräsentanz von Frauen in Gremien und Spitzenämtern
der Sportbünde, Fachverbände und Vereine - Ist die rechtliche Zuordnung eines Kindes zu Mutter und Vater gem. §§ 1591, 1592 BGB noch zeitgemäß?
- Samenspende: Rechte des Spenders, Rechte des Spenderkindes und Vergleich zur Leihmutterschaft
- Die rechtliche Stellung des leiblichen, nicht rechtlichen Vaters – die Entwicklung der sogenannten Väterrechte
- Die Entwicklung des Sorgerechts der Mütter nichtehelicher Kinder in Deutschland vom Inkrafttreten des BGB bis heute
- Trans*(Identität) am Arbeitsplatz in Deutschland und den USA: eine Analyse der verschiedenen Umgangsformen, deren Ursprung und Auswirkungen
- Socio-Cultural Determinants of Women’s Achievement of Management Positions in Turkey
Veröffentlichungen der Medaillen- und Preisträger*innen
02
Gender und Diversity in der Lehre
Als explizite Genderprofessuren lehren und forschen
In allen Fachbereichen decken weitere Professuren Genderaspekte in der Lehre und Forschung an der HWR Berlin ab. Ein Teil dieser Forschungen sind am Harriet Taylor Mill-Institut für Ökonomie und Geschlechterforschung der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HTMI der HWR Berlin) gebündelt.
Gender und Diversity in den Wirtschaftswissenschaften
An der HWR Berlin konnten unterschiedliche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden, um die Bedeutung von sozialen Verhältnissen in Bezug auf Geschlecht und Diversität u.a. in den Wirtschaftswissenschaften im Rahmen des Studiums zu vermitteln. Studierende aus verschiedenen Bachelorstudiengängen des Fachbereichs 1 können ein Themenfeld im Bereich „Gender und Diversity“ belegen.
Der Leitgedanke ist, geschlechts- und diversitätsspezifische Prozesse in Wirtschaft und Gesellschaft zu untersuchen sowie verschiedene Erklärungsansätze für die Entstehung und Verfestigung der Geschlechterverhältnisse auf ihre Tragfähigkeit hin zu überprüfen. Die theoriegeleitete Vermittlung und empirische, praxisorientierte Erarbeitung der Studieninhalte soll die Studierenden in die Lage versetzen, diskriminierende Strukturen analysieren und konkrete Handlungsmöglichkeiten erarbeiten zu können.
Das Wahlpflichtfach ist im Bachelor-Studiengang Business Administration angesiedelt und umfasst 8 Semesterwochenstunden. Es ist in der Studien- und Prüfungsordnung institutionalisiert und wird regelmäßig angeboten. Die angebotenen Themen variieren. Beispielsweise wurden in den vergangenen Semestern Veranstaltungen zu Managing Diversity, Gender und Diversity in Betrieb und Gesellschaft sowie Ökonomie und Geschlechterverhältnisse angeboten.
Die Lehrveranstaltungen in Form von seminaristischem Unterricht mit Referaten, Vorträgen und Exkursionen sollen an die bisherigen Schwerpunkte des Studiums anknüpfen, diese erweitern und vertiefen.
03
Genderbibliothek: Haus- und Abschlussarbeiten mit Gender-Bezug
Das Frauenbüro sammelt geschlechtsspezifische Haus- und Abschlussarbeiten von Studierenden und Absolvent*innen, die am Campus Schöneberg im Raum 2.57, Badensche Straße 52, einsehbar sind.
Sie sind Studierende oder Absolvent*in der HWR Berlin und Ihre Arbeit kann u.a. dem Themenbereich Gender / Diversity zugeordnet werden? Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns Ihre Arbeit für die Bibliothek zur Verfügung stellen.
Nehmen Sie hierzu gerne Kontakt mit unserem Frauenbüro auf.
04
Weiterbildungsprogramm »Strategische Kompetenz für Frauen in Aufsichtsräten«
Regelmäßig findet das Weiterbildungsprogramm „Strategische Kompetenz für Frauen in Aufsichtsräten“ statt, dass sich an amtierende und potentielle Mandatsträgerinnen in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien wendet. Mehrere Durchgänge sind bereits erfolgreich abgeschlossen worden.
05
Harriet Taylor Mill-Institut für Ökonomie und Geschlechterforschung
Viele wissenschaftliche Aktivitäten werden am Harriet Taylor Mill-Institut für Ökonomie und Geschlechterforschung der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HTMI der HWR Berlin) gebündelt. Das Institut hat seit 2012 einen Schwerpunkt auf Geschlechterverhältnisse in Recht, Justiz und Verwaltung.